Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
Materials, aus dem die Umgebung hergestellt worden war, an Metall erinnerte, versicherten ihr Tse-Mallory und Truzenzuzex, dass es sich dabei um etwas völlig anderes handelte. Karbon- oder Silikatlegierungen vielleicht, oder eine unbekannte Keramikart. Ein guter Teil schien eher organisch als inaktiv zu sein. Es gab Röhren und Leitungen, Vorsprünge und Aushöhlungen, über deren Funktion die Besucher nur Mutmaßungen anstellen konnten. Flinx wusste ebenso wenig über ihren Zweck wie seine gelehrten Mentoren.
Sie bewegten sich nicht in Dunkelheit oder in künstlicher Beleuchtung vorwärts. Eigentlich war überall Licht, viel mehr, als Flinx in Erinnerung hatte. Natürlich war das Schiff bei seinem letzten Besuch nach einer halben Million Jahren des relativen Ruhezustands gerade erst wieder zum Leben erwacht. Jetzt war es erneut völlig wach, und seine komplette Funktionalität war wiederhergestellt worden.
Und das Innere war nicht nur erleuchtet, sondern auch von ständigen Geräuschen erfüllt. Ein Kreischen und Quietschen, Summen und Brummen, Pfeifen, Knacken und Ploppen begleitete die Besucher auf ihrem Weg in das Herz des Schiffes. Clarity unterhielt sich damit, dass sie versuchte, jedem unbekannten Geräusch eine imaginäre Funktion zuzuordnen. Ihre Erfindungen beruhten allerdings eher auf Fantasie als auf realer Physik.
Flinx hatte keine Zeit für derartige Gedankenspielchen. Wie immer in meinem Leben, dachte er, während er vor den anderen herschritt. Trotz seiner Sorgen achtete er darauf, nicht zu schnell zu gehen, da ihm bewusst war, dass er aufgrund seiner deutlich längeren Beine viel schneller vorankommen konnte als jeder seiner Gefährten mit Ausnahme des bulligen Tse-Mallory. Während sie nun nach einer Stelle zur Kontaktherstellung suchten, dachte er daran, dass sie im schlimmsten Fall den Rest ihres Lebens hier herumlaufen und dabei höchstens ein winziges Fragment des Schiffsinneren erkunden würden, ohne je auf eine der gesuchten Bedienerplattformen zu stoßen.
Hin und wieder standen sie frei herumschwebenden Kongruenzen aus Licht gegenüber. »Ambientfunken«, nannte Tse-Mallory sie heiter. Diese umherziehenden Leuchtfelder manifestierten sich zufällig und konnten alle Farben des Regenbogens annehmen. Einige waren so blass, dass sie fast wie blinkende Geister wirkten. Andere nahmen hingegen eine solche Intensität an, dass sie schon fast massiv aussahen. Während Flinx und die beiden Wissenschaftler über die Natur des Phänomens diskutierten, kamen sie zu dem Schluss, dass der Gang vermutlich regelmäßig von ähnlichen Existenzen aufgesucht wurde, solchen, die eher im Infrarot- oder Ultraviolettbereich angesiedelt und daher für das Auge von Mensch und Thranx nicht sichtbar waren. Die Rolle, die diese dynamischen treibenden Lichter spielten, blieb ihnen verborgen, aber aus Gründen, die sich Flinx selbst nicht erklären konnte, schreckte er vor den gelegentlich auftauchenden Sphären in einem besonderen Blauton zurück.
Korridore führten zu Räumen und Räume zu Kammern, ohne dass sie einen Hinweis auf eines der Kontaktpodien fanden, die Flinx suchte. Einer der Gänge brachte sie in eine gigantische Höhle, die Tse-Mallory als »Zirkus für domestizierte Lichter« betitelte. Selbst mit Gesichtsschutz oder Brille fiel es ihnen schwer, länger als eine Minute oder zwei direkt in das blendende Spektakel aus herrlichen elektrischen Entladungen zu blicken, die andauernd auf einer gewaltigen Fläche von der Größe einer Großstadt explodierten. Noch erstaunlicher als der Anblick selbst war jedoch die Tatsache, dass all diese Zusammenstöße der aufflackernden Energie ihren unbekannten Zweck in fast völliger Lautlosigkeit erfüllten. Da sie keinen sicheren Weg hindurch oder um das beeindruckende und rätselhafte Schauspiel herum fanden, sahen sie sich gezwungen, einen Teil des Weges zurückzugehen und einen Korridor zu nehmen, der in eine andere Richtung führte.
Je länger sie gingen, je tiefer sie in das Artefakt vordrangen, desto weiter entfernten sie sich von der gewaltigen Luftschleuse. Da ihre Ausrüstung jederzeit wusste, wo sich das Shuttle befand, half ihnen diese dabei, nicht vom rechten Weg abzukommen. Das Problem war nur, dass sie eigentlich gar keinen »Weg« hatten, wie Truzenzuzex richtig erkannte. Sie testeten und probierten einfach in der Hoffnung, eine von einer Kuppel gekrönte Plattform zu finden, die Flinx dann wie schon zuvor aktivieren konnte. Zweifellos existierten
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