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Die Spur des Dschingis-Khan

Titel: Die Spur des Dschingis-Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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hielt das aufgeschlagene Buch zwischen den Händen.
    »Mag es geschrieben sein, womit es will. Auf Dynotherm reagiert es. Das dynothermhaltige Schmelzwasser der Lawine hat diese wenigen Buchstaben sichtbar gemacht … Sehen wir weiter …«
    Er wandte sich nach dem Laboratoriumstisch und fuhr mit dem Buch über den dort stehenden und immer noch dampfenden Eisblock, bis die beiden Seiten völlig durchfeuchtet waren. Dann kehrte er wieder zu Wellington Fox zurück.
    Gespannt waren vier Augen auf das Papier gerichtet. Buchstabe auf Buchstabe trat hervor.
    Wellington Fox hatte das Buch ergriffen und las die Worte langsam herunter. Als er geendet, legte er es vorsichtig auf den Tisch und wandte sich zu Isenbrandt.
    Einen Augenblick schauten sie sich wortlos an.
    »Der Fund hat sich gelohnt, Georg! Über die Absicht der Orenburger Räuber besteht nun kein Zweifel mehr. Es ging um dein Leben.«
    »Du hast recht, Fox. Der Fund war gut. Eine Warnung für die Zukunft.«
    »Na … siehst du, Georg, ich hatte doch eine glückliche Hand, als ich die starken Prisen auf den Schnee ausstreute.«
    »Es ist noch einmal gut gegangen, alter Fox. Trotzdem muß ich dich warnen. Mit dem Dynotherm ist nicht zu spaßen. Was war damals mit dir los? … Irgend etwas anderes? Fox, mein Junge, ich glaube fast, daß dein Herz auch eine Dosis Dynotherm abbekommen hat.
    Da es nicht die Gräfin Toresani ist, so muß es logischerweise die kleine Garwin sein, die es dir derart angetan hat … Immerhin … Francis Garwin ist dir großen Dank schuldig …«
    »Und da Mr. Garwin niemand etwas schuldig zu sein wünscht, so hat er mir eine Vertragsurkunde zugehen lassen, die mich zum alleinigen Besitzer der Chicago Press macht.«
    »Oho …!«
    »O ja! Francis Garvin läßt sich nicht lumpen … Aber Wellington Fox auch nicht, denn ich habe ihm seinen Vertrag fein säuberlich ohne Unterschrift zurückgeschickt.«
    »Gut gemacht, Fox! Deine Beziehungen zu Francis Garvin werden damit nicht abgebrochen sein … taxiere ich. Ich werde die weitere Entwicklung mit Interesse verfolgen … Willst du mich jetzt auf einem Flug begleiten?«
    »Gern, Georg! Aber erst muß ich mich bei dir umkleiden. Der Regen ist durch und durch gegangen. «
    Eine Viertelstunde später stieß das schnellste Flugzeug der Station Richtung Nord zu Nordwest durch den strömenden Regen. Nur die beiden Freunde waren an Bord, und Georg Isenbrandt steuerte selbst.
    Je weiter sie vorwärtskamen, desto schwächer wurde der Regen, bis er jenseits des Balkaschsees ganz aufhörte. Grüne Felder und Triften zogen unter ihnen hin, während Isenbrandt die Maschine auf die höchste Geschwindigkeit setzte.
    Grauer wurde das Grün unter ihnen. Die Zeichen der Trockenheit, ja der Dürre mehrten sich.
    Über einer unbesiedelten Steppe ließ Isenbrandt das Flugschiff tief hinabgehen. In einer Höhe von kaum hundert Metern zog er an einem Hebel. Wellington Fox glaubte durch die Scheiben der Kabine eine glitzernde, flockende Masse nach unten fallen zu sehen. Es war ihm, als ob etwas auf die Fläche eines kleinen, beinahe ausgetrockneten Landsees aufschlug. Aber er war seiner Sache nicht sicher. Schon hatte Isenbrandt die Steuerung herumgeworfen und ließ das Fahrzeug in steilen Spiralen steigen.
    Wellington Fox hatte den jähen Abstieg und das schnelle Wiederaufsteigen der Maschine mit Verwunderung beobachtet. Jetzt stellte Isenbrandt die automatische Steuerung ein und trat frei in den Raum.
    »Was war das? … Was bedeutete das?«
    In Erregung stieß Wellington Fox die Frage hervor. Instinktiv spürte er, daß etwas Außergewöhnliches im Gange war.
    Isenbrandt trat an die Fenster und wies mit der Hand nach Osten.
    »Sieh dort hin!«
    Wellington Fox trat neben ihn.
    »Ja, was denn? … Nebel … Ich sehe die Kämme des ThianSchan … Im Nebel … Die Wolken strömen hierher … Sie werden immer größer … sie kommen hierher … Immer schneller … Und jetzt … Und jetzt …«
    Wellington Fox war in höchster Erregung.
    »Georg! Du? Dein Werk ist das?«
    Schweigend nickte Isenbrandt.
    *

Waffenklirren … Kommandorufe … Der Schritt kleiner Formationen. Die helle Maisonne bestrahlte das Lager der Compagnietruppen am Nordabhang des Alatau. Von einer Übung im Gebirge kehrten die Truppen zurück.
    Die wirtschaftliche Autonomie der Siedlungsgebiete bedingte den Selbstschutz. Im Innern der Gebiete, soweit sie nicht unter russischer Hoheit geblieben waren, durch eine Siedlermiliz. An den Grenzen durch jene

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