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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.M. Ford
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sind.«
    Corso griff zu seinem Stift. Schlug sein Tagebuch auf. »Sie können glauben, was Sie wollen. Ich habe nur versucht, uns vor dem Erfrieren zu retten. Ich war noch nie zuvor hier. Habe vor dem gestrigen Abend nicht mal von dieser Stadt gehört. Wenn Sie aus der Sache was Verdächtiges machen wollen ... bitte sehr.« Er machte sich wieder ans Schreiben.
    »Also«, meldete sich Uniform zu Wort, »Sie sagen, Sie hätten noch nie vorher mit der Familie Holmes Kontakt gehabt.« Seine Augenbrauen schienen ein Eigenleben zu führen. Sie bewegten sich über seine Stirn wie eine hyperaktive Raupe.
    »Genau das sage ich.«
    »Und da sind Sie ganz sicher?«
    Corso blickte angewidert über den Rand seines Tagebuchs. »Was wäre die Alternative, Jungs? Sie glauben, ich hättedie Familie umgebracht und dann fünfzehn Jahre gewartet, um an den Tatort zurückzukehren? Mitten in der Nacht? Mitten in einem Schneesturm?« Er lächelte angespannt. »Es war eine dunkle und stürmische Nacht...«, begann er mit betont englischem Akzent.
    Sie waren gar nicht erfreut. »Ein Mann, der zweimal wegen tätlichen Angriffs verurteilt wurde, sollte wirklich etwas kooperativer sein«, meinte Uniform. »So ein dreistes Verhalten könnte andere auf den Gedanken bringen, Sie hätten was zu verbergen.«
    »Denken Sie, was Sie wollen«, erwiderte Corso.
    Die Tür wurde aufgedrückt, Sheriff Trask kam herein, in den Händen einen dicken Umschlag, den sie zwischen ihren Knien pendeln ließ, als sie sich gegen die Wand lehnte. Ihre Fingerknöchel waren weiß. Ihr Gesicht hatte die Farbe von Haferbrei.
    Corso schlug das Tagebuch zu, behielt aber den Daumen zwischen den Seiten. Lächelte die Polizisten an. »Ihre Bosse haben Sie hergeschickt, was?« Die Polizisten machten Gesichter wie Statuen aus Stein. Corso lachte tonlos. »Sie wollen sichergehen, dass ich kein Buch schreibe, nicht wahr? Sie ertragen den Gedanken nicht, dass ich in irgendwas herumwühle, das sie schlecht aussehen lässt, oder? Also hat man Sie beide hergeschickt, um sicher zugehen, dass nichts über dieses Chaos gedruckt wird.«
    Die Polizisten setzten zu einer anderen Taktik an. »Wir haben Ihren Namen durch den Computer laufen lassen.«
    »Haben uns Ihr Vorstrafenregister besorgt«, ergänzte Uniform.
    »Ich wurde rehabilitiert«, erwiderte Corso lächelnd.
    »Haben ein paar Treffer bei Interpol gelandet.«
    »Ich werde in dreizehn Sprachen übersetzt.«»Sie wurden als Partner von Anatol Kalisnakov angegeben.«
    »Ich kenne Mr. Kalisnakov.«
    »In welcher Eigenschaft?«
    »Ich habe ihn engagiert, damit er mir Selbstverteidigung beibringt.«
    »Sie haben einen ehemaligen KGB-Killer engagiert, damit er Ihnen Selbstverteidigung beibringt?«
    »Seine Bewerbungsunterlagen waren tadellos.«
    Die beiden wechselten wieder Blicke, bis Anzug wie aus heiterem Himmel fragte: »Was wissen Sie von einer Organisation namens Melissa-D?«
    Cor so tat, als dächte er darüber nach. »Ich kenne eine Frau namens Melissa Duncans«, antwortete er. »Aus Sand Point, Idaho.«
    »Keine Person«, schnauzte Anzug. »Eine Organisation. Melissa-D.«
    Mit der rechten Hand zog Corso an einer imaginären Kette.
    Licht einschalten. »Melissa-D ist eine Urbane Legende«, begann er mit sicherer, eintöniger Stimme. »Reporter fangen an, davon zu reden, wenn sie zu viel getrunken haben, was häufig vorkommt. Sie ist nur eine Erfindung. Sie existiert nicht. Sie ist apokryphisch.«
    »Ist das so?« Uniform blickte zu seinem Partner hinüber. »>Apokryphisch< sagt er.«
    »Ein starkes Wort.«
    Corso buchstabierte es für sie. Keiner von beiden machte sich die Mühe, das Wort aufzuschreiben.
    »Unseren Informationen nach ist diese Melissa-D eine weltweite Organisation zur Beschaffung von Informationen. Supergeheim. Superteuer. Hat nur ein Dutzend Kunden.«
    »Einer davon sind Sie«, fügte Anzug hinzu.
    »Ich hab's Ihnen doch gesagt: Das ist ein Mythos.« Corso wedelte mit dem Stift.
    »Man geht davon aus, dass die Organisation praktisch alle Datenbanken geknackt hat«, fuhr Anzug fort. »Polizeibehörden. Alle Geheimdienste auf der ganzen Welt. Das Außenministerium. FBI. Nennen Sie mir irgendeine Organisation, und ich sage Ihnen, sie haben sie geknackt.«
    Uniform meldete sich wieder zu Wort. »Es geht das Gerücht um, dass sie einem für den richtigen Preis jede Information oder Dokumentation besorgen, die man braucht.«
    »Ich habe doch gesagt, dass das reine Erfindung ist«, wiederholte Corso. »Diese

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