Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)
ein echtes Spiel um Leben und Tod. Er schürte seine Wut, während er um sie herumtänzelte. Morbid und Steem verhöhnten sie, drängten sie in Scyllas Richtung, wedelten mit den Armen.
»Ich werde mich an euch erinnern«, rief sie ihnen zu. Sie war eine wilde Kriegerin und Gegnerin. »An dich. An dich. Und vor allem an dich, du Arschloch!«
Marguerite wirbelte noch einmal herum, verfehlte aber ihr Ziel. Scylla sah seine Chance kommen und versetzte ihr mit der Handkante einen Hieb in den Nacken, bevor er sie mit einem Tritt gegen die Knie zu Boden beförderte.
»Warum… warum?«, weinte sie, sprang aber im gleichen Moment wieder auf die Beine, stürmte auf Scylla los und rammte einen Fuß in seine Kehle. Er sackte in sich zusammen– und bot Marguerite eine Lücke, um zu entkommen.
»Sie ist zu gut für ihn«, rief Steem Morbid zu und begann zu lachen. Sie würde entkommen. Deswegen zog er eine Waffe aus seinem Hosenbund und drückte ab. Marguerite kippte nach hinten und fiel über Scylla.
Reglos blieb sie liegen, als Steem von oben auf sie hinuntersah. »Du warst echt der Hammer«, lobte er sie und schoss ihr ins Gesicht. Zweimal, zur Sicherheit.
Morbid trat neben ihn und blickte ebenfalls zu dem toten Mädchen hinab. »Das war irgendwie geil. Und sie war echt der Hammer.«
38
Jason Pilser– Scylla– hätte fast sein Kinn nach oben gereckt und geheult. Der Schmerz begann an seiner Nase, strahlte von dort aus weiter über jeden Nerv in seinem Körper, pulsierte in seinem linken Schenkel und seinem rechten Unterarm, der vielleicht gebrochen war. Wenn man Schmerzen sichtbar machen könnte, würde er wie eine verrückte Lightshow aussehen.
Doch es gab auch Gerechtigkeit. Die Schlampe war tot. Jetzt musste er sich um die Leiche kümmern.
Er klebte das freie Ende des Verlängerungskabels an ihre Hand, das andere band er fest um ihren Hals, so dass es aussah, als hätte sie sich selbst erhängt.
Galgenhumor– und der ursprüngliche Plan, bevor Steem sie hatte erschießen müssen.
Ohne die Schmerzen, an denen er litt, hätte er die Sache ziemlich lustig gefunden. Er zog der Schlampe die Sportschuhe aus und warf sie in den Van. Seine Trophäe. Die Schuhe waren so groß, dass sie ihm wahrscheinlich passen würden. Das wäre echt abgefahren.
Genau das wollte er sagen, als er zu Morbid und Steem aufblickte. Objektiv betrachtet, waren sie Barbaren. Mit Sicherheit töteten sie aus dem gleichen Grund, aus dem er es tun wollte. Wegen des unvergleichlichen Nervenkitzels, der ihn wie eine Droge gefangen hielt. Und die beiden waren so schlau und diszipliniert, dass sie die Sache sogar an öffentlichen Orten wie diesem hier durchzogen.
Scheiße. Er hatte eine Frau umgebracht, während auf der anderen Seite des Zauns die Autos vorbeigerast waren.
»Scylla«, sagte Steemcleena schließlich, »das war eine schwache Vorstellung.«
Jason gefiel Steems Gesichtsausdruck nicht. Verletzt zu werden hatte ihn Punkte gekostet. Verdammt, sie hatte ihn niedergeschlagen. »Machst du Witze?«, fragte er. »Sie konnte so was wie Karate.«
»Steigt in den Wagen«, wies Steemcleena die beiden anderen an. »Scylla, du bekommst eine weitere Chance. Vielleicht gewinnst du dann.«
39
Del Rio und Cruz gaben den Schlüssel für unseren Firmen-Mercedes dem Mitarbeiter vom Parkdienst des Beverly Hills Hotels und gingen durch die Eingangshalle zur Polo Lounge. Der Oberkellner teilte mit, Ms. Rollins sitze auf der Terrasse. Cruz krempelte die Ärmel seines Jacketts hoch und folgte Del Rio nach draußen ins grelle Sonnenlicht.
Cruz dachte, Sherry Rollins müsste vom Aussehen her um die dreißig sein, auch wenn es in dieser Stadt immer schwieriger wurde, das Alter von Frauen einzuschätzen. Sie trug einen Schlapphut auf ihrem blonden Haar und ein dünnes schwarzes Kleid mit weißem Besatz. Sie sah aus wie eine junge leitende Angestellte aus einem der Filmstudios.
Del Rio und Cruz stellten sich mit Handschlag vor. Ms. Rollins scheuchte ihren Hund von einem der Stühle und bat die beiden, Platz zu nehmen.
»Haben Sie Hunger?«, fragte sie. »Der Hummersalat ist ziemlich gut.«
»Etwas zu trinken, vielleicht«, sagte Del Rio.
Die Kellnerin nahm die Bestellung auf, ein Bier für Del Rio und einen Tee für Cruz. Dann übernahm Cruz das Gespräch.
»Ms. Rollins.«
»Sherry«, bot sie ihm an.
»Sherry. Wir ermitteln im Todesfall von Shelby Cushman. Ich bin sicher, Sie haben davon gehört.«
»Ein Einbruch, nicht wahr? Ein Dieb brach ins Haus
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