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Die Spur der Woelfin

Die Spur der Woelfin

Titel: Die Spur der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Baines
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sie das auch begriff.
    Er stand bereits im Keller, noch ehe er so recht begriffen hatte, dass
er sich überhaupt schon wieder auf den Rückweg gemacht hatte. Vince und Kenneth
saßen an die Wand gelehnt und schienen auf etwas zu warten. Doch sahen sie
beide auf, als Patrick direkt auf die Zelle zuging.
    Jason Daws war in einer überaus schlechten Verfassung, und Patrick
rümpfte angewidert die Nase, als ihm vermischt mit dem Geruch von Blut und
Schweiß auch der
    nach Urin in die Nase stieg. Der Geruch stieß ihn ab, dennoch ließ er
sich von Vince den Schlüssel zuwerfen und zog die Gittertür auf.
    Vince tauschte mit Kenneth einen überraschten Blick, als Patrick auf den
am Boden liegenden Mann zuging und diesen grob auf die Beine zerrte. Für
gewöhnlich hielt Patrick sich aus solchen Dingen raus und überließ ihnen diesen
Teil. Und sie hatten keine Ahnung, was in ihr Alpha gefahren sein mochte, dass
er sich nun diesem Frischling widmete.
    »So, und jetzt wirst du den Mund aufmachen«, zischte Patrick, und Vince
verzog unangenehm berührt das Gesicht, als er Jason mit einer Hand am Hals
gegen die Wand presste und mit der anderen zwischen dessen Beine packte. Er
konnte sehen, wie Jason vor Schmerz die Augen weit aufriss, und hörte ein
gurgelndes Geräusch, als er den Mund aufmachte. Doch er sagte kein Wort.
    »Autsch«, murmelte Kenneth, während sowohl er als auch Vince auf Patrick
sahen, der schmerzlich langsam Jasons Eier zusammendrückte. Doch dieser
schwieg, wie er es auch bereits die vergangenen Stunden über getan hatte.
    »Uh«, entfuhr es Vince, als Patrick sein Handgelenk drehte und seinem
Opfer einen Schmerzensschrei abrang, ehe dieses bewusstlos in sich
zusammensank. »Ich schätze, das war's mit der Familienplanung«, kommentierte er
trocken, als Patrick angewidert von Jason abließ, der daraufhin mit einem
dumpfen Poltern zu Boden ging.
    »Wasser«, befahl er knapp, und beide sahen zu dem Eimer herüber, der
seelenruhig in einer Ecke gestanden hatte. Keiner von ihnen unternahm auch nur
einen Schritt in diese Richtung, und schließlich holte Patrick sich den Eimer
und kehrte zurück zu dem blutenden Häufchen in der Zelle.
    »Ich schätze, wir sind bald arbeitslos«, überlegte Vince, während er
dabei zusah, wie sein Ziehvater in Jasons
    Haare packte, dessen Kopf hochriss und den Inhalt des Eimers darüber
ausleerte.
    »Das heißt jetzt arbeitssuchend«, korrigierte ihn Ken-neth, dessen Blick
ebenfalls gebannt auf seinem Alpha und dem Frischling ruhte. Hustend und
spuckend kam der Mann wieder zu sich und stöhnte, als er erneut auf die Beine
gezerrt wurde.

»Euphemismen über alles, aber ich glaube nicht, dass das dem armen Kerl
dort hilft. Wenn Patrick so weitermacht, wird der noch ins Gras beißen.« Wie
auf Kommando hörten sie das Geräusch eines brechenden Knochens, als Patrick ihm
gegen das ausgestreckte Schienbein trat, und endlich kamen die beiden auf die
Beine.
    »Pat, hör auf.« Niemandem würde es helfen, wenn der Typ jetzt
tatsächlich den Geist aufgab.
    Weder Vince noch Kenneth hatten jemals erlebt, wie Patrick so vollends
die Fassung verlor. Sie beide kannten ihn nur als den ruhigen, überlegten
Rudelanführer, der davor zurückschreckte, selbst Gewalt anzuwenden, und dies
kommentarlos ihnen überließ. Jetzt allerdings schien er rasend vor Zorn, und
nach einem etwas ratlosen Blick in Kenneths Richtung hob Vince die Schultern
und gab Kenneth ein Zeichen, dass dieser ihm dabei helfen sollte, Patrick von
seinem Opfer wieder herunterzubekommen.
    Er wehrte sich nicht, als die beiden ihn an den Armen packten und
wortlos aus der Zelle herauszogen. Stocksteif ließ er es geschehen, dass Vince
ihm schließlich sogar den Schlüssel abnahm und die Zelle verschloss, ehe er den
Schlüssel in seiner Hosentasche verschwinden ließ. Und als Kenneth ihn auf den
einzigen Stuhl im Raum drückte, ließ er sich mit einem schweren Seufzer sinken.
»Was ist los?«
    Jason war wimmernd an Ort und Stelle zusammengebrochen, doch keiner nahm
von ihm Notiz, als Patrick sich mit einer Hand über das Gesicht wischte.
    »Er hat Laura«, erklärte er knapp und stützte seinen Kopf schwer in eine
Hand.
    Laura hatte überhaupt keine Ahnung mehr, wohin Dave sie gebracht hatte.
Mit dem Bauch auf der Rückbank liegend, hatte sie nicht aus dem Fenster sehen
können. Sie hatte zwar zu Anfang versucht, auf die Bewegungen des Wagens und
auf die Geräusche von draußen zu achten, es aber nach einer halben Stunde
aufgegeben.

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