Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
exotischen Materialien kamen ins Blickfeld. Einige der Aufbauten hatten die Größe von Städten, andere waren gar so groß wie Kontinente. Beleuchtungen in allen Farben und Schattierungen erwachten zum Leben, als der sie verschleiernde Methannebel weggeweht wurde.
»Sie ist nicht nur groß«, murmelte Sylzenzuzex. »Sie ist wunderschön. Zu denken, dass jemand sie gebaut hat, dass das ein Konstrukt ist und kein natürliches Objekt ... Ich könnte es selbst nicht glauben, wenn ich sie nicht mit eigenen Augen sehen würde.«
Pip, die auf Flinx' Schulter lag, regte sich. »Vergiss nicht, dass es sich dabei um eine Waffe handelt«, erinnerte er Sylzenzuzex. »Vermutlich die größte Waffe, die je gebaut worden ist.«
Clarity stand zu seiner Rechten und beäugte das Artefakt, während die Teacher mit dem Sinkflug begann. »Ich habe mal das Bild einer uralten terranischen Waffe gesehen, einer Projektilpistole aus Metall, die aus der Zeit lange vor der Vereinigung stammte. Dabei wurde brennbares Pulver benutzt, um ein Stück Metall auf ein Ziel abzuschießen. Was mich daran so faszinierte, war nicht die primitive Technologie, sondern die Verzierung. Filigrane Goldintarsien, Edelsteine und
Elfenbeineinlegearbeiten.« Fasziniert blickte sie wieder nach draußen. »Warum meinen so viele intelligente Spezies, ihre Waffen verzieren zu müssen?«
Der stets neugierige Flinx dachte über ihre Frage nach, als er vor allen zum Shuttle ging. »Was ist Elfenbein?«
***
Kilometerhohe Blitze durchschnitten die dichte Atmosphäre in der Nähe des spiralförmigen Wirbels, der einen Weg nach unten zur Oberfläche bildete. Als das Shuttle der Teacher langsam hinabflog, wobei es von dem sie umgebenden synthetischen Zyklon durchgeschüttelt wurde, erschien unten auf der Oberfläche eine Öffnung, um den winzigen Neuankömmling zu begrüßen. Der Spalt war mehr als breit genug für das kleine Shuttle - er hätte sogar eine komplette Stadt von der Erde in sich aufnehmen können, und zwar eine, die die Mittel und die Lust dazu hatte, einen solchen Ausflug zu unternehmen.
»Wenn das einzelne Krang auf Booster von der Energie des Planetenkerns angetrieben wird«, spekulierte Tse-Mallory laut, »was könnte dann wohl eine künstliche Welt mit diesen Dimensionen antreiben? Und nicht zu vergessen die Unmengen an vergleichbaren zerstörerischen Geräten, die sich darauf befinden.«
»Das kann offensichtlich nur eine Energiequelle sein, die unser begrenztes Ingenieursverständnis übersteigt, kissaltt.« Truzenzuzex starrte gebannt aus dem Aussichtsfenster. »Eine Art Materie-Antimaterie-Antrieb, über den seit Langem Theorien aufgestellt werden und der heiß begehrt wäre. Möglicherweise ist das Schiff auch in der Lage, die Energie eines kleinen weißen Lochs zu kanalisieren, das seine Erbauer irgendwie eindämmen konnten.« Der herzförmige Kopf wandte sich jetzt seinem langjährigen Freund zu. »Wir haben vermutlich nicht einmal das theoretische Grundwissen, um uns eine derartige Technologie überhaupt vorstellen zu können.«
Ein Wunder der Alien-Ingenieurskunst an sich stellten schon die gewaltigen, mit Legierungen bedeckten Flächen dar, aus denen das Portal bestand, welches sich jetzt langsam begann, über und hinter ihnen zu schließen, während das Shuttle zu einem riesigen, offenen und ansonsten unbesetzten Deck hinabsank. Die Teacher informierte alle an Bord des kleineren Schiffes unverzüglich darüber, dass die Schwerkraft in dem Bereich erträglich sei und der externe Luftdruck rapide ansteigen würde.
»Hier gibt es einige ungewöhnliche Spurengase«, informierte Flinx seine Begleiter, »aber ansonsten ist es im Grunde genommen dieselbe Atmosphäre, die wir auch auf Booster eingeatmet haben. Die Tar-Aiym mögen zwar nicht wie wir ausgesehen haben, aber sie haben definitiv dieselbe Luft eingeatmet.«
Truzenzuzex fixierte seinen jüngeren Freund mit seinen reglosen Augen. »Woher weißt du, wie die Tar-Aiym ausgesehen haben, Flinx?«
»Das habe ich im letzten Jahr herausgefunden. Auf Repler. Das war eine merkwürdige Zeit für mich, ein Teil meiner Reise, um mehr über meine Mitmenschen zu erfahren und mich selbst zu finden. Es stellte sich heraus, dass ich auch Informationen über einige andere Dinge erhalten habe.« Er zuckte mit den Achseln. »Aber so scheint es ja immer zu laufen.« Während er sprach, gab er sich Mühe, nicht in Claritys Richtung zu sehen.
»Ah«, murmelte Tse-Mallory, »du bist auf eine Art
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