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Die Spitze des Eichbergs

Die Spitze des Eichbergs

Titel: Die Spitze des Eichbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schalker Fan-Initiative
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HSV und Steffen Freund von Stahl Brandenburg. Die beiden Jugend-Nationalspieler Markus Schwi-derowski (Schalker Eigengewächs) und Andreas Gaber (SV Schwetzingen) verstärkten den Kader.

    Einer der spektakulärsten Fehleinkäufe in der Schalker Geschichte: Bent Christensen
    Aber ein Kracher sollte noch kommen: »Danish Dynamite« Bent Christensen, Stürmerstar von Brondby IF Kopenhagen, sollte an den Schalker Markt geholt werden, stand jedoch auch bei einigen italienischen Spitzenclubs auf dem Wunschzettel. Die Ablösesumme von fünf Millionen Mark schien für Günter Eichberg wieder mal keine Hürde zu sein, und so unterschrieb der 24-jährige Torjäger einen Zwei-Jahresvertrag bei den Königsblauen. Wladimir Ljuty musste weichen und wurde an den MSV Duisburg ausgeliehen. Günter Eichberg rechnete in der ersten Bundesligasaison mit einem Rang im Mittelfeld (»Platz acht oder neun«),
    Schalke 04 entwickelte sich zu einer neuen Großmacht im deutschen Fußball -zumindest, was das Finanzielle anging. Günter Eichberg sorgte für den nächsten Paukenschlag. Erst besorgte er einen 9-Mil-lionen-Mark-Vertrag mit dem neuen Sponsor »Müller-Milch«, jetzt lockte er Günter Netzer zurück in die Bundesliga. »Nie mehr Fußball«, hatte Netzer gesagt, als er sich 1986 nach drei Meisterschaften und dem Europacup als Manager beim HSV verabschiedete. Jetzt kam raus: Schon seit Monaten war Netzer als Berater für Eichberg tätig. Ihm war es zu verdanken, dass der Ristic-Deal über die Bühne ging. Die Idee zur Zusammenarbeit entstand bereits während der WM 1990 im exklusiven Hotel Villa d'Este am Corner See, wo sich der Ex-Nationalspieler und Eichberg trafen. Auf Schalke pfiffen es nun die Spatzen von den Fördertürmen: Netzer sollte schon im Herbst als Vize-Präsident in den Vorstand gewählt werden. Und was war mit Helmut Kremers? Zwei waren einer zuviel.

    Nie mehr Fußball: Günter Netzer erliegt dem Angebot von Namensvetter Eichberg

62. SPONSOREN STEHEN SCHLANGE
    Der Aufstieg in die erste Bundesliga war geschafft. Die königsblaue Euphorie kannte keine Grenzen mehr. Laut Charly Neumann sollte Schalke in Zukunft nie mehr gegen Meppen oder Osnabrück spielen, sondern nur noch gegen Mailand, Madrid und Lissabon.

    Schalke war im Fieber. Marketing-Chef Heribert Bruchhagen hatte bereits alle Banden für die neue Saison 1991/92 verkauft. Der »Schalker Kreisel« wuchs von 28 auf 104 Selten und täglich verzeichnete der Klub rund 30 bis 40 neue Mitglieder. Seit Eichbergs Amtsantritt im Januar 1989 war die Mitgliederzahl nun auf das Doppelte gestiegen und lag nun bei etwa 12.500.

    Netzer und Ristic
    Nachdem sich die Schalke-Euphorie nach der Jubelfeier zum Aufstieg etwas gelegt hatte, vermeldete Günter Eichberg den Transfer des Bochumer Stürmers Uwe Leifeld. Das ganze sollte noch ein langes Nachspiel haben, denn Uwe Leifeld war schon »totgesagt«. Sein Knie machte schon lange nicht mehr mit, war bereits achtmal operiert worden, er galt schon als halber Sport-Invalide. Helmut Kremers war der einzige, der vor einen Transfer warnte - er wurde nicht gehört. Später gab es dann noch ein langes Hick-hack über die fällige Ablösesumme an den VfL Bochum, wobei Schalke sogar den Rechtsanwalt und ehemaligen BVB-Präsidenten Dr. Rauball einschaltete.
ZOFF AUF SCHALKE
    Die Idylle trog in der Erbismühle, dem Trainingslager im Taunus. Drei Wochen vor Beginn der neuen Saison sagte Trainer Ristic »Kremers schleicht wie eine Hyäne herum, er wird die nächste Woche bei Schalke nicht überleben.« Ristic war unzufrieden mit Kremers über sein mangelndes Engagement. »Ich mache hier alles selbst, besorge die Trainingsgeräte. Andernfalls geht es über drei, vier Stationen und wird schließlich zu spät oder gar nicht besorgt«, kritisierte der Coach. Und auch Max Merkel glaubte nicht mehr an eine längere Bindung von Kremers an Schalke 04. In seiner Bild-Kolumne gab er dem Management gerade einmal »zwei Bälle«.
    Und schon in der Woche drauf war es tatsächlich aus. Helmut Kremers wurde von seinem Amt enthoben, trotzdem wurde er zunächst weder beurlaubt noch entlassen, er sollte sich nun nur noch um Sponsoren kümmern. Günter Netzer sollte dann ab 1. August den Vorstand in »strategischen Fragen« beraten. Beraten sollte Netzer hauptsächlich von der Schweiz aus per Telefon, denn seine Tätigkeit bei der Werbe-Firma CWL wollte er nicht aufgeben. Für Ristic und Netzer war es ein Wiedersehen, sie kannten sich noch bestens aus ihrer

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