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Die Spur des Blutes (German Edition)

Die Spur des Blutes (German Edition)

Titel: Die Spur des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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trieben sie zur Verzweiflung. Ganz zu schweigen von Gant und dem FBI im Allgemeinen. »Du hast mir nicht vorzuschreiben, wo ich wohnen soll.«
    Um sich hier ein Haus kaufen zu können, musste sie erst das in Virginia veräußern. Aber sie könnte sich eine Wohnung mieten. Vielleicht nicht heute Abend, aber morgen. Nur würde sie wohl kaum die Zeit dafür haben. Ein Hotel wäre schnell und einfach, damit verschwendete sie keine Zeit.
    So wie jetzt.
    Die Suche ging die ganze Nacht weiter, und sie sollte dabei sein. Und er auch. Zornig starrte sie Burnetts Profil an. »Wir sollten mit dem Einsatzleiter zusammenarbeiten.«
    »Vergiss es. Und um das klarzustellen: Ich kaue dir gar nichts vor, Jess.« Er erwiderte ihren erbosten Blick so lange, wie nötig war, um seiner Aussage Nachdruck zu verleihen. »Ich gebe dir schlicht einen Befehl als dein Vorgesetzter.«
    Erst drängte er sie, den Posten offiziell anzunehmen, und nun dachte er, er könnte ihr Privatleben kontrollieren. Das würden sie ja sehen. Er konnte sie ebenso wenig zwingen, bei ihm zu Hause zu wohnen, wie Gant sie nötigen konnte, diesen Fall abzugeben, selbst wenn das bedeutete, dass sie als Zivilist weiterermitteln musste. Männer waren der Fluch ihres Lebens.
    »Eben weil du mein Vorgesetzter bist«, informierte sie ihn, »gefährdet das, was du da vorschlägst, nicht nur unser beider Position im Department, sondern vom Standpunkt der Anklagevertretung aus auch diesen ganzen Fall. Spears ist extrem intelligent. Sollten wir das Glück haben, ihn zu fassen, und genug Beweise zusammenkriegen, um Anklage zu erheben, wird er alles, was wir tun, so drehen, dass wir als inkompetent dastehen. Er wird irgendwie jeden Schritt unserer Ermittlung verdächtig und unglaubwürdig machen.« Sollte er doch sehen, wie er das Argument ausmanövriert bekam!
    Denn Eric Spears war mehr als intelligent, er war gerissen. Jess war keinesfalls bereit, das Risiko einzugehen. Er hatte ihr bereits gezeigt – hatte ihnen allen gezeigt –, wozu er imstande war, wenn man sich auch nur die geringste Blöße gab.
    Jess schloss die Augen. Wie konnte Gant oder irgendjemand sonst nur glauben, was Spears ihr anzuhängen versuchte?
    »Das Risiko ist notwendig.«
    Sie riss die Augen auf. »Das kannst du nicht wirklich ernst meinen. Sag mir, dass du das nicht gesagt hast.« Und in Anbetracht der Zeit, die er gebraucht hatte, um zu antworten, hätte sie auch Besseres erwartet. »Was ist mit der Außenwirkung, Burnett? Vetternwirtschaft am Arbeitsplatz, das sieht böse aus. Da denkt man doch gleich an alle möglichen unangenehmen Probleme. Klagen wegen sexueller Belästigung, Beschwerden wegen Benachteiligung, Unterwanderung der Befehlskette.« Sie schüttelte entschieden den Kopf. »Das macht nichts als Ärger. Das ganze Department beobachtet uns und urteilt über uns. Das kommt nicht infrage.«
    Wenn sie ein Mann wäre, würden sie diese Unterhaltung gar nicht erst führen. Dann würde Burnett nämlich gar nicht an ihrer Fähigkeit zweifeln, auf sich selbst aufzupassen. Basta. Gott, sie hasste es, dass Männer sich immer als Beschützer aufspielen mussten.
    Er schwieg, offenbar hörte er ihr gar nicht mehr zu.
    »Wir sind nicht mehr in der Highschool, Burnett«, setzte sie nach. »Du bist nicht mehr der Super-Quarterback, auf den alle seine Kumpel auf dem Feld hören. Du bist jetzt der Chief of Police, und jeder einzelne Cop dieses Departments, gleich welchen Ranges und egal, wie sehr er dich mag oder respektiert, hat dich im Visier und wartet nur darauf, dass du einen Fehler machst. Das ist die menschliche Natur. Es braucht nur eine Hungersnot, damit wir unsere Jungen fressen.«
    Er strafte sie weiterhin mit Schweigen.
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Das Holiday Inn ist okay für mich.«
    »Ich werde mich nicht mit dir streiten, Jess. Ich habe meine Entscheidung getroffen. Du bist bis auf Weiteres mein Gast.«
    Wo war die Wut? Der Ärger? Er wirkte viel zu ruhig. Sie wollte gerade nachfragen, da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Er hatte Angst. Angst um sie. Nun, Angst hatte sie auch. Um ihre Schwester und ihre Familie. Um jeden, den Spears sich als nächstes Opfer aussuchen könnte, und zwar ihretwegen. Sie war besorgt und verwirrt und enorm frustriert, und …
    Durch das Wirrwarr der Gefühle drang ein neuer Gedanke. Das war doch genau das, was Spears wollte. Er wollte, dass sie sich so fühlte. Hilflos, verwirrt und ängstlich. So pervers und sadistisch er auch war, er

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