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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.M. Ford
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der Bilder des Alltagslebens übrig gelassen. Corso blätterte bis nach hinten durch und reichte das Album zurück. »Sind verwertbare Fingerabdrücke gefunden worden?«, fragte er.
    »Kein einziger«, antwortete sie. »War absolut sauber. Sowohl die Fotos als auch der Rest.«
    »Ausgesprochen akribisch«, stellte Corso fest. »Fast psychotisch.«
    Sheriff Trask schloss das Album und ließ es in den Umschlag zurückgleiten. Ihr Ausdruck sagte, dass sie wünschte, sie müsste nicht tun, was als Nächstes kam. »Diese Jungs aus Texas werden ungeduldig, Mr. Corso. Ich glaube, ihnen bekommt das Wetter nicht.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich habe sie so lange aufgehalten, wie ich konnte. Sie wollen unbedingt nach Hause, und die Arzte sagen, Sie wären transportfähig, also denke ich, es ist besser, wenn Sie sich anziehen. Für ein Krankenhaushemd ist's da draußen zu kalt. Sie frieren sich den Arsch ab.« Einen Moment blickte sie wortlos auf Corso hinab. »Wenn's nach mir ginge«, begann sie, »würde ich...«
    »Ich weiß«, schnitt Corso ihr das Wort ab und brachte ein Lächeln zustande. »Ich auch.«
    Sie machte sich auf den Weg zur Tür. Blieb stehen. Drehte sich um. »Ihre Freundin Ms. Dougherty möchte sich von Ihnen verabschieden, bevor sie geht. Ich warte ein paar Minuten, dann...«
    Wieder fiel ihr Corso ins Wort. »Schicken Sie sie rein. Sie hat das alles schon mal gesehen.«
    Sheriff Trask legte ihre Hand auf den Türgriff. »Ich lasse Ihnen ein bisschen Zeit zum Abschiednehmen und zum Packen, bevor ich mit den Jungs aus Texas zurückkomme«,sagte sie. »Tut mir Leid, dass es so kommen musste.« Sie salutierte mit zwei Fingern und verschwand.
    Corso lehnte sich im Bett zurück und wartete ein paar Minuten. Als Dougherty nicht auftauchte, schwang er die Füße über die Bettkante und stellte sie auf den Boden. Die kalten Fliesen jagten ihm eine Gänsehaut über den ganzen Körper, als er sich langsam von der Matratze abdrückte. Er fühlte sich schwach auf den Beinen, sein Kopf drehte sich, nachdem er zum ersten Mal seit fast drei Tagen wieder alleine aufstand.
    Nach ein paar Schritten Richtung Schrank fühlte er sich schon sicherer. Bevor er die Tür öffnete, streckte er sich, stöhnte und drehte den Kopf im Kreis. Dann zog er die Tür auf. Sein Gianni-Versace-Mantel lag zusammengeknüllt und verstaubt in einer Ecke. Der Rest seiner Kleider hing kreuz und quer auf Bügeln, die man nicht von der Stange nehmen konnte. Ihm wurde wieder schwindlig, als er sich bückte, um seine Reisetasche hochzuheben. Bevor er weitermachte, lehnte er sich gegen den Schrank.
    Die Reisetasche über die Armlehnen eines Stuhl gelegt, zog er den Reißverschluss auf und kramte herum. Ein verschwommenes Bild seiner Mutter tauchte vor seinem geistigen Auge auf. Einen Moment später drang ihre Stimme an seine Ohren.
    Er lauschte, hoffte, sie noch einmal zu hören. Doch es war die Stimme von Meg Dougherty.
    »Dein Arsch hängt raus, Corso.«
    »Ja«, war alles, was er sagte, als er frische Socken und Unterwäsche herauszog.
    Als er sich seine Jeans schnappte, drehte er sich zu Dougherty um. Ihre Hände waren nicht mehr verbunden, hingen aber wie verkochter Fisch aus ihren Ärmeln heraus. Siemachte ihr tapferes Gesicht und trug dazu die passende Kleidung. Ein solches Gesicht — lächelnd, aber streng — machte sie, wenn sie die Kontrolle über die Dinge verlor und Corso nicht sehen lassen wollte, dass sie Angst hatte. Die Kleider, eine langärmelige, schwarz-weiße Flanellbluse über schwarzen Jeans, trug sie normalerweise immer dann, wenn sie irgendwo arbeiteten, wo sie mit der Vampirprinzessinnen- Tour nicht gut ankam.
    »Wie geht's den Händen?«, fragte er, als er seine Jeans zuknöpfte und das Krankenhausnachthemd über den Kopf zog und auf den Boden fallen ließ.
    Sie lächelte schwach. »Ein bisschen empfindlich, aber ansonsten ganz gut.« Wie zum Beweis hob sie die Hände und bog die Finger mehrmals.
    Er kramte in der Tasche herum. Zog ein schwarzes T-Shirt heraus. Schob die Arme nacheinander hinein, streifte es über den Kopf und über die Brust, steckte es in die Jeans. Unter dem geschwungenen Harley-Davidson-Logo stand in großen, weißen Buchstaben: Smoke 'em till the wheels fall off. Er zog die Hosenbeine hoch und schlüpfte in ein Paar schwarze Cowboy Stiefel. Trat mit den Füßen auf, bis er das Gefühl hatte, dass sie richtig saßen.
    »Trägt man das heutzutage im Gefängnis?«, fragte sie.
    »Ich will noch einmal

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