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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.M. Ford
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Organisation gibt es nicht.«
    »Laut Interpol tut sie das aber doch«, widersprach Uniform. »Und Sie sind dort als Stammkunde gelistet. Sie sagen, Mr. Kalisnakov ist möglicherweise der Mensch, der Sie dort eingeführt hat. Man geht davon aus, dass Sie dadurch Informationen beziehen, zu denen sonst niemand Zugang hat. Das Zeug, über das Sie in Ihren Büchern schreiben.«
    »Was haben Sie dazu zu sagen?«, wollte Anzug wissen.
    Corso zuckte mit den Schultern. »Anscheinend macht die Dummheit nicht an internationalen Grenzen Halt.«
    »Das heißt, die Sache ist schlichtweg erfunden. Ist es das, was Sie uns hier sagen wollen?«
    »Vielleicht sind sie verwirrt.« Corsos Stimme wurde lauter. »Vielleicht hat denen die Einführung des Euro den Kopf verdreht. Vielleicht leben sie in ihrer Fantasie das Leben der Reichen. Woher, verdammt noch mal, soll ich das wissen?« Corso packte Anzug am Handgelenk und schob dessen Hand vom Bett. »Warum macht ihr Jungs nicht eine kleine Spritztour?«, fragte er. »Wenn Sie noch was wissen wollen, reden Sie mit meinem Anwalt.« Corso leierte Barry Fines Adresseund die Telefonnummer herunter. Auch das notierten sie sich nicht.
    Anzug rollte die Schultern und schnitt Corso eine Grimasse. »Ihnen wird Ihr kleiner Texas-Urlaub noch gefallen, Mr. Corso. Wer weiß, mit ausreichend Zeit können Ihnen die Jungs im Süden noch ein paar Manieren beibringen.«
    »Ein bisschen Vorkriegsanstand«, fügte Uniform hinzu.
    Corso schnitt ebenfalls eine Grimasse. »Gütiger Himmel«, sagte er in gedehntem Südstaatenslang, »das wäre doch mal was.«
    Die beiden ließen sich Zeit, das Zimmer zu verlassen. Schlenderten in der »Wir-haben's-nicht-eilig«-Art von Polizisten hinaus, nickten Sheriff Trask zu und warfen einen letzten blasierten Blick auf Corso, bis schließlich die Tür zischend hinter ihnen ins Schloss fiel.
    Sheriff Trask stieß sich von der Wand ab und trat ans Bett. »Sie haben Recht«, sagte sie. »Die da oben haben Angst, dass Sie ein Buch schreiben und uns wie Hohlköpfe aussehen lassen.« Sie nahm eine Hand vom Umschlag und strich durch ihr Haar. »Plötzlich hat mich jeder unter einer Kurzwahlnummer gespeichert. Ich rede mit Leuten, die mich normalerweise nicht zurückrufen. Hab' einen Anruf vom Kommandanten der State Patrol bekommen. Und einen Anruf vom Lieutenant Governor.« Sie lächelte Corso an. »Ganz zu schweigen von einer Reihe >prominenter< Männer aus dem Ort.« Auch Corso musste lächeln. Sie fuhr fort: »Scheint, dass sich bereits jetzt alle in die Hose machen wegen dem, was wir draußen im Haus der Holmes' herausgefunden haben könnten und was Sie vielleicht darüber schreiben werden.«
    »Das Einzige, was ich tun werde, ist, faul in einem Gefängnis in Texas rumzusitzen.«
    Sheriff Trask hielt den Umschlag auf Augenhöhe. »Habwas, worüber Sie grübeln können, solange Sie faul rumsitzen«, meinte sie.
    »Was ist das?«'
    »Sie ist nicht dabei«, verkündete Sheriff Trask .
    »Wer ist wo nicht dabei?«
    »Wir haben gerade den vorläufigen Bericht aus dem Labor bekommen. Drei Skelette. Alle männlich. Eldred und die beiden Jungs. Keine Sissy.«
    »Echt?«
    »Echt. Das hier haben sie im Bündel mit den Leichen gefunden«, erzählte sie und wedelte mit dem Umschlag. »Luftdicht verschlossen in einer Tüte mit Reißverschluss.«
    Sie griff in den Umschlag und zog ein babyblaues Fotoalbum heraus. »Familienalbum« stand vorne in Goldschrift darauf. Über und über mit schwarzen Flecken übersät. Fingerabdruckpulver. Corso öffnete das Buch. Wie angekündigt: Familienfotos in mehr oder weniger chronologischer Reihenfolge. Alle voller Flecken. Eldred Holmes, meistens vertrottelt und verwirrt. Die Jungs ließen Corso erstarren. Sie hätten Hawaianer sein können. Oder halbe Afroamerikaner. Oder der Tomatenketchup-Heinz. Sehr interessant aussehende Burschen. Sheriff Trask las seine Gedanken.
    »Na, jetzt fragen Sie sich, aus was Sissys Gene wohl zusammengesetzt sind, was?«
    »Und ob«, meinte Corso.
    »Hat für 'ne Menge Gesprächsstoff in der Stadt gesorgt. Manch einer hat geglaubt, sie sei gar nicht weiß.«
    Corso blätterte um. Das Haus von innen und außen. Die Farm. Bilder vom Freeway-Projekt, das sich durch die Hügel oberhalb des Hauses schnitt. Sissy Warwick war auf etwa zwei Dritteln der Bilder zu sehen. Zumindest ursprünglich zu sehen gewesen. Auf allen Fotos hatte jemand sorgfältig ihr
    Gesicht herausgeschnitten und nur eine anonyme, gesichtslose Figur inmitten

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