Die Sprache unserer Organe
unsere positive Ausstrahlung stets auf alle Menschen in unserer Umgebung wirken kann.
Das Leben ist ein Geschenk, das wir bei der Geburt, ja schon bei der Empfängnis erhalten haben. Ein Kind wird aus der Verschmelzung zweier Geschlechtszellen heraus geboren: eine Eizelle, die aus dem Kapital von 500 000 Eizellen einer Frau ausgewählt wurde, verschmilzt mit einem Spermium, das aus den etwa 300 Millionen Samenzellen einer Ejakulation auserkoren wurde, was in etwa der Bevölkerung ganz Europas entspricht. Bedenkt man auch die vielen Versuche, bis Eizelle und Spermium diese fruchtbare Verbindung eingegangen sind, so ist das wirklich beeindruckend! Wenn man dann noch den Familienstammbaum bis zur Entstehung der Menschheit zurückverfolgt, ist es kaum vorstellbar. Eine Begegnung ist nicht nur ein
Aufeinandertreffen zweier Menschen, sondern zweier Leben. Wir wurden gezeugt, wir wurden geboren, wir leben. Wichtig ist, sich bewusst zu werden, dass es ein unglaubliches Glück ist, am Leben zu sein. Dieses Geschenk enthält eine Botschaft, die uns mit Sicherheit überdauern wird. Daher müssen wir das Beste aus dem machen, was uns mitgegeben wurde.
Das Wahren unserer Lebensqualität ist unsere tägliche Arbeit, eine Baustelle, deren Bauleiter wir sind. Unsere Organe, unsere Muskeln und unsere Gelenke arbeiten. Also wollen wir alles in unserer Macht Stehende tun, um sie in gutem Zustand zu erhalten und ihre Leistungsfähigkeit nach Möglichkeit zu verbessern. Unser Gleichgewicht ist das Ergebnis ständigen Bemühens. Wir müssen auf alle Parameter einwirken, die einen positiven Einfluss auf unser Leben nehmen können, und derer gibt es viele: Familie, Freunde, Arbeit, Umwelt, Ernährung, körperliche, intellektuelle und kulturelle Aktivitäten. Es gibt in unserem Leben immer die Möglichkeit, auf einen oder mehrere dieser Faktoren positiv gestaltend einzuwirken. Das Wissen um die Möglichkeit der Einflussnahme garantiert unser Gleichgewicht und hält uns am Leben.
Unsere Körperfunktionen bilden eine Einheit. Wenn wir unser Gehirn stimulieren, so wirkt sich dies günstig auf unseren Körper aus. Wenn wir umgekehrt unsere Muskeln und Gelenke trainieren, versorgen wir unser Gehirn mit Sauerstoff. Manche von Ihnen werden sich fragen, ob es nicht einfacher ist, den Körper zu bewegen, als das Gehirn zu trainieren. Das hängt von dem Kapital »Gesundheit« ab, das wir bei der Geburt mitbekommen haben, sowie von den individuellen Anlagen. Auf das Acht zu geben, was wir essen und trinken, steht hingegen in der Macht jedes Einzelnen.
Eine klare Sicht der Dinge erwerben und bewahren
Die eigenen Grenzen erkennen
Die Jugend hat ihren Preis, das Alter ebenso. Mit 50 muss man sich von der Leistungsfähigkeit, die man mit 20 oder 30 besessen hat, verabschieden können, ohne sich deshalb in eine Verweigerungshaltung zu begeben. Man sollte seinen Mitmenschen nicht erklären: »Das ist nichts mehr für mein Alter!« und sich mit einer überwiegend sitzenden und eingeschränkten Lebensweise zufriedengeben. Dabei ist es gar nicht so einfach, das passende Tempo für die Gelenke zu finden. Nur wir selbst können ermessen, wo unsere persönlichen Grenzen liegen. Wichtig ist vor allem, nicht zu mogeln, sich keine Illusionen zu machen.
Wie oft entsteht ein Hexenschuss durch die Ungeduld eines 60-Jährigen, der alleine ein paar Zementsäcke schleppt, schwere Möbel verschiebt oder es im Fitness-Studio beim Hanteltraining übertreibt! Wie viele Sehnenschmerzen werden ausgelöst, weil ehemalige Sportler ihre Jugendlichkeit beweisen möchten und sich übertriebenen Herausforderungen stellen. Unvorbereitet an einem Fußballmatch teilzunehmen ist in etwa so, als würde eine Tänzerin ohne vorheriges Aufwärmen einen Spagat versuchen. Achten Sie aber auch einmal darauf, wie viele Menschen im Rentenalter so aktiv sind wie nie zuvor, sobald sie ihre beruflichen Verpflichtungen aufgegeben haben. Ihnen ist es gelungen, realistische Projekte umzusetzen, von denen sie schon immer geträumt hatten. Gerade in dieser kritischen Phase des Ruhestands ist Balance geboten: Vermeiden Sie einen Rückzug, übertreiben Sie es umgekehrt aber auch nicht mit zu ehrgeizigen Projekten, die kaum zu Ende zu führen sind. Spielen Sie aber um Himmels Willen nicht die »Alten« mit Floskeln wie: »Zu meiner Zeit …«, »Ihr Jungen …«, »In meinem Alter …«
Charles, leitender Angestellter in einer Bank, hat während seiner gesamten beruflichen Laufbahn große
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