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Die Spur der Zugvoegel - Muensterlandkrimi

Die Spur der Zugvoegel - Muensterlandkrimi

Titel: Die Spur der Zugvoegel - Muensterlandkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Kuhlmeyer
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schwindenden Licht, aufgerissen, stoßweises Keuchen, das lauter wurde, zu Gelächter wucherte.
    »Hör auf, Rose.« Ich hielt ihr den Mund zu. Sie riss den Kopf zur Seite, Speicheltropfen, lachte. Mein Arm drückte auf ihren Hals. Das helle Oval ihres Gesichts, die Augen im Schatten. Ihr Körper zuckte, zappelte, ich spürte ihre Tritte an den Beinen.
    »Hör endlich auf, Rose.«
    Sie lachte. Mein Arm presste sich fest auf ihren Hals, Zeit verging und schmerzte. Ich musste ihn da wegnehmen, aber sie lachte, versuchte sich zu drehen. Ihre Bewegungen waren kräftig. Ich hielt sie fest. Früher war sie stärker gewesen. Ihr Mund wurde kleiner, die Tritte heftiger. Sie sollte nicht lachen. Es gab nichts zu lachen. Mein Arm blieb, wo er war. Wenn ich sie losließe, würde sie wieder lachen, und dann wäre es vorbei. Zeit verging, in der ich daran denken konnte, wie ich sie geküsst hatte, an ihre Zungenspitze, an ihre Brüste, die ich jetzt nicht fühlte, nur ihren Brustkorb, hart im knappen Heben und Senken, das irgendwann aufhörte …

Drinnen
    Der Tag war fast zu Ende, doch seine Hitze hielt. Sie hatten Achenbach ins Untersuchungsgefängnis bringen lassen. Gesagt hatte er nichts. Kein Wort. Nicht einmal seinen Namen. Morgen würden sie die Ermittlungsergebnisse zusammentragen, die ersten forensischen Befunde hinzufügen und Berichte schreiben. Fels wäre zufrieden. Das allerdings war ihr ziemlich gleichgültig.
    »Noch Lust auf ‘n Bier«, fragte sie Conrad, der Dokumente auf seinem Schreibtisch ordnete. Er nickte.
    Draußen auf der Terrasse des Flussfahrt plauderten sie, bis es Nacht wurde. Julia fühlte sich wohl in seiner Gegenwart und war erstaunt, dass sie das vermisst hatte. Das Lachen eines Pärchens perlte, eine Frauenstimme sang etwas schrecklich Schnulziges in Italienisch, Lämpchen spiegelten sich in der Berkel, und Julia bestellte noch zwei Weizen. Sie prostete Conrad zu. Es war gut, wieder dabei zu sein.
    »Conrad, ich würde gern etwas wissen.«
    »Ja?«
    »Was hast du eigentlich an dem Abend vor meiner Tür gemacht?« Sie flüsterte es.
    Er schwieg. Dann: »Was meinst du?« Er fuhr mit einem Finger über ihren Handrücken.
    »Wozu?«
    »Wir könnten …« Er sah Julia mit diesem Blick an, dem sie normalerweise nichts abschlagen konnte. Es noch einmal neu versuchen, hing in der Luft.
    Sie kicherte.
    Er schwieg und wartete. Das hatten sie doch alles schon einmal. Ein Kuss, ein Schritt zu weit. Unsinn war das. Sie legte ihre Wange an seine und flüsterte an sein Ohrläppchen.
    »Das müsste neu, ganz neu verhandelt werden.«

Lieben Dank
    an meine geduldige, aufmerksame und energiesprühende
    Lektorin Anette Kleszcz-Wagner, die dem Text half, ein
    Buch zu werden.

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