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Die Spur des Blutes (German Edition)

Die Spur des Blutes (German Edition)

Titel: Die Spur des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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Sie drehten sich im Kreis, immer wieder, durchsuchten Heuhaufen nach der sprichwörtlichen Stecknadel.
    Das Labor arbeitete mit Hochdruck an der Analyse der Spuren aus dem Blumenladen, dem Haus in der Liberty Park Lane und dem Haus der Wells. Bisher hatten sie noch keine Übereinstimmung mit den Fingerabdrücken gefunden. An allen vier Orten gab es so viele, dass sie fürs Erste nur auf einen Treffer in der einen oder anderen Datenbank hoffen konnten.
    »Mistkerl.«
    Wieder im Haus, die Alarmanlage aktiviert, ging Dan zurück in die Küche, wo Jess bereits an der Kücheninsel saß und speiste. Sie trug immer noch das Kleid, das ihn heute Morgen umgehauen hatte. Elfenbeinfarben und körperbetont. Und diese Schuhe. Er hatte nun mal eine Schwäche für High Heels. Vor allem in Kombination mit solchen Beinen.
    Was zur Hölle tust du da, Burnett?
    Die Grube tiefer und tiefer graben.
    Sie blickte auf. »Gibt es Neues vom Einsatzleiter?«
    »Nichts. Ablösemannschaften machen die Nacht über weiter. Griggs berichtet dasselbe von seinem Team.« Er atmete schwer aus. »Sie sind entschlossen, so viel Terrain wie möglich so schnell wie möglich zu bearbeiten.«
    Mit der Gabel auf halbem Wege zum Mund hielt Jess inne, anscheinend gedankenverloren. »Wir sind alle Fälle des Spielers genauestens durchgegangen, aber es gab nie einen Hinweis darauf, wo er seine Opfer gefangen hält. Unsere Schlüsse haben wir anhand der Leichen gezogen, das war’s. Es ist nur logisch, dass er sie an einen Ort bringt, wo die Wahrscheinlichkeit, dass er gestört wird, gering ist.« Sie legte die Gabel wieder auf dem Teller ab. »Er hat jede Leiche an einen Platz gebracht, der nicht der Ort der Entführung oder des Mordes war. Er hält alles getrennt, und er macht niemals Fehler.«
    »Heute scheint er aber gleich mehrere Fehler gemacht zu haben.« Weiter würde Burnett nicht gehen, um zu fragen: Bist du sicher? Er vertraute ihren Instinkten. Und ehrlich gesagt waren ihre Schlussfolgerungen die einzigen, mit denen sie arbeiten konnten.
    »Ganz genau. Sein Tatmuster ist so anders.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber andererseits ist dies sein Endspiel. Ich denke nicht, dass es ihm um die Opfer geht … er fordert mich heraus. Ich komme nicht los von dem Gedanken, dass er mich vielleicht dafür bestraft, dass ich ihm so nahe gekommen bin.« Sie starrte das Essen an, als wäre ihr plötzlich der Appetit vergangen. »Ich weiß, es ist auch möglich, dass ich mich irre …«
    Er wartete darauf, dass sie fortfuhr, wagte nicht, seinen Senf dazuzugeben, bevor er sie nicht ganz angehört hatte. Sie litt schon genug unter der ganzen Sache, ohne dass er nachhalf.
    »Wenn dies ein Nachahmungstäter oder ein Komplize ist, wie Manning und Gant uns nahelegen, warum sieht er dann Spears so ähnlich, dass ihn Zeugen identifizieren? Eric Spears hat keine Geschwister oder enge Blutsverwandte. Keine, die wir gefunden hätten.« Sie runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, wo wir damit stehen.«
    Sie klang so elend, dass es ihn rührte. »Iss«, befahl er. »Denk für ein paar Stunden nicht mehr an Spears.«
    Und bete, dass Lori Wells und Belinda Howard die Nacht überleben.
    Er öffnete eine Flasche Chardonnay, nahm zwei Gläser und schenkte ihnen beiden einen ordentlichen Schluck ein. Er stellte ein hochstieliges Glas vor Jess hin, und zu seiner Überraschung lehnte sie nicht ab. Sie konnten beide etwas Stärkeres gebrauchen, aber das Risiko, mitten in der Nacht rausgerufen zu werden, war zu groß.
    Sie nahm noch einen Bissen Reis und kaute nachdenklich. »Das schmeckt wirklich gut. Hat deine Mutter das gemacht?« Sie warf ihm einen Blick zu. »Du warst es nicht, das weiß ich.«
    »Woher weißt du, dass ich nicht kochen gelernt habe?« Er kletterte auf den Hocker neben sie und nippte an seinem Wein. »Meine kulinarischen Fähigkeiten haben sich vielleicht verbessert.«
    Sie lachte. »Warum sieht dann dein Herd aus, als wäre er noch nicht ein Mal angestellt worden?« Sie ließ den Wein in ihrem Glas kreisen, bevor sie einen Schluck kostete. »Versuch nicht, mir etwas vorzumachen, Burnett.« Dann schnitt sie ein Stück Hühnchen ab und kaute, wobei sie genießerisch die Augen schloss.
    Er lockerte seine Krawatte und öffnete den obersten Knopf seines Hemdes. Normalerweise hätte er es sich jetzt längst bequem gemacht. Aber Jess war hier, und er musste aufpassen, dass er es sich nicht
zu
bequem machte. Schon jetzt spürte er ihre Anwesenheit auf eine Art, die nichts mit

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