Die Sprache unserer Organe
Sie es zwei- bis dreimal pro Tag mit dem Kopf nach unten halten, jedoch niemals länger als eine Minute und immer nur dann, wenn das Baby nüchtern ist. Dabei müssen Sie sehr achtsam sein. Sie müssen Ihr Baby gut festhalten und es, damit es nicht erschrickt, ganz langsam so drehen, dass der Kopf nach unten zeigt. Wenn man so vorsichtig vorgeht, wird Ihr Kind diese Position mögen, denn sie erinnert es an die Schwerelosigkeit im Bauch der Mutter. Das Gewicht des Kopfes sorgt für eine natürliche Verlängerung der Wirbelsäule.
Leidet Ihr Baby an einer Torticollis, neigt es dazu, sich zu drehen und den Kopf immer auf dieselbe Seite zu legen. Richten Sie es so ein, dass Sie dem Kind auf derjenigen Seite akustische und optische Reize darbieten, auf der die Halsdrehung eingeschränkt ist. So wird es ganz von alleine für die Wiederherstellung seiner Beweglichkeit sorgen.
Das Schleudertrauma
Viele Menschen werden im Auto Opfer eines Aufpralls von hinten, bei dem ihr Kopf heftig nach hinten geschleudert wird. Dabei entsteht ein Gewicht, als würde der Kopf 100 Kilogramm wiegen! Muskeln und Bänder sind nicht dafür konzipiert, einer solchen Kraft standzuhalten.
Unmittelbar nach einem Unfall, wenn die verunglückte Person noch unter Schock steht, empfindet sie keine starken Schmerzen und vergisst häufig, im Versicherungsprotokoll das berühmte Schleudertrauma anzugeben. Die Schmerzen treten in den folgenden Tagen auf, und zwar mit aller Heftigkeit. Wird der Arztbericht schlecht abgefasst, wird die Versicherung die Verletzung und die Schmerzen nicht anerkennen. Schildern Sie bei der Befunderhebung Ihre Beschwerden, die im Bereich der Halswirbelsäule bestehen, möglichst genau, und stimmen Sie nicht zu, dass in der Nachsorgeakte von einer Heilung gesprochen wird, sondern lediglich von einer Konsolidierung Ihres Zustands. Man weiß nie, wie sich die Dinge entwickeln werden!
Zahlreiche Opfer eines Schleudertraumas leiden lebenslang an daraus resultierenden intermittierenden Schmerzen und entwickeln schließlich in den zehn folgenden Jahren eine Arthrose der Halswirbelsäule.
Verhaltensregeln nach einem Schleudertrauma
▬ Tragen Sie etwa 14 Tage lang eine Halskrause.
▬ Vermeiden Sie Kräftigungsübungen der Halswirbelsäulenmuskulatur. Durch sie bestünde die Gefahr, die Schmerzen zu verstärken.
▬ Wärmen Sie den schmerzenden Bereich, zum Beispiel mit Hilfe einer Wärmflasche. Sie können dazu auch einen Fön benutzen oder ein warmes Bad nehmen.
▬ Tragen Sie immer ein Halstuch.
▬ Vermeiden Sie jede Bewegung mit erhobenen Armen und eine Rückwärtsneigung des Kopfes.
▬ Denken Sie an die Empfehlungen zu Beginn dieses Buches: Ihr Körper und Ihr Kopf müssen das Trauma akzeptieren, und Sie müssen ihm Aufmerksamkeit und Verständnis entgegenbringen, denn es ist leider von nun an Teil Ihres Lebens. Nun müssen Sie an sich selbst arbeiten.
▬ Es ist nicht unbedingt gut, zu früh einen Therapeuten aufzusuchen, manchmal ist davon sogar abzuraten.
▬ Lassen Sie sich auf keinen Fall direkt nach dem Unfall die Halswirbelsäule einrenken. Sie können allerdings die Muskulatur und die Bänder lockern lassen.
▬ Verzweifeln Sie nicht. Die Symptome eines Schleudertraumas bessern sich in dem Maße, wie der Therapeut präzise und schmerzfreie Techniken anwendet.
Die Halslymphknoten
Ich habe es bereits erwähnt: Wenn Sie plötzlich Schmerzen in der Halswirbelsäule verspüren, tasten Sie Ihren Hals ab, und suchen Sie nach angeschwollenen Lymphknoten. Sie werden eventuell kleine Knötchen auf den Halsmuskeln ertasten, sowohl hinten
als auch an den Seiten. Keine Panik! Dies bedeutet einfach, dass Ihr Immunsystem gerade auf einen Angriff reagiert und dass die Schmerzen keine mechanische Ursache haben. Der Auslöser muss an anderer Stelle gesucht werden. Verdächtigen kann man eine Zahnkomplikation, eine Nasenschleimhautentzündung (Rhinitis), eine Luftröhrenentzündung (Tracheitis) oder eine Angina. Wenn Sie Zweifel haben, konsultieren Sie Ihren Arzt.
Die Beziehungen zu den Organen
Die Halswirbel stehen mit allen Organen des Halses in Verbindung, mit
▬ Schilddrüse oder Rachen,
▬ Augen, Nase und Mund,
▬ Herz, Rippenfell und Lungen,
▬ Gehirn.
Bestimmte Patienten haben beispielsweise Schluckprobleme, entweder auf Grund von Papageienschnäbeln, welche die Luftröhre (Trachea) reizen, oder auf Grund einer Entzündung der Nerven, die den Kehlkopf versorgen. Eine Reizung der Halswirbelsäule kann auch Anfälle von
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