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Die Sprache unserer Organe

Die Sprache unserer Organe

Titel: Die Sprache unserer Organe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Barral
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Man kann sogar von Sucht sprechen. »Ich esse nur gute Schokolade mit 75 Prozent Kakao-Anteil. Das kann nur gut sein für die Gesundheit«, rechtfertigt sie sich. Sie hat Beschwerden im unteren Rücken. »Es ist, als hätte ich einen Gürtel um die Rippen, der mich zusammenpresst«, erklärt sie. Als ich ihren Rücken berühre, spüre ich tatsächlich, dass die Muskeln sehr angespannt sind. Die Beweglichkeit der Wirbel ist aber recht gut. Hingegen ergibt die Palpation des Bauchs einen ausgeprägt schmerzempfindlichen Bereich unterhalb der linken Rippen. Diese Stelle entspricht der Bauchspeicheldrüse, die von den gleichen Nerven versorgt wird wie die
Zwischenrippenmuskeln. In einem solchen Fall frage ich den Patienten immer nach seinen Ernährungsgewohnheiten. Christine gesteht ohne weiteres ihre Leidenschaft für Schokolade. Ich empfehle ihr, den Schokoladeverzehr erst einmal zu reduzieren. Sollten die Schmerzen anhalten, solle sie völlig darauf verzichten. »Wollen sie mich umbringen?«, ruft sie aus. Und ich antworte ihr: »Ich werde sie bestimmt nicht umbringen. Die Schokolade wird dies jedoch sicher tun!« Sie folgt meinem Rat. Es dauert fast vier Monate, bis sie nicht mehr unter Rückenschmerzen leidet.
    Schokolade in kleinen Mengen ist gut. Im Übermaß greift sie jedoch Leber und Bauchspeicheldrüse an. Objektiverweise ist hinzuzufügen, dass dunkle Schokolade viele Polyphenole enthält, sogar mehr als Rotwein. Diese Polyphenole sind Antioxidantien, die indirekt auch die Gelenke schützen.
    Viele halten es für seltsam, dass die leckersten Nahrungsmittel für den Organismus am schädlichsten sind: Schokolade, Alkohol, Leberpastete, Sahne, Käse, Soßen … wie gemein!

Gelenke und Hormonstörungen
    Die Gelenke bestehen aus Knochen und Knorpel, sie sind umgeben von einer Gelenkkapsel, von Schleimbeuteln, Bändern und Muskeln. Sie reagieren auf alles, was auf ihre Umgebung Einfluss nimmt. Wenn man weiß, dass alle Weichteile, die ein Gelenk umgeben, auf Hormone empfindlich reagieren, wird klar, dass die Gelenke unter größeren Hormonveränderungen leiden. Von diesen Einflüssen sind vor allem Frauen betroffen. In der Menopause kommt es häufig durch einen Progesteronmangel beziehungsweise durch ein Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron dazu, dass die Weichteile um ein Gelenk versteifen. Es wird vermehrt Bindegewebe produziert, und Schmerzen entstehen. Bestimmte Therapieformen in der Menopause verstopfen das Venen- und Lymphsystem und verursachen auf diese Weise zyklische Beckenschmerzen, begleitet von Kreuzschmerzen.
    »Mir tun ganz einfach alle Gelenke weh«, erklärt Jeanne während der ersten Konsultation. Bei der Palpation und Mobilisierung ihrer Schultern, Handgelenke, Ellbogen, Knie und der Wirbelsäule löse ich einen Schmerz aus. Zwar sind die Bewegungen unangenehm, aber möglich. Die Röntgenbilder zeigen nur eine leichte, gewöhnliche Arthrose. Jeanne, 53 Jahre alt, bekommt seit zwei Jahren ihre Periode nicht mehr. Es ist zu präzisieren, dass die Menopause nicht auf die Zeit beschränkt ist, in der die Menstruation aufhört. Sie wirkt über einen recht langen Zeitraum und hält zwischen zwei und drei Jahre, manchmal auch länger an. In dieser Zeit rufen Hormonstörungen die wohlbekannten Symptome hervor, wie Hitzewallungen, übermäßiges Schwitzen und emotionale Hyperaktivität, ebenso wie Verdauungsstörungen, Haut- und Gelenkprobleme.
    Im Fall von Jeanne darf man keine Besserung durch Manipulation der Wirbelsäule und anderer Gelenke erhoffen. Hier muss auf Organebene gearbeitet werden, an Leber, Darm,
Nieren und Uterus. Außerdem müssen einige grundlegende Empfehlungen gegeben werden, wie regelmäßiges Schwimmen, sorgfältige Dehnungsübungen sowie der Verzehr von Sojaprodukten und Zitrusfrüchten.

Die emotionale Dimension
    Man kann Körper, Seele und Emotionen nicht voneinander trennen. Sie sind völlig voneinander abhängig. Der moderne Mensch hat nichts zur Erforschung von Gefühlen erfunden, sieht man vom Computertomografen ab, der in der Lage ist, diejenigen Areale im Gehirn zu ermitteln, die bei Emotionen oder bei der Aufnahme von Informationen stimuliert und aktiviert werden.
    Emotionen lösen körperliche Reaktionen aus und haben so bedeutende Auswirkungen auf die Gesundheit. Es ist bekannt, dass Stress, Wut, Angst, Unruhe und Depressionen, die zu den negativen Emotionen zählen, unseren Organismus schädigen. Bevor es zu einer Verschlimmerung der Symptome kommt, die uns

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