Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
andere Methoden und Wege, um mit dem gigantischen Tar-Aiym-Schiff zu kommunizieren, doch weder Flinx noch die Wissenschaftler hatten eine Ahnung, wie ein solches Instrument aussehen mochte und wie sie es identifizieren konnten. Nach allem, was sie wussten, hätten sie schon an einhundert wartenden Emotionskommunikatoren vorbeigegangen sein können, ohne auch nur einen einzigen davon zu erkennen.
Anstelle einer aufgehenden Sonne oder des Timers an Bord der Teacher sagte ihnen die Erschöpfung, wann sie eine Pause machen mussten. Sie schlugen in der Mitte eines Ganges ein Lager auf (seltsam, dachte Flinx, innerhalb eines Raumschiffs »ein Lager aufzuschlagen«), der im Gegensatz zu vielen anderen, durch die sie gewandert waren, fast in völliger Dunkelheit lag. Die sanft gebogene Decke und der Boden waren so schwarz wie der Weltraum, während die Wände von schimmernden Kupferadern durchzogen wurden, die wogten und strömten wie belebtes Glyzerin. Leise vor sich hin summend stellten diese eingebetteten Stränge die einzige Lichtquelle dar, die sich von einem Ende des ansonsten dunklen Korridors zum anderen erstreckte. Als Clarity die Hand ausstreckte und einen dieser glänzenden Streifen berührte, stellte sie verwundert fest, dass er sich warm anfühlte, fast so wie vergoldetes Blut.
Sylzenzuzex tat es ihr nach und verkündete dann, dass sie das nicht spüren könne. Für Truzenzuzex' Hand schien jede der pulsierenden gewundenen Linien eiskalt zu sein. Alternativ heiß oder kalt wanden sich die faszinierenden Konturen durch das ebenholzfarbene Material der Wände und konnten Energieträger,
Kommunikationsmittel oder einfach nur fortlaufende Tar-Aiym-Schrift darstellen. Für die Besucher war ein Vorschlag so gut wie der andere. Unabhängig von ihrer wahren Funktion erfüllte das Mysterium der leuchtenden Streifen jedoch wenigstens einen hilfreichen Zweck: Es beschäftigte die beiden Wissenschaftler, während sich die anderen zum Schlafen hinlegten.
Alles, was wir jetzt noch brauchen, ist etwas trockenes Holz, mit dem wir ein Feuer machen können, schoss es Flinx durch den Kopf, dann wäre die Absurdität unserer Situation perfekt.
Der harte Keramikboden war nicht gerade bequem, doch sie waren alle so müde, dass es ihnen nichts ausmachte. Flinx hätte sich zwar lieber in seiner Kabine an Bord der Teacher schlafen gelegt, aber wenigstens hatte er Clarity, Pip und Scrap als Gesellschaft. Sie entschieden sich für eine Stelle neben einer Wand, dann legte er sich seinen Rucksack unter den Kopf und versuchte sich vorzustellen, es würde sich dabei um ein Kissen handeln. Clarity legte ihren Kopf auf seine Brust und hatte somit eine Unterlage, die zwar deutlich weicher, aber auch sehr viel beweglicher war. Die beiden Minidrachen machten das Beste aus ihrer Lage und rollten sich jeweils auf dem Bauch eines warmen, vertrauten Menschen zusammen.
»Ich habe nachgedacht«, flüsterte Clarity nachdenklich und verschloss die Augen vor dem rötlichen Glühen der rätselhaften Linien, die sich über die schwarze Wand neben ihnen erstreckten.
»Das ist an einem solchen Ort nicht ungefährlich«, erwiderte Flinx aus dem Halbdunkel.
Sie schlug ihm spielerisch mit der Faust auf das Brustbein. Leicht irritiert sah Pip Clarity einen Augenblick lang an, bevor sie sich wieder in ihre pinkfarbenen und blauen Windungen zurückzog.
»Das ist mein Ernst! Was ist, wenn wir keine dieser Bedienerplattformen finden oder irgendetwas anderes, das man benutzen kann, um den Kontakt zu diesem Relikt herzustellen? Dann wäre es völlige Zeitverschwendung gewesen, es hierher an den Rand dieses Systems zu holen. Fliegen wir dann zurück nach Booster und versuchen, das Krang zu bewegen, etwas anderes zu unternehmen?«
»Ich weiß es nicht.« Unter ihr liegend zuckte er mit den Achseln. »So weit habe ich noch nicht vorausgedacht.«
Sie wusste, dass er die Wahrheit sagte. Sein ganzes Leben war davon bestimmt gewesen, ja nicht zu weit im Voraus zu denken, da jeder Moment voller Gefahren und Konflikte, voller Unsicherheit und Verwirrung gewesen war. Doch es gibt immer ein erstes Mal, sagte sie sich entschlossen.
Schließlich hatte er nie aufgehört, an sie zu denken.
»Wenn wir den Kontakt nicht herstellen können«, fuhr sie fort, »und wir aufgeben und nach New Riviera zurückkehren müssen, was geschieht dann?«
Sie konnte spüren, wie er sich unter ihr regte, um sich ein wenig bequemer hinzulegen. »Wir beide heiraten, ziehen an einen Ort, an
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