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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.M. Ford
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nur sein, wenn ich mit was Sensationellem auftrumpfe. Etwas, das sonst niemand hat. Etwas, womit ich eine Pressekonferenz einberufen und ihn vom Spielfeld fegen kann.«
    »Ach, das kann aber dauern«, gab Corso zu bedenken. »Die Spuren in dem Fall sind doch schon eiskalt.«
    Ihre Augen verengten sich. »An diesem Punkt kommen Sie ins Spiel, großer Freund.«
    »Wie das?« Er blickte erneut auf die Uhr. Dreizehn nach zwölf.
    »Sie müssen fünf Tage totschlagen, ja? Bis diese Anklagejury nichts mehr zu sagen hat.« Sie wartete nicht auf die Antwort. »Wenn ich Sie hier rausmarschieren lasse... versprechen Sie mir, diese fünf Tage damit zu verbringen, so viel über Miss Warwick herauszufinden, wie Sie können.« Corso machte den Mund auf, doch sie sprach weiter. »Sie bitten Ihre Melissa-D- Leute, herauszufinden, woher sie gekommen ist. Sie...«
    »Diese Organisation gibt es nicht«, schoss Corso dazwischen.
    Sie tat seinen Protest mit einer Handbewegung ab. »Sie setzen alles, was in ihren Möglichkeiten liegt, daran, mir etwas Verwertbares zu liefern.« Sie stellte sich direkt vor ihn. »Sie schauen mir jetzt in die Augen und sagen mir, dass Sie sich fünf Tage lang für mich abrackern, dann lasse ich Sie hier rausspazieren.«
    »Wenn ich fliehe, ist das Ihrem Ruf auch nicht gerade zuträglich.«
    »Das ist keine Flucht«, widersprach sie. »Sie sind nicht verhaftet. Soweit ich weiß, hatten Sie nur genug von unserer Gastfreundschaft und haben beschlossen, wärmere Gefilde aufzusuchen.«
    »Die Situation wird trotzdem brenzlig für Sie werden.«
    »Ich bin nicht aus Zucker«, beteuerte sie.
    »Keine Garantien.«
    Sie nickte und hielt ihm ihre Hand entgegen. »Abgemacht?«
    Corso nahm die schwielige, feste Hand und schüttelte sie.
    »Abgemacht«, sagte er. Zwölf Uhr vierzehn.
    Als Corso zur Tür blickte, wusste Sheriff Trask, was ihm im Kopf herumging. »Ihre Freundin ist noch im Haus. Ich habe ihr gesagt, ich hätte da noch etwas zum Unterschreiben für sie, bevor sie gehen könnte. Sie nehmen den Mietwagen. Wenn das Palaver vorbei ist, kümmere ich mich darum, dass sie ihren Flug nach Seattle noch kriegt.«
    Als sie mit Reden fertig war, hatte Corso bereits seinen Mantel übergestreift und hielt seine Reisetasche in der Hand. Sie bedeutete ihm, ihr zu folgen, als sie zur Tür ging und sie öffnete. Den Kopf zum Flur hinausstreckte. Corso zu sich winkte und nach rechts zeigte, den langen Flur entlang, wo am Ende ein Schild mit der Aufschrift »Ausgang« flackerte. »Ihre Freundin Ms. Dougherty ist vier Türen weiter in 411«, erklärte sie. »Sie sagen ihr auf Wieder sehen, dann gehen Siedie Hintertreppe runter. Von dort gelangen Sie direkt auf den Parkplatz.«
    Corso nickte. Sie blickte ihm in die Augen. »Unsere Abmachung gilt?«
    »Ich werde mein Bestes tun«, versprach er.
    Einen Moment hielt sie seinem Blick stand, bevor sie die Tür aufdrückte und hinaus auf den Flur trat. Bei geöffneter Tür wartete sie. Eine Minute verging. Corso hörte schlurfende Schritte. »Los«, sagte sie schließlich.
    Corso eilte den leeren Flur entlang, ohne sich umzudrehen, und betrat Zimmer 411, ohne anzuklopfen. Meg Dougherty hatte ihre Kameraausrüstung auf dem Bett ausgebreitet. Mit einem Handtuch wischte sie alles ab. Fuhr sich mit der Hand an den Hals. Schluckte zweimal. »Oh. Du hast mir einen solchen Schrecken eingejagt. Ich dachte, du wärst...«
    »Ja, Sheriff Trask... ich weiß«, unterbrach Corso sie und hielt ihr seine freie Hand hin. »Der Plan hat sich geändert. Ich brauche den Wagen.«
    Sie erholte sich rasch. Griff in ihre Hosentasche und suchte nach dem Schlüssel. »Was ist denn los? Ich dachte, du wärst...«
    »Ich verschwinde von hier«, sagte er.
    »Wohin?«
    »Irgendwohin, nur nicht nach Texas.«
    Sie hielt die Schlüssel vor sich. Corso eilte hinüber, doch im letzten Moment ließ sie sie wieder in ihrer Hand verschwinden und verbarg sie hinter ihrem Rücken. Corso kam auf dem kalten, weißen Fliesenboden schlitternd zum Stehen. »Schatz, für diesen Quatsch ist jetzt keine Zeit«, drängte er. »Ich muss mich beeilen.«
    »Ich komme mit«, verkündete sie. »Und sag nicht Schatz zu mir.«
    Jetzt war Corso dran, den Verblüfften zu spielen. »Was heißt das, du kommst mit?«
    »Genau, wie ich's gesagt habe: Ich komme mit.«
    Zwölf Uhr siebzehn. Corso senkte seine Stimme zu einem heiseren Flüstern, wedelte mit dem Arm, während er sprach. »Vor ein paar Tagen wolltest du nichts mehr mit der Sache zu

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