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Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Maxine Paetro
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legte seine Schuhe und seine Uhr ab und stieg wie ein Gentleman die Stufen am flachen Ende ins Wasser. Mosconi zog seine Jacke aus und sprang in der Hocke ins Becken. Den Leibwächter schubste Del Rio in den Pool.
    »Die hier dürft ihr nicht vergessen«, rief ich und warf ihnen ihre Waffen hinterher.
    Die Mädchen traten näher heran. Eine von ihnen, eine Kleine, Zierliche mit funkelnden Augen, stemmte die Hände auf ihre Knie und blickte Mosconi angewidert an. »Wie sollen wir jetzt da drin schwimmen?«, fragte sie.
    »Arme hin und her bewegen und wie ein Frosch mit den Beinen strampeln«, antwortete Del Rio.
    Glenda Treat beobachtete das Schauspiel von einem mit Efeu umrankten Fenster aus, als Del Rio und ich das Gelände verließen. Ich winkte ihr zum Abschied, und wie vorauszusehen war, zeigte sie uns den Mittelfinger. Mehr hatten wir im Benedict Spa leider nicht erreicht.

47
    »Jetzt sind wir quitt«, sagte Del Rio. Er drückte ein paar Papiertaschentücher an seine Nase, während ich zurück zum Büro fuhr.
    »Wovon redest du?«
    »Du hast mir das Leben gerettet. Auf diesen Tag habe ich schon lange gewartet.«
    »So ein Quatsch. Die haben uns nur ein bisschen aufmischen wollen. Du bist im Fieberwahn.«
    »Scheiße«, brummte Del Rio.
    »Warum arbeitete Shelby für Glenda Treat?«, fragte ich.
    »Sie war deine Freundin, Jack. Ich habe sie kaum gekannt.«
    Aus der Aktentasche auf dem Rücksitz ertönte ein Summen. Ich bat Del Rio, mir mein Telefon zu reichen. Als ich es öffnete, sah ich, dass ich einige Anrufe verpasst hatte. Jetzt sagte ich Hallo zu Colleen.
    »Wo warst du, Jack? Ich versuche dich ständig zu erreichen.«
    »Das weiß ich. Ich war im Spa. Was ist los?« Mein Kiefer pulsierte, mein Kopf dröhnte vor Schmerzen, mein Ego war im Keller.
    »Justine will mit dir reden.«
    »Stell sie durch.«
    »Ich werde ihr sagen, dass deine Laune leicht angekratzt ist.«
    »Stell sie einfach durch, Colleen. Meine Stimmung könnte nicht besser sein.«
    Justine klang aufgeregt. »Der Bürgermeister hat eine E-M ail von diesem Hurensohn erhalten«, berichtete sie. »Darin steht, er habe Marguerite Esperanzas Turnschuhe in einen Briefkasten auf der La Brea eingeworfen. Das Labor nimmt sich die Schuhe gerade vor. Jack, wo zum Teufel steckst du?«
    »Bleib dran«, bat ich sie und steuerte die Tankstelle an der Ecke Sunset und Fairfax an.
    »Unser Tank ist doch noch fast voll«, stellte Del Rio fest.
    »Geh aufs Klo und wasch dir das Blut aus dem Gesicht. Justine? Bist du noch da?«
    »Blut? Was ist mit Rick passiert? Was ist los? Warum seid ihr nicht im Büro? Und was hat es mit diesem Spa auf sich?«
    Ich stieg aus und zog mich auf den Parkplatz zurück. Dort erzählte ich Justine von der Poolparty im Spa und dass Glenda Treat zwar Shelbys Beschäftigungsverhältnis bestätigt, jedoch nicht verraten hatte, warum Shelby arbeiten wollte oder musste.
    »Du bist die Psychologin, also erklär mir die Sache«, forderte ich sie auf. »Warum hat sie dort gearbeitet?«
    »Das kann ich nicht sagen, weil ich sie nicht gekannt habe.«
    »Dann tu so, als würdest du ein Profil erstellen. Fang einfach an.«
    »Shelby war ein Spaßvogel, oder?«, fragte sie nach einer Pause.
    »Allerdings.«
    »Okay. Wenn man Narzissmus und Selbsthass zu gleichen Teilen mischt, könnte ein Bühnenkomiker dabei herauskommen. Oder eine Prostituierte.«
    Ich muss gestöhnt haben.
    »War ich zu direkt, Jack?«, fragte Justine nach.
    »Shelby muss etwas herausgefunden haben, was sie nicht hätte wissen dürfen. Vielleicht etwas über die Noccias.«
    »Tut mir leid.«
    »Es ist nicht vorbei.«
    »Ich weiß. Jack?«
    »Ach ja?«
    »Kommst du ins Büro? Sci und ich haben zwei sehr unterschiedliche Ansichten zum Schulmädchenfall. Ich brauche eine dritte Meinung.«
    »Klingt, als würden wir Fortschritte machen«, freute ich mich. »Ich bin gleich da.«

48
    Vier Augenpaare blickten uns entsetzt, vielleicht sogar schockiert entgegen, als Del Rio und ich unsere Einsatzzentrale betraten.
    »Niemand gestorben«, wimmelte ich gleich ab.
    »Weil es zu viele Zeugen gab«, fügte Del Rio als reizende Bemerkung hinzu.
    Colleen kam herein, um die Bestellungen fürs Mittagessen aufzunehmen, während ich meine Theorie über die Verbindung zwischen Shelby Cushman und der Noccia-Familie darlegte. Sie sah mich mit großen Augen an. Mein Kiefer wies eindrucksvolle Blutergüsse auf, an meiner Wange prangte eine Risswunde. Und das waren nur die Wunden, die sie sehen

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