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Die Spur der Woelfin

Die Spur der Woelfin

Titel: Die Spur der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Baines
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seiner
Seite, doch dann zuckte sie mit den Schultern. »Laura macht nie das, was andere
von ihr erwarten«, erklärte sie grinsend, und er musste ihr darin beipflichten.
Und sie ließ sich auch von nichts und niemandem einschüchtern.
    »Sie scheint glücklich zu sein.« Gesches nachdenkliche Bemerkung ließ
Vince sich zu ihr umdrehen. Laura sang gerade ein Duett mit Lee, sie ergänzten
sich wirklich ausgezeichnet, und sie wirkte vollkommen gelöst. »So sieht man
sie selten«, fügte Gesche noch hinzu und wieder musste Vince ihr Recht geben.
    »Sie hat sich schwer damit getan, sich mit Patrick einzulassen. Aber
seitdem scheint sie zufriedener.«
    Gesche lächelte leicht, während sie einem Gast seine Bestellung zuschob.
»Die süße, kleine Laura. War sie sehr schockiert?«
    Vince dachte daran, als sie vor Schreck ohnmächtig geworden war, doch
dann verneinte er. »Die Umstände haben nicht zugelassen, dass sie sich lange
damit aufhielt. Zuerst war sie panisch, doch dann hat sie es einfach
hingenommen und die Haushaltsführung übernommen. Und mittlerweile hat sie ein
ganzes Rudel hinter sich, das alles für sie tun würde.« Wovon er sich selbst
nicht ausschloss. Selbst er musste ihr, wenn auch widerwillig, Respekt zollen.
Außerdem schien Patrick sie wirklich zu mögen, allein deswegen würde er sie
akzeptieren müssen.
    »Laura ist wie ein Stehaufmännchen«, meinte Gesche nach einer Weile
leise. »Jeden anderen hätte ihr Leben vermutlich vollkommen aus der Bahn
geworfen. Aber sie geht hin, schluckt es herunter und geht zur Tagesordnung
über. Man muss sie schon ein wenig darum beneiden.« Der kleine Seufzer, der
ihren Worten folgte, ließ Vince die Stirn runzeln. Doch noch ehe er nachhaken
konnte, hatte sie sich auch schon abgewandt und sich ihren Gästen gewidmet.
    Als sie auch dieses Motel leer vorfanden, spürte Patrick, wie aus seiner
unterschwelligen Wut so langsam, aber sicher Zorn wurde. Und als kurz darauf
Malcolm anrief, um ihm mitzuteilen, dass auch er keinen Erfolg gehabt hatte,
drängte alles in ihm danach, etwas kaputtzumachen. Aber das würde ihm auch
nicht weiterhelfen. Und er war zu alt, um sich von einem kleinen Stümper aus
der Fassung bringen zu lassen. Sicher, Dave wuchs sich schon seit ein paar
Jahren zu einem handfesten Problem aus. Doch er würde sich nicht von ihm
beeindrucken lassen.
    »Pat?«
    Es war Brian, der ihn so abrupt aus seinen Gedanken aufschreckte. Brian
war neben Vince der Einzige unter ihnen, der nicht als Werwolf geboren worden
war. Er hatte ihn mehr aus Zufall vor knapp dreißig Jahren kennen gelernt und
ihn ins Rudel aufgenommen. Entgegen Vince, der damals halb verwildert gewesen
war, hatte Brian gelernt, sich in seinem neuen Leben zurechtzufinden. Und als
Patrick ihn getroffen hatte, lebte er bereits seit mehr als zwanzig Jahren als
Werwolf. Er war ausgeglichener als sein eigener Ziehsohn, und Patrick bekam ein
schlechtes Gewissen, als er ihn wütend anfuhr. Müde rieb er sich die Augen und
bedachte Brian mit einem — wie er hoffte — entschuldigenden Lächeln.
    »Wenn Dave wieder mal abgebrannt ist, werden wir ihn so nicht finden
können«, meinte Brian schließlich, und Patrick seufzte. Brian besaß einen phänomenalen
Vorteil den anderen gegenüber. Er kannte Dave persönlich, während die
anderen nur das von ihm wussten, was sie bei gelegentlichen Treffen über ihn
hatten erfahren können. Und das war auch der Grund, warum er Brian in seiner
Nähe wissen wollte.
    Brian hatte Dave, kurz nachdem er gebissen worden war, kennen gelernt.
Dave war ein geborener Werwolf, und wie Brian stets behauptete, besaß er eine
überaus starke Persönlichkeit. Brian hatte sich von ihm einwickeln lassen und
hatte sich ihm für eine Weile angeschlossen, bis er endlich begriffen hatte,
was Dave eigentlich für ein Typ war.
    Dave hatte nie einem Rudel angehört und hielt auch nicht viel davon,
sich anderen unterzuordnen. Menschen waren für ihn Spielzeug, Wesen ohne
Belang, die ihm nur nützlich erschienen, wenn es um die Befriedigung seiner
Gelüste ging. Und wie sie alle hatten feststellen dürfen, besaß er davon zwei.
Dave liebte Sex und das Töten. Und wenn er die Chance dazu bekam, verband er
beides. Er tötete wahllos, Männer, Frauen ... Hauptsächlich Frauen, mit denen
er zuvor geschlafen hatte oder während er mit ihnen schlief. Was Laura vor
Wochen gesehen hatte, war schon unappetitlich gewesen, doch sie hatte bei
weitem noch nicht alles erlebt. Patrick war selbst nicht

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