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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.M. Ford
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schließen, dann aber doch hinausspähte. Man sah ihm seine Erleichterung an, als er die Tür anlehnte und zu seinen Gästen zurückkehrte. »Der Junge is aufgestanden und weggegangen«, erklärte er. »So iss'er immer. Erst iss'er da, im nächsten Augenblick iss'er irgendwohin in den Wald verschwunden.« Rodney ging zum Tisch, drehte seinen Stuhl um und setzte sich darauf, die Arme auf die Rückenlehne gestützt. »Das is'Tommie de Groot«, erklärte er. »Der Sohn vonmeiner Cousine Jeannine. Er ist der Einzige, der noch übrig is', weil er unten im Krankenhaus war, als das passiert is'.«
    Rodney blickte von einem verwirrten Gesicht zum nächsten. »Lebensmittelvergiftung«, erklärte er. »Hat ihm das Leben gerettet.« Als seine Worte immer noch auf Unverständnis trafen, stieß er einen Seufzer aus. »Genau zu der Zeit« — er fuhr mit der Hand durch die Luft — »als die ganze Stadt auseinandergefallen is'« — er machte eine Pause, um zu prüfen, ob sie ihm noch folgten — »is' seine ganze Familie verbrannt. Meine Cousine Jeannine und ihr Mann Paul. Und drei von ihren vier Kindern.« Mit den Fingern zählte er ab. »Die Jungs, James und Christopher, und das kleine Mädchen, Leslie Louise.« Wieder schnalzte er mit dem Finger. »Alle weg... einfach so.«
    »Wie alt war das Mädchen?«, wollte Dougherty wissen.
    Rodney tat, als hätte er die Frage nicht gehört. »Ich hab' mir immer gesagt, 's war vielleicht am besten so.« Als wollte er für seine Worte Bestätigung erheischen, blickte er seine Gäste an, erhielt aber keine. »Die Sache is' mitten in dem ganzen Chaos passiert.« Sein Gesicht war schmerzverzerrt. »War nich' gut, dass er so davon gekommen is'. Wär' besser gewesen, dass am Ende niemand von ihnen übrig geblieben wär'... bei der Art, wie die Sache abgelaufen is' und so.« Er blickte in die Ferne. »Wär' besser, er lag' da oben auf 'm Friedhof, bei seiner Familie.«
    »Besser als was?«, bohrte Corso nach.
    Wieder überhörte Rodney de Groot die Frage. »Der Einzige, der überlebt hat, als es vorbei war, war der arme Tommie da. Als sich der Staub gelegt hat, war ich der einzige Verwandte, der noch übrig war. Die Leute von der Wohlfahrt hatten ihn ein paar Jahre. Danach kam er zu mir. Ich habe ihn aufgezogen, seit er sechs war.« Rodney warf seinen Besu-chern einen herausfordernden Blick zu. »Was anderes hätte ich eh nich' tun können. Ich war der Einzige von sein' Leuten, der noch da war. Hätt' doch nich' so tun können, als wär' ich nich' da, oder?« Er deutete über Rosens Kopf hinweg. »Hab' ihm 'ne kleine Hütte drüben auf der anderen Seite der Anhöhe besorgt, aber er verbringt die meiste Zeit hier bei mir.« Er machte ein trauriges Gesicht. »Kann ihm ja nich' vorwerfen, dass er 'n bisschen Gesellschaft braucht, oder? Nach allem, was ihm zugestoßen is' und so. Das ist doch nur natürlich.«
    Diesmal erhielt Rodney die Zustimmung, die er verlangte, was ihn dazu veranlasste, die Sache näher zu erläutern. »Tommie war 'ne Zeit lang beim Marine Corps. Is' ganz gut rumgekommen. Is' aber auch total scharf drauf, im Wald zu wohnen, dieser Junge. Und der beste Schütze, den Se je gesehen ham! Kennt jedes Eichhörnchenloch in diesen verdammten Bergen«, schwärmte er. »Schnappt sich jeden Sommer seinen schicken, alten Laster und fährt zu Freunden nach Idaho. Kinder, mit denen er in 'ner Schule war. Besorgt sich 'nen ordentlichen Haarschnitt und lässt sich rasieren und so.« Einen Moment lang blickte er geistesabwesend vor sich hin. »Er is' nich' wie die anderen. Wenn die aus den Bergen weggehen, bleiben se weg...« Er ging zur Tür und blickte hinaus. Tommies Abwesenheit schien ihn zu beunruhigen. »Ja... Tommie kommt hin und wieder 'n bisschen rum, aber er kommt zurück, 'n paar Wochen später — aber er kommt immer zurück.«
    Corso unterbrach ihn. »Mir ist immer noch nicht klar...«
    Rodney bedeutete ihm zu schweigen und trat auf die Veranda hinaus. Er hatte genug geredet. »Ich werd' alt«, meinte er. »Sitz hier rum und quassele wie 'ne alte Frau. Red' über die Toten, statt mich um meinen Kram zu kümmern.« Erstellte sich neben die Tür. War viel zu freundlich, um sie zu bitten zu gehen, aber das Gespräch war beendet.
    Er dankte ihnen einzeln für ihren Besuch. Als die anderen sich auf den Weg zum Wagen machten, ging Corso zur Pumpe. Eine blaue Metalltasse hing am Brunnen an einer verrosteten Kette, neben dem Griff stand eine Kaffeekanne voller Wasser. Mit dem Wasser aus

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