Die Sprache unserer Organe

Bein-und Fußmuskeln sehr empfindlich auf Harn- und Milchsäure
reagieren. Sie hat am Abend vorher möglicherweise einfach zu viel Käse, also tierisches Eiweiß gegessen oder zu wenig Flüssigkeit zu sich genommen.
    Eine unwillkürliche Muskelkontraktion im Traum kann einen Krampf verursachen. Dieser ist kein mechanisches Phänomen, sondern ist metabolisch oder chemisch bedingt. Der Muskel konnte seine Abfallstoffe nicht abgeben.
    Eine ernsthafte Verletzung der unteren Extremitäten kann zu einer schrittweisen Veränderung des Standes führen. Das Gehirn wird von den Füßen nicht mehr mit präzisen und stimmigen Informationen versorgt. Diese körperliche Schwäche kann eine psychische Labilität verstärken, wenn die Person bereits eine Grundlabilität aufweist. In diesem Fall kann man von kumulierenden Effekten sprechen. Der Fuß beeinflusst die Psyche; die verletzte Person wurde nicht nur körperlich destabilisiert, sondern auch in ihrem Verhalten.
    France, eine großherzige und heitere Frau, hat beim Motorradfahren eine schwere Fußverletzung erlitten. »Ich fühle mich von meinem Fuß verraten«, sagt sie. »Er sieht nicht besonders schön aus und hindert mich an intensiver körperlicher Aktivität. Es stört mich, dass ich keinen guten Kontakt mehr zum Boden habe. Ich fühle mich dadurch weniger selbstsicher, und mein Verhalten anderen gegenüber hat sich verändert. Ich bin misstrauisch geworden und manchmal wenig liebenswürdig.« Zum Glück hat sie mit einer Rehabilitation begonnen und wird von einem Osteopathen und einem Podologen behandelt. Nach einigen Behandlungen verrät sie: »Anscheinend bin ich wieder liebenswürdiger geworden.«
    Empfehlungen
▬ Tun Sie alles für einen gut beweglichen Fuß und einen sicheren Stand auf dem Boden. »Wer sicher auf seinen Füßen steht, kann auch den Weg durchs Leben gut bewältigen«,
könnte man es umschreiben. Positive Informationen, die das Gehirn vom Körper erhält, interferieren mit der psychisch-emotionalen Ebene. Guter Stand auf den Füßen, gute Schuhe und gesunde Gelenke: ein Traum!
▬ Versuchen Sie, eine Verbindung zwischen Ihren Fußbeschwerden und Ihrer Einstellung zum Leben herzustellen. Diese Verbindung ist natürlich körperlicher Art, sie kann sich aber auch auf Gefühle, auf die Psyche und Beziehungen erstrecken. Die gewonnenen Erkenntnisse werden Ihnen helfen, eine positive Einstellung zu finden, die Ihnen Ausgeglichenheit und Selbstsicherheit wiedergibt.
▬ Beginnen Sie mit der Basis Ihres Körpers, auch wenn sie Ihnen unwichtig erscheinen mag. Lernen Sie beispielsweise wieder, die Füße sicher aufzusetzen, auf 11.05 Uhr gerichtet und mit einem weichen Gegenstand auf dem Kopf. Vergessen Sie nicht, dass sich die Stellung der Füße auf den übrigen Körper auswirkt. Auf einer guten Basis kann alles andere stabil und logisch aufbauen. Durch eine Veränderung Ihrer Haltung wird es Ihnen leichter gelingen, auch Ihre Lebenseinstellung zu ändern.
    Blaise Pascal schrieb: »Wenn Sie an Gott glauben wollen, knien Sie zuerst einmal nieder.« Das bedeutet: Die richtige Körperhaltung erzeugt auch die richtige Geisteshaltung.
▬ Zeigen Sie in einer natürlichen Art und Weise, dass es Sie gibt, ohne arrogant zu sein. Bestätigen Sie sich selbst durch ihre körperliche Präsenz. Stimmen Sie Ihre Haltung auf Ihre Gedanken ab.
▬ Beobachten Sie Menschen, die Ihnen selbstsicher erscheinen, und merken Sie sich deren Körperhaltung. Visualisieren Sie, wie diese Personen sich halten und wie sie gehen.
▬ Bei wiederkehrenden Beschwerden, verursacht durch Deformationen, Senkfuß, schlechten Stand oder Mortonscher Neuralgie, sollten Sie propriozeptive Einlagen in Ihre Schuhe legen, die es nur beim Podologen gibt. Sie verhelfen den Füßen zu einer intensiven Wahrnehmung des Bodens und damit
zu einer verbesserten Übertragung der Informationen ans Kleinhirn. Das Gehirn muss ständig über die Position des Körpers im Raum informiert werden, denn sonst könnte es widersprüchliche oder unpassende Befehle geben.
    In Frankreich hat sich ein eigener Zweig der Podologie entwickelt. Diese Art der Podologie nimmt inzwischen eine vorrangige und aktive Rolle in der propriozeptiven Rehabilitation ein, indem sie daran arbeitet, den Stand auf den Füßen wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
▬ Stemmen Sie die Füße gegen eine Wand und legen Sie unter jedes Fußgewölbe einen Tennisball. Nun rollen Sie Ihre Füße über die Bälle ab. Wiederholen Sie diese Bewegung. Sie