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Die Spur der Woelfin

Die Spur der Woelfin

Titel: Die Spur der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Baines
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Erwiderung auf den Lippen lag. Doch dann hob
er nur die Schultern und winkte ihn herein, während er seine Wanderung wieder
aufnahm. Im ersten Moment wusste Vince nicht, wie er sich verhalten sollte.
Noch nie hatte er sein Alpha in einem solchen Zustand gesehen, und mit einem
Anflug von Eifersucht fragte er sich, ob Patrick in einer ähnlichen Stimmung gewesen
war, als dieser ihn damals bei sich aufgenommen hatte.
    »Er wird sie umbringen, und wir können nichts unternehmen«, meinte
Patrick nach einer Weile ruhig, und
    Vince, der es sich inzwischen in einem der Sessel gemütlich gemacht
hatte, sah überrascht auf. Er kannte Patrick lange genug, um zu wissen, dass
der ruhige Tonfall nur vorgeschützt war. Noch immer hatte dieser seine
Wanderung nicht beendet, und Vince ahnte, dass er damit so schnell auch nicht
wieder aufhören würde.
    »Er wird ihr nichts tun, solange er sich von ihr etwas verspricht«,
erwiderte er und sah, wie Patrick sich verspannte. »Sie ist sein Druckmittel,
schon allein deshalb wird er sie nicht einfach umbringen.« Ehrlich gesagt, war
diese Vermutung schlicht geraten. Dave war in dieser Hinsicht schwer
einzuschätzen. Ihm konnte es durchaus in den Kopf kommen, seinen Vorteil, den
er sich durch Laura gesichert hatte, für eine kleine Ablenkung aufzugeben. Und
das würde Laura ganz gewiss nicht überleben.
    Dave war das, was man sich landläufig unter einem Psychopathen
vorstellte. In einem schwachen Augenblick dachte er ungefähr von hier bis zur
nächsten Straßenecke, und wahrscheinlich war selbst das noch zu hoch gegriffen.
Dave ließ sich von seinen Trieben steuern, und wenn es ihm in den Sinn kommen
sollte, sich mit Laura die Zeit zu vertreiben, würde er bei der Umsetzung auch
nicht zögern. Sie alle konnten nur hoffen, dass er gerade jetzt einen seiner
klareren Momente hatte. Dave war nicht dumm, und solange er seine Triebe unter
Kontrolle hatte, würde er Laura höchstwahrscheinlich nicht anfassen.
    Doch solche Vermutungen halfen ihnen im Moment wenig. Und Patrick am
allerwenigsten.
    »Verdammt, Vince, er hat Laura, und alles, was wir tun können, ist
abwarten«, entfuhr es seinem Ziehvater plötzlich heftig, und Vince spürte, wie
sich sein Magen zusammenzog. Sie konnten tatsächlich nichts tun. Kenneth und er
hatten vor einer Dreiviertelstunde ihr Verhör des Frischlings abgebrochen, da
dieser offensichtlich nichts zu wissen schien.
    Oder vielleicht, weil sie die falschen Fragen gestellt hatten.
    Mit einem Satz war Vince aus dem Sessel heraus und an der Tür, blieb
dann aber noch einmal stehen und wandte sich zu Patrick um, der ihn
stirnrunzelnd beobachtete.
    »Vielleicht können wir verhandeln.«
    Laura zitterte wie Espenlaub, was allerdings nicht an ihrer sich
konstant haltenden Panik lag, sondern an der schlichten Tatsache, dass sie
fror. Der Regen hatte ihre Kleider durchtränkt, die ihr nun nass und kalt am
Körper klebten und auch nicht trocknen wollten. Und Laura ahnte, dass sie
mittlerweile blaue Lippen haben musste, ihre Unterlippe zitterte, und sie
konnte ihre Zehen nicht mehr in ihren ebenfalls nassen Schuhen spüren.
    Aber Dave schien sich nicht darum zu scheren, wie es ihr ging. Er bemerkte
es nicht einmal, obwohl er sie in der letzten halben Stunde beständig gemustert
hatte. Und Laura schluckte, als sie endlich begriff, warum. Er interpretierte
ihr Zittern als Angst.
    In dem hoffnungslosen Versuch, die Reaktion ihres Körpers auf die Kälte
im Raum zu unterdrücken, biss Laura die Zähne zusammen, erreichte damit aber
auch nicht mehr als Don Quichote bei seinen Windmühlen und ließ sich
schließlich mit einem tonlosen Seufzen wieder gegen die Wand sinken. Sie konnte
ihr Herz schnell und kräftig schlagen spüren und wie es seinen Rhythmus
beschleunigte, als Dave sich mit ausgestreckten Beinen in seinem Stuhl
zurücklehnte und sich mit einer Hand Uber die Beule in seiner Hose strich.
    Zeig ihm bloß nicht, dass du Angst hast , mahnte sie sich
selbst, kam aber nicht dagegen an, dass ihr Blick ängstlich auf seinen Schoß
fiel. Großer Gott, er würde doch nicht ...
    Sie unterbrach sich, bevor sie sich noch in Gedanken auszumalen begann,
was er vermutlich alles mit ihr anstellen würde.
    »Patrick wird es dich bereuen lassen, wenn du mich anfasst«, stieß sie
heiser hervor und sah ihn eine Braue heben.
    »Dazu müsste er mich erst mal kriegen.«
    Zu gerne hätte sie ihm jetzt ein trockenes Lachen geschenkt, doch der
Niesreiz, der ihr im selben Moment die Nase

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