Die Sprache unserer Organe
grundlos werden die Knie plötzlich dick und schmerzen. Eine gründlichere Untersuchung offenbart häufig die Reizung eines Nervs, der von der Lendenwirbelsäule kommend auch die Eierstöcke steuert.
Die Knie stehen auch in Beziehung zu den Nieren. Wobei sich die Symptome eines Nierenproblems in den meisten Fällen an einem Knie zeigen.
Psychisch-emotionale Zusammenhänge
Die natürliche Kniehaltung zeigt das Wohlbefinden oder Unbehagen eines Menschen und den Grad seiner Selbstsicherheit an. Sie ist Ausdruck unserer Positionierung und unseres Verhaltens in der Gesellschaft.
Das Beobachten stehender Menschen offenbart zwei typische Haltungen: leicht gebeugte Knie und durchgedrückte Knie.
Leicht gebeugte Knie
Sie deuten auf fehlende Selbstsicherheit, auf Unsicherheit, Angst vor Konfrontation, Empfindlichkeit und Zurückgezogenheit hin. Je stärker die Knie eines Menschen beim Stehen gebeugt sind, desto wahrscheinlicher ist er passiv, unterwürfig, resigniert oder schüchtern.
Wenn Sie sich als Opfer empfinden, erschöpft oder niedergeschlagen sind, beugen Sie fast reflexartig die Knie. In solchen Momenten zeigen Sie die schwere Last des Lebens, den Mangel an Energie und Reaktionsfähigkeit. Sie lassen Ihre räumlichzeitlichen Bezugspunkte so stark außer Acht, dass Sie Ihre Selbstsicherheit verlieren. Das kann so weit gehen, dass Sie sich
vom Urteil oder der Meinung anderer beeinflussen lassen. Diese vorübergehende Haltung hat keine besonderen Konsequenzen für den Organismus. Sie spiegelt lediglich eine momentane Verfassung wider. Hält sie jedoch an, muss man das Problem ernst nehmen. Stets gebeugte Knie können Schädigungen der Knorpel und Bänder, gelegentlich sogar Knochenläsionen hervorrufen, ganz zu schweigen von den psychischen Einflüssen auf Ihr allgemeines Verhalten. Wird ständig auf dieselbe Körperstelle Druck ausgeübt, werden die Knorpel im wahrsten Sinne des Wortes verbraucht, das betroffene Gelenk wird geschwächt.
Dorothée, von Beruf kaufmännische Angestellte, wird zu ihrem Chef zitiert, der ihr vorwirft, ein für die Firma wichtiges Geschäft verpatzt zu haben. Sie sucht mich wegen Kreuzschmerzen unklarer Herkunft auf. Sie geht davon aus, dass das Gewicht ihres Aktenkoffers daran schuld ist, den sie immer auf derselben Seite trägt. Durch das aufmerksam geworden, was sie mir anvertraut, sehe ich während unseres Gesprächs, dass sie die Knie leicht beugt, und mache sie darauf aufmerksam. »Ja, stimmt! Als wäre das Gewicht meiner Worte zu schwer für meine Knie. Das Schlimme ist, dass ich dieses Gefühl bereits den ganzen Tag habe«, antwortet sie mir. »Das passiert mir häufig.« Das recht häufige Beugen der Knie hatte die gesamte Stellung der Lendenwirbelsäule verändert. Das verantwortliche Gewicht war also nicht dort zu finden, wo sie es gerne gehabt hätte.
Durchgedrückte Knie
Sie sind hauptsächlich ein Zeichen für Selbstsicherheit, Kampfgeist und Dynamik. Gemeinsam mit der allgemeinen Körperhaltung und einem gestreckten, also schön geraden Nacken, zeigen die Knie bedeutsame Verhaltensweisen auf.
▬ Ehrgeiz
Zusätzlich zu durchgedrückten Knien trägt der Ehrgeizige seinen Kopf hoch erhoben. Der Dominante wölbt die Brust stark nach vorn.
▬ Verführung
Der Verführer kippt außerdem das Becken nach vorn.
▬ Tatkraft
Ein positiv gestimmter Mensch mit lebhaftem Temperament hält die Knie durchgestreckt, im Gegensatz zum negativ-pessimistischen Grübler.
▬ Der Schein
Stark durchgedrückte Knie sind bei Menschen zu beobachten, die den Schein wahren möchten. Den eigenen Raum und häufig auch den anderer einnehmen, sich zeigen und überzeugen zu wollen sind alles Zeichen eines Selbstbewusstseins, das sich auch auf die Gelenkstellung auswirkt.
▬ Die Herausforderung
Vor einer Herausforderung zu stehen führt unbewusst zu einem starken Durchdrücken der Knie. Die Haltung mit überstreckten Knien ruft mechanische Spannungen hervor, die auf Dauer eine Knorpelabnutzung verursachen, allerdings an anderer Stelle als bei einem Menschen, der die Knie beugt.
Fabien ist leitender Angestellter in einer Firma, deren wichtigster Motor er ist. Es ist vor allem ihm zu verdanken, dass »der Laden läuft«. Er sucht mich wegen Meniskusschmerzen auf. Natürlich unterhalten wir uns. »Da ich im Grunde genommen schüchtern bin, zwinge ich mich dazu, mich gerade zu halten und meine Knie durchzudrücken, um glaubwürdig zu wirken, wenn ich spreche und Anordnungen gebe.«
Da er in
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