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Die Sprache unserer Organe

Die Sprache unserer Organe

Titel: Die Sprache unserer Organe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Barral
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Prozent zum Sakrum.
    Das Becken bildet eine kräftige knöcherne Struktur, die die Organe dorsal (rückenwärts) schützt, während ventral (bauchwärts) die Bauchmuskeln diese Funktion übernehmen.
    Das Becken der Frau hat naturgemäß eine andere Konstitution als das Becken des Mannes. Es ist breiter. Das Becken der Frau muss schließlich robust sein, um ein Kind neun Monate im Uterus tragen zu können. Zugleich muss es nachgiebig werden können, um die Entbindung zu ermöglichen. Da die Natur gut organisiert ist, beeinflussen Hormonveränderungen die Öffnung und Entspannung des Beckens, indem sie die Zunahme der Elastizität von Muskeln und Bändern bewirken.
    Symbolisches
▬ Ein robustes Element
    Das Becken bildet das feste und eindrucksvolle Zentrum des Körpers, mit dem – wie wir soeben gesehen haben – die beweglichen
Gelenke der beiden Oberschenkelknochen und der Wirbelsäule verbunden sind.
▬ Unser Fundament
    Beim Menschen stellt das Becken eine Art Haus mit seinen Grundmauern dar. Es ist ein stabiles, schützendes Nest für unsere Reproduktionsorgane und ein Bild für unsere Wurzeln, unsere Territorialität, unsere familiäre Bindung und unsere Fähigkeit, uns zu verankern.
▬ Ein sicheres Element
    Das Becken ist ein knöcherner Körperteil, der auch für feste Überzeugungen steht, und es ist ein Symbol der Reife, wenn es stabil verankert ist.
    Die Hüften
    Die Hüften sind zwei solide und kompakte Gelenke, deren knöcherne Anteile von Becken und Oberschenkelknochen gebildet werden. Die Druckkräfte in diesem Bereich sind beeindruckend. Auch hierfür kann die aufrechte Haltung des Menschen verantwortlich gemacht werden.
    Die Form der Hüftgelenke ist zum einen genetisch bedingt und hängt zum anderen auch von der vorgeburtlichen Lage im Bauch der Mutter ab. Bei Neugeborenen wird recht häufig ein Hüftproblem festgestellt. Von den seltenen Fällen genetisch bedingter Hüftluxationen (Verrenkungen der Hüfte) abgesehen, handelt es sich um ein einfach zu behebendes Problem, verursacht durch eine ungünstige Position der unteren Extremitäten des Kindes im Uterus. Mütter sollten sich deswegen keine Sorgen machen. Ein Besuch mit dem Neugeborenen beim Osteopathen ist sehr hilfreich.
    In jüngerer Zeit ist ein neuer Faktor hinzugekommen, der dazu führt, dass vermehrt bei Neugeborenen Hüftprobleme auftreten: Die Wachstumskurve der menschlichen Rasse ist in den letzten Jahrzehnten deutlich angestiegen, ein Phänomen,
das sich heute wieder verlangsamt. Dementsprechend sind auch die ungeborenen Kinder größer als in früheren Zeiten und werden im Bauch der Mutter stärker beengt. Kopf, Hüften und Füße bekommen die Folgen zu spüren.
    Eine genauere Betrachtung der Hüften
    In der Alltagssprache wird häufig nicht zwischen Hüften und Becken unterschieden. Das liegt vermutlich daran, dass das Becken Teil des Aufbaus der Hüften ist. Genau genommen entsprechen die Hüften den Hüftgelenken. Der Oberschenkelknochen liegt mit seinem oberen kugelförmigen Teil in der Einbuchtung der Hüftgelenkspfanne, die wiederum von den Knochen des Beckens gebildet wird. Diese beiden Strukturen bilden gemeinsam die knöchernen Strukturen des Hüftgelenks.
    Wie bereits gesagt, verteilen die Hüften den größten Teil des Körpergewichts auf die unteren Extremitäten. Dieses Gewicht bedingt absteigende Kräfte, die über die Knie auf die Füße übertragen werden. Die Füße ihrerseits leiten rückwirkend aufsteigende Kräfte zu den Hüften, dem Becken und der Wirbelsäule. Dies ist das ständige und feine Spiel der Kraftlinien, die durch unseren Körper ziehen. Wenn alles gut läuft, bewegen wir uns natürlich und mit Leichtigkeit. Dies ist jedoch nicht der Fall, wenn eines der beteiligten Elemente seine Aufgabe nicht mehr korrekt erfüllen kann.
    Häufig wird uns erst klar, dass wir gesund waren, wenn wir uns schlechter fühlen oder krank sind. Diese paradoxe Situation sollte uns zu denken geben, und wir sollten uns bemühen, unseren gesunden Körper bewusst wahrzunehmen. Wenn es Ihnen gut geht, sollten Sie sich beim Aufwachen oder im Tagesverlauf die Zeit nehmen, sich dessen wirklich bewusst zu werden. Sagen Sie sich: »Es geht mir gut!« und wiederholen Sie dies ab und an, beim Gehen, bei der Arbeit, beim Sport oder während einer Entspannungsphase.

    Während das Becken ein relativ statisches Element ist, ist die Hüfte sehr beweglich. Es trifft nicht genau zu, wenn man sagt, dass jemand ein »geschmeidiges

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