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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.M. Ford
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anderen, großen Mann, der Deputy Richardson sehr ähnlich sah. Sein Vater, der Stadtrat, vermutete Corso. Obwohl Richardson nicht direkt mit der Sprache herausrückte, lautete seine Botschaft: Diese armen Leute hätten nicht so lange im Schuppen herumgelegen, wenn er in den vergangenen sieben Jahren Sheriff gewesen wäre.
    Jemand klopfte an die Tür. Corso schaltete den Fernseher aus und rief, wer auch immer da draußen stand, herein. Die gelbe Nylonjacke des jungen Burschen war so grell, dass Corso die Augen zusammenkneifen musste. HERTZ. In großen, schwarzen Buchstaben auf der Vorderseite. Weiter oben aufgestickt, in Kursiv: »Craig«.
    »Äh ... Mr. Corso«, stotterte er, als er ihm ein Klemmbrett entgegenhielt, »wenn Sie bitte hier unterschreiben würden.«
    Corso legte etwas zwischen die Seiten seines Tagebuchs und unterschrieb mit seinem Stift auf der gepunkteten Linie. Der Junge riss das obere Blatt des Mietvertrages ab und reichte es ihm. Aus seiner rechten Jackentasche zog er einen
    Satz Schlüssel heraus. Corso nickte zum Nachttisch. Der Junge legte die Schlüssel neben den Wasserkrug.
    Er trat ans Fenster und blickte auf den Parkplatz hinunter. »Jagdgrüner Expedition. Gleich da unten«, erklärte er. »Neben dem weißen Buick.« Er drehte sich zu Corso zurück. »Die Autonummer steht auf dem Schlüsselanhänger.«
    Als Corso zum Dank nickte und wieder zum Tagebuch griff, machte sich der Junge auf den Weg zur Tür. Von hinten war deutlich zu sehen, dass etwas unter seinem Arm klemmte.
    »Was haben Sie denn da?«, fragte Corso.
    Der Junge blieb stehen. Schaute überall nach außer unter seinem Arm.
    »Unter Ihrem Arm«, klärte Corso ihn auf.
    Der Junge machte ein Gesicht, als wäre er überrascht, dass ein Buch unter seinem Arm klemmte.
    »Ach«, meinte er. »Das ist... äh...« Er zog das Buch heraus und blickte auf den Umschlag. »Ich habe alle Ihre Bücher gelesen, Mr. Corso.« Erhielt ihm Missing Lync entgegen, Corsos zweites Buch. »Lync ist mein Lieblingsbuch«, stieß der Junge hervor.
    »Und Sie möchten, dass ich es signiere?«
    »Wenn Sie... ich meine... ich habe es mitgebracht, aber dann dachte ich, dass es nicht...«
    »Kein Problem«, unterbrach Corso ihn. »Geben Sie her.«
    Corso legte das Buch aufs Bett und nahm seinen Stift vom Tagebuch. »Was Persönliches?«
    Der Junge blickte verwirrt. »Bitte?«
    »Möchten Sie, dass ich Ihren Namen reinschreibe?«, fragte Corso.
    Das Gesicht des Jungen leuchtete auf. »Wenn es Ihnen nicht zu viel...«
    »Craig mit einem C?«
    Der Junge legte seine Hand auf den aufgestickten Namen. »Ah, nein«, wehrte er ab. »Ich heiße Michael. Ich habe die Jacke geliehen ... von... meine hatte einen ...«
    Corso schrieb seine Widmung vorne in das Buch und reichte es ihm. »Hier, bitte schön, Michael.«
    Mit zwei Händen drückte Michael das Buch an seine Brust. »Danke«, sagte er und ging rückwärts zur Tür. »Wenn es noch irgendwas gibt, das wir... Hertz ist immer...«
    »Sie haben bereits mehr als Ihre Pflicht getan«, versicherte Corso ihm.
    Das Gesicht des Jungen sagte, dass er das ebenfalls dachte. Er nickte und ging lächelnd hinaus. Leise schloss sich die Tür hinter ihm. Und ging gleich wieder auf. Der Junge schob seinen Kopf mit den senkrecht stehenden Haaren herein. »Ah... Mr. Corso, Sir... mein Chef... Craig Mason... ich soll Ihnen sagen, dass Sie vielleicht...« — sein Gesicht zuckte — »... Sie wissen schon... ein bisschen... ein bisschen...«
    »Er möchte, dass ich mich bemühe, diesen Wagen nicht auch zu Schrott zu fahren.«
    »Ja, so was in der Art, Sir.«
    »Sagen Sie ihm, dass ich mein Bestes tun werde.«
    Die Tür blieb nur für einen kurzen Moment geschlossen, bis Sheriff Trask hereinkam, gefolgt von zwei Cowboys in gleichen braunen Uniformen. Die beiden Männer hielten jeweils eine Sturmhaube in der einen und einen Cowboyhut in der anderen Hand. Sheriff Trask machte ein bedauerndes Gesicht. »Mr. Corso, diese Herren sind vom Dallas County Sheriff's Office. Dies hier ist Officer Duckett«, stellte sie den älteren der beiden vor, einen schlitzäugigen Vertreter seiner Zunft, der aussah, als hätte er die meiste Zeit seines Lebens damit verbracht, mit zusammengekniffenen Augen inder Prärie Ausschau zu halten. »Und Officer Caruth«, noch keine dreißig, große Augen, sah aus, als wäre dies sein erster Einsatz fern der Heimat. »Sobald die Ärzte Sie für transportfähig erklären, werden diese Herren Sie mit nach Texas nehmen.

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