Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
»Wann sollen wir mit diesem Experiment beginnen, Tru?«
Der Philosoph machte eine Geste mit allen vier Händen. »Die gestrige Suche hat keine neuen Erkenntnisse gebracht. Wenn ich von unseren bisherigen Ergebnissen ausgehe, dann werden wir auch morgen keine Entdeckungen machen. Also wäre heute ein guter Zeitpunkt für eine Ausnahme. Falls du natürlich Zeit brauchst, um dich erst mit dem Gedanken anzufreunden ...«
Nachdem er den Rest der Pastete heruntergeschluckt hatte, stand Flinx auf. »Ich werde die Teacher anweisen, einen Raumanzug bereitzumachen.« Er blickte auf Clarity hinab, »Geht das für dich in Ordnung?«
Sie zögerte einen Augenblick und warf den beiden erwartungsvollen Wissenschaftlern einen schnellen Blick zu. »Wenn Bran und Tru es für sicher halten, sollten wir es wohl versuchen. Allerdings gefällt mir der Gedanke überhaupt nicht, dass du den Kontakt zu irgendeiner Art von Gerät von irgendeiner uralten fremdartigen Zivilisation herstellen könntest. Und erst recht nicht, wenn das über eine Schnittstelle geschieht, die dich vom Schiff wegführen könnte.« Jetzt wirkte sie nicht mehr ganz so besorgt. »Aber genau das ist es, weswegen wir hier sind und was wir tun wollen.«
Lächelnd zerzauste er ihr das Haar. Sie reagierte darauf, indem sie eine Grimasse schnitt. »Keine Sorge, ich werde keine Dummheiten machen. Und ich werde die ganze Zeit an dich denken.«
Truzenzuzex schüttelte traurig den Kopf. »Das wäre wenig hilfreich. Wenn du da draußen bist, solltest du denken wie ein Xunca.«
Das hätte Flinx auch gern getan - nur dass niemand mehr wusste, wie die Xunca gedacht hatten, und das schon seit Hunderten Millionen von Jahren.
***
Das Verlassen des Schiffes gestaltete sich interessanter, als er erwartet hatte. Im Laufe der Jahre hatte er das Äußere der Teacher zwar schon aus jedem nur denkbaren Winkel gesehen, doch das war so gut wie immer aus dem komfortablen Inneren eines ihrer beiden Shuttles geschehen. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal mit nichts als einem Raumanzug am Leib im Weltall unterwegs gewesen war.
Die Sterne waren sehr hell, und die sich vor ihm abzeichnende gestreifte Masse des äußeren Gasriesens des Systems schimmerte hell und farbenfroh vor ihm.
»Ist alles in Ordnung, Flinx?«, erkundigte sich Tse-Mallorys Stimme, die gedämpft und moduliert aus dem Kopflautsprecher des Anzugs drang.
»Mir geht es gut. Bringen wir's hinter uns. Schiff?«
»Flinx?«, antwortete die Teacher prompt.
»Zieh dich zurück. Befolge die Anweisungen der verehrten Herren Tse-Mallory und Truzenzuzex, bis du von mir etwas anderes hörst.«
»Ich werde Ihre Lebenszeichen weiterhin hinsichtlich jeglicher Abnormalität überwachen«, erwiderte die KI des Schiffes. »Ihr Blutdruck beträgt momentan beispielsweise ...«
Flinx unterbrach sie. Er wusste, wie die Teacher sein konnte, insbesondere dann, wenn sie sich um ihn Sorgen machte. »Du kannst mir die ganzen Statistiken aufzählen, wenn ich wieder an Bord bin. Um das Experiment des Philosophen angemessen durchführen zu können, darf ich nichts hören.«
Eine weitere Stimme drang an sein Ohr: Clarity. »Ich weiß, dass du nach einem Tar-Aiym-Kontakt oder etwas Ähnlichem suchen sollst, Flinx, aber ... pass auf, was du dir wünschst.«
»Ich wünschte, ich wäre wieder auf dem Schiff«, erwiderte er darauf. »Ich wünschte, ich ...«
»Flinx ...« Truzenzuzex' perfekt moduliertes Terranglo klang ebenso ernst wie suggestiv.
»Ich weiß, ich weiß. Ich soll denken wie ein Xunca. Dann also Ruhe hier«, murmelte er.
Die Teacher begann allmählich, sich von ihm wegzubewegen. Die Beschleunigung geschah sehr langsam. Indem er die Antriebseinheit seines Anzugs aktivierte, bewegte sich Flinx in die entgegengesetzte Richtung. Das Gefühl seines Gewichts verschwand schnell - sobald er das künstliche Gravitationsfeld des Schiffes verlassen hatte, spürte er, wie er schwebte, fiel und inmitten des Asteoridenfeldes herumtrieb.
Zehn Minuten später sauste er an seinem ersten Planetoiden vorbei. Dieser hatte in etwa die Größe des Stuhls, auf dem er beim Frühstück gesessen hatte. Der Klumpen aus dunklem, steinhartem Material sah verhältnismäßig massiv aus. Es handelte sich bei diesem also nicht um ein Aggregat. Mithilfe des Antriebssystems seines Anzugs drehte er sich um die eigene Achse - und erschrak. Die Teacher war nirgendwo zu sehen.
Es dauerte einen Moment, bis er sie entdeckt hatte - einen winzigen
Weitere Kostenlose Bücher