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Die Spur des Blutes (German Edition)

Die Spur des Blutes (German Edition)

Titel: Die Spur des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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Detective Wells’ Entführung und die mutmaßliche Verbindung zu Spears zu reden.
    Zwar konnte sie ihm daraus keinen Vorwurf machen, schließlich hatte er an einem Tatort zu tun gehabt, aber trotz dieser guten Entschuldigung dürfte sie sich mächtig geärgert haben.
    Er holte zwei Teller aus dem Regal und verteilte Reis und Hühnchen darauf. Kurz in die Mikrowelle damit, dann den Salat dazu. Während er darauf wartete, dass das Essen warm wurde, checkte er sein Handy. Eine SMS von Hogan mit weiteren enttäuschenden Neuigkeiten vom Leiter des Suchkommandos. In den verlassenen Lagerhäusern und Gebäuden hatte sich außer ein paar Hausbesetzern nichts gefunden.
    Noch eine SMS, dieses Mal von Gina, nur mit einem Fragezeichen.
    Er hatte nicht die Kraft zu antworten.
    Wie hatte sich in fünf Tagen so viel ändern können?
    Wenn Gina vor zwei Wochen in einem hautengen schwarzen Kleid und ultrahohen Absätzen aufgekreuzt wäre, hätte er die Dinner-Verabredung mit seinen Eltern auf der Stelle abgesagt und sich Gina als Appetizer einverleibt.
    Ihre private Beziehung war nicht besonders persönlich. Es war mehr eine Fortführung ihres Verhältnisses bei der Arbeit. Sie respektierte ihn, er respektierte sie, und sie waren beide viel zu beschäftigt für Pärchenkram, der über eine gelegentliche angenehme Runde Sex hinausging. Keine Bindungen. Trotzdem glaubte er zu wissen, dass sie … gewisse Erwartungen hegte.
    Erwartungen, die über das hinausgingen, was er anzubieten hatte.
    Die Tatsache, dass er gestern Abend keinerlei Bedürfnis gehabt hatte, die Gelegenheit zu nutzen, war untypisch für ihn. Sein sexueller Appetit war schon immer gewaltig gewesen. Zugegeben, seit er den Posten als Chief of Police übernommen hatte, war seine Zeit knapp bemessen, aber er hatte sich der Herausforderung immer gestellt, wenn sich die richtige, für beide Seiten interessante Gelegenheit ergeben hatte.
    Die Mikrowelle pingte. Die Analyse seiner Männlichkeit musste warten. Was ihm sehr recht war, denn der Grund, warum er das Interesse an Gina und auch an allen anderen verloren hatte, war gerade dabei, ihn in den Wahnsinn zu treiben.
    Er holte den zweiten Teller heraus und stellte ihn neben den anderen auf den Tresen.
    Du kannst es genauso gut gleich zugeben, mein Freund. Ein klarer, ehrlicher Blick auf die letzten paar Tage half die Ursache auf einen entscheidenden Moment eingrenzen.
    Jess’ Rückkehr.
    Andreas Entführung hatte zweifellos eine große Rolle gespielt. So wie die anderen vermissten Teenager. Er war unendlich dankbar, dass alle fünf lebend wieder aufgetaucht waren.
    Normalerweise hatte er nach einem harten Tag Lust auf Sex. Das Körperliche war ein Ventil für ihn, das ihm half, mit dem Frust und Ärger fertigzuwerden, den sein Posten mit sich brachte. Aber dieses Mal nicht. Dieses Mal hatte er nur an
sie
gedacht.
    Über die Wirkung zu brüten, die Jess’ Rückkehr auf sein Leben, insbesondere auf sein Sexleben gehabt hatte, war eine weitere schlechte Idee.
    Er gab Salat auf die Teller und legte Fladenbrot dazu. Mit den leeren Schachteln und der Tüte ging er zur Hintertür, blieb kurz stehen, um die Alarmanlage auszuschalten, und trat dann nach draußen. Dort warf er alles in den Mülleimer.
    Bevor er wieder hineinging, überblickte er die Straße auf der Suche nach unbekannten Fahrzeugen. Spears war verdammt fleißig gewesen. In weniger als vierundzwanzig Stunden hatte er zwei Frauen entführt, eine davon ein gut ausgebildeter Detective.
    Das Einzige, was Spears nicht zustande gebracht hatte, war eine weitere Kontaktaufnahme mit Jess, abgesehen von der Botschaft an der Wand des Tatortes. Bei den Blumen war Howards Visitenkarte gewesen, aber keine persönliche Nachricht für Jess. Keine SMS von Wegwerfhandys.
    So sehr Dan auch dafür dankbar sein wollte, wusste er doch, dass das nur bedeutete, dass Spears etwas anderes im Schilde führte.
    Dazu kamen die Neuigkeiten, die Gant überbracht hatte. Wie sollte Spears gestern Abend einen Mord in Jess’ Nachbarschaft begangen und die Botschaft an die Wand geschrieben haben und am nächsten Morgen hierhergeeilt sein, um Wells und Howard zu entführen? Das schien unmöglich. Es sei denn, der Typ hatte einen Partner, so, wie Jess vermutet hatte. Eigentlich hatten sie nichts außer vier Zeugen, die Spears identifiziert hatten, und die Gewissheit, dass es sein Ziel war, Jess zu quälen.
    Das bedeutete, dass sie nichts unternehmen konnten, bis er seinen nächsten Zug machte.
    Kreise.

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