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Die Spur der Woelfin

Die Spur der Woelfin

Titel: Die Spur der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Baines
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wollte, indem er sie mit dieser
schlichten Antwort alleine ließ, konnte sie nicht sagen. Doch was immer er auch
geplant hatte, sie hielt ihn davon ab. »Patrick?«
    Mit fragendem Gesichtsausdruck fuhr er an der Tür wieder zu ihr herum,
und sie bedachte ihn mit einem entschuldigenden Lächeln. »Ich glaube nicht,
dass ich jetzt einfach schlafen kann. Habt ihr vielleicht Baldrian oder etwas
in der Art im Haus?«
    Schweigend sah er sie daraufhin an, schien nachzudenken, ehe er zögernd
die Schultern hob. »Keine Ahnung, ich seh mal nach.«
    Sie hatten keinen Baldrian, aber etwas anderes, das zwar nicht
pflanzlich war, dafür aber besser als jeder rezeptfreie Baldrian seine Wirkung
innerhalb einer halben Stunde bei ihr entfaltete.
    Das Haus war schlichtweg zu groß, überlegte sie, als sie am nächsten
Vormittag noch immer nicht ganz wach die Treppe herunterschlich und am Fuß
irritiert stehen blieb. Nur mit Mühe hatte sie vor einer halben Stunde das Badezimmer
gefunden, dabei auch etliche andere Schlafzimmer, die teilweise benutzt,
teilweise leer auf ihrem Weg gelegen hatten. Zumindest die erste Etage kannte
sie nun. Aber wo war die Küche?
    Frustriert glitt ihr Blick über die vielen Türen, die von der Eingangshalle
abzweigten, sie versuchte, sich verzweifelt daran zu erinnern, wo in früheren
Zeiten die Küche gelegen haben mochte, und entschied sich schließlich für den
hinteren Teil des Hauses. Und stolz klopfte sie sich in Gedanken auf die
Schulter, als sie tatsächlich nach kaum fünf Minuten die Tür zu besagter Küche
aufzog. Groß, das war das Erste, was ihr zu dem Raum in den Kopf kam. Dann
schüttelte sie den Kopf bei ihrem darauf folgenden Gedanken. Verwüstet, war der zweite. Der Raum glich eher einem Schlachtfeld denn einer Küche, in der
man, zumindest der Größe nach zu urteilen, kochen und leben konnte. Mindestens
ein Tornado war über sie hereingebrochen, und kopfschüttelnd betrachtete sie
das Chaos auf dem großen Eichentisch.
    »Ein Junggesellenhaushalt«, sinnierte sie,
während sie auf den Tisch zutrat und die vielen Lebensmittel betrachtete, die
darüber verstreut worden waren. Wenn man sie nicht bald zurück in den
Kühlschrank räumte, würden sie
    die Mittagszeit nicht überstehen. Also stapelte sie alles zu einem Turm
aufeinander, klemmte sich die Spitze unter das Kinn und trabte damit zu dem
riesigen Kühlschrank.
    Der Schock war doppelter Natur. Hatte sie sich im Stillen schon immer
über diese Monstrositäten von Kühlschränken, welche die Amerikaner besaßen, amüsiert,
erkannte sie nun, dass dieser Haushalt eine solche Größe zu benötigen schien.
Er war zum Bersten voll. Entweder gab es hier eine rege Fluktuation an Gästen,
oder aber hier wurde Essen gebunkert. Für was? Für schlechte Tage? Ar-mageddon?
    Nachdem sie sämtliche Schränke durchgesehen und schließlich auf Kaffee
und Filter gestoßen war, begann sie schmunzelnd, Teller, Tassen und Schüsseln
in den Geschirrspüler zu räumen. Eigentlich war der Kalte Krieg doch vorbei.
Oder hatte sie was verpasst?
    Gerade als sie sich mit einem Stapel Teller wieder umdrehte, nahm sie
plötzlich eine Bewegung bei der Tür zum Garten wahr und zuckte erschreckt
zusammen. Neben der Tür an die Wand gelehnt stand ein Mann und beobachtete sie.
Sie konnte sich nicht daran erinnern, ihn gestern auch schon gesehen zu haben,
also blieb sie steif in der Mitte des Raumes stehen und musterte ihn. Ebenso
wie er umgekehrt sie.
    Groß, gut gebaut, blond und mit blitzenden blauen Augen wirkte er
eigentlich nicht wie die personifizierte Schlechtigkeit, eigentlich machte er
sogar einen sympathischen Eindruck. Allerdings wollte sie auf ihre persönlichen
Eindrücke nicht mehr viel geben. Patrick hatte auf sie auch vollkommen normal
gewirkt, als sie sich das erste Mal begegnet waren.
    »Guten Morgen! Du musst Laura sein. Ich bin Daniel«, durchbrach er nach
einer Weile gut gelaunt die Stille, reichte der verdatterten Laura die Hand und
ließ sich auf einen der Stühle fallen.
    Sie hatte nicht damit gerechnet, dass auch nur einer ihr gegenüber in
diesem Haus freundlich sein würde, und fühlte sich nun ein wenig überrumpelt.
Nach Vinces Auftreten gestern Abend hätte sie eher vermutet, dass man sie wie
Tod und Teufel meiden würde.
    »Kaffee?«, fragte sie daher schnell, als der Kaffee mit einem
geräuschvollen Blubbern durch die Maschine lief.
    »Mit Milch und Zucker? Kein Süßstoff«, erklärte er mit einem
unschuldigen Blick, und sie grinste und

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