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Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Maxine Paetro
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nicht, du Arschloch. Du bist heute Nacht die Taube.«
    Steemcleena bückte sich blitzschnell und packte Scylla an den Knien. Gleichzeitig drückte Morbid Scyllas Schultern nach vorn, so dass er mit Kopf und Oberkörper über der Brüstung hing. Unter ihm befanden sich zwanzig Meter Luft.
    »Nicht!«, schrie Jason. »Lasst mich wieder runter. Bitte.«
    »Nicht jammern, du Blödmann. Spreiz einfach deine Flügel und flieg.«
    Jasons Bauch kratzte über Beton, als er noch ein paar Zentimeter weiter über die Brüstung geschoben wurde. Autos rasten unten auf der Straße vorbei. Das Blut sackte in seinen Kopf, seine Gedanken drehten sich im Kreis. Was sollte er sagen? Dass dies von all ihren Spielen das unglaublichste war?
    In Jasons Kopf blitzten unzusammenhängende Bilder auf. Die Hand seines Vaters, die einen Stift hielt; der Priester, der ihm die erste Kommunion gab; Marguerite Esperanzas Gesicht während ihres Kampfes auf Leben und Tod.
    Seine eigene Stimme dröhnte laut in seinem Kopf.
    Ist das die Art, wie ich sterben soll?
    Eigentlich soll ich doch überhaupt nicht sterben.
    Seine Angst hinderte ihn daran zu schreien, als er über die Brüstung fiel. Deswegen konnte er hören, wie Steem ganz laut »Flieg, meine Taube!« rief.

43
    Ehrlich gesagt war mein wiederkehrender Traum manchmal realer als die Realität. Schärfer, in der Ansicht vergrößert und meist in hochauflösenden Farben. Ich rannte durch die zerstörte Landschaft auf die rückwärtige Laderampe des CH -46 zu. Der mächtige Hubschrauber ließ sich von den Afghanen am leichtesten abschießen – deren Wärme suchende Raketen ließen sich eher von den Motoren als von der Sonne anlocken. Männer schrien unter Schmerzen, und der Lärm von explodierenden Granatwerfern dröhnte in meinen Ohren. Ich stand oben auf der Rampe und blickte voller Entsetzen in …
    Meine Güte. Ein lautes Summen riss mich aus meinem Traum. Wieder war mir die Auflösung entgangen.
    Als ich die Augen öffnete, vibrierte einen halben Meter von meinem Gesicht entfernt mein Mobiltelefon. Mit pochendem Herzen griff ich danach. Die Uhr zeigte 9:35, der Anrufer war »R. Del Rio«.
    »Rick. Ich habe verschlafen. Das passiert mir sonst nie.«
    »Schon in Ordnung. Ich muss dir was sagen, Kumpel. Es wird dir nicht gefallen.«
    Ich schwang die Beine aus dem Bett. Meine Knie zitterten, als wäre ich tatsächlich über Felsen und Geröll gerannt. Auf der Zunge schmeckte ich Schießpulver.
    »Dann erzähl mal.«
    »Es geht um Shelby«, begann Rick. »Sie war nicht gerade die Frau, für die du sie gehalten hast.«
    Jetzt war ich aber richtig wach. »Was meinst du damit? Was hast du herausgefunden?«
    »Sie war eine Nutte«, platzte Del Rio heraus. »Oder vielmehr ein erstklassiges Partymädchen. Egal. Jedenfalls ging sie weiter arbeiten, nachdem sie Cushman geheiratet hatte.«
    »Das ist wahnsinnig. Wer hat das über Shelby gesagt?«
    »Jack, Jack, beruhig dich. Ich würde dich nicht anlügen. Cruz und ich haben mit ein paar glaubwürdigen Quellen geredet. Zieh dich an. Ich stehe in einer Viertelstunde unten vor deinem Haus. Wir müssen uns mit einem Zeugen unterhalten.«
    Zehn Minuten später warf ich meine Aktentasche auf den Rücksitz eines unserer Firmenwagen, eines Mercedes S-Klasse. Rick saß am Steuer und reichte mir einen Becher Kaffee.
    »Shelby war keine Nutte. Da bin ich mir ganz sicher. Das ist Quatsch«, beharrte ich.
    »Glaubst du, ich lüge dich an? Warum sollte ich das tun?«
    »Das habe ich nicht behauptet.«
    »Schnall dich an«, forderte er mich auf. »Gehen wir der Sache auf den Grund. Finden wir heraus, wer sie umgebracht hat und warum.«
    Del Rio fuhr durch den Smog die Hügel hinauf. Je höher wir kamen, desto teurer sahen die Häuser aus, bis wir in Beverly Hills auf der Benedict Canyon Road vor einer dieser mehrere Millionen teuren Villen mit umwerfendem Ausblick und riesigem Grundstück hielten.
    Seit Anfang der vierziger Jahre hatte diese Villa nacheinander einem bekannten Klatschkolumnisten, einem Regisseur, der einen Oscar gewonnen hatte, und einem saudischen Prinzen gehört. Jetzt war die weitläufige Villa im mediterranen Stil als »Benedict Spa« getarnt.
    Doch ich wusste genauso wie das LAPD und viele vermögende Männer auf der ganzen Welt, dass es sich bei diesem spannenden Anwesen um einen besseren Puff mit Glenda Treat in der Rolle der Puffmutter handelte. Der Hausbesitzer war kein Geringerer als Ray Noccia.
    »Du willst doch nicht sagen, dass Shelby hier

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