Die Spur Des Feuers
beobachtete.«
»Ja, ich bin mir sicher, dass er es war. Niemand sonst ist in der Lage, auf diese Weise einen Brand auszulösen.«
»Es war ganz seltsam.« Sie rieb sich die Schläfen. »Es gab überhaupt keinen Zusammenhang. Alle möglichen Möbelstücke schienen ganz von allein Feuer zu fangen.«
»Ja.«
»Und dann die letzte Explosion …« Sie schaute ihn an.
»Warum? Warum hat er Jasons Haus angezündet?«
»Wahrscheinlich beobachtet er Sie, weil er fürchtet, ich könnte Sie überreden, mir zu helfen.«
»Er hat also versucht, Laura, Jason und mich zu töten, bloß weil er mich mit Ihnen zusammen gesehen hat?«
»Diesem Typen ist es gleichgültig, wie viele Menschen bei einem Brand ums Leben kommen. Das dürfen Sie bei Trask nie vergessen.«
»Sie wissen also, wer das getan hat? Sie kennen seinen Namen?«
»Ich kenne seinen Namen. Aber ich kann ihn nicht finden. Er ist äußerst geschickt darin, seine Spuren zu verwischen. Er ist sehr intelligent, eine Art Genie.«
Sie schüttelte den Kopf. »Er ist wahnsinnig. Er liebt das Feuer, als wäre es sein Baby. Aber er ist wütend auf Sie … und er hat Angst vor Ihnen.«
Silver schwieg eine Weile. »Offenbar haben Sie heute Nacht eine Menge von ihm empfangen.«
»Aber nicht mit Absicht. Er hat mich regelrecht bombardiert.
Er hat Gift und Galle gespuckt.« Sie schloss die Augen. »Es hat mir den Magen umgedreht. Laura …«
»Das alles tut Ihnen sehr weh«, sagte er leise. »Ich kann Ihnen helfen. Sie brauchen mir nur die Erlaubnis dazu zu geben.«
Sie riss die Augen auf. »Wagen Sie es nicht! Mein Schmerz gehört mir. Er ist ein Zeichen dafür, dass ich lebe und funktioniere. Wenn ich ein Beruhigungsmittel haben wollte, um den Schmerz auszublenden, dann würde ich mich an einen Arzt wenden und nicht an einen Möchtegern …«
»Ist ja schon gut. War nur ein Angebot.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Manchmal fällt es mir schwer, einzuschätzen, was richtig ist.«
»Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf. Benehmen Sie sich einfach wie ein ganz normaler Mensch.«
»Ich bin ein ganz normaler Mensch. Zumindest meistens. Soll ich Ihnen was zu essen besorgen?«
»Nein. Von Ihnen will ich nichts –«
»Wir haben ihn verloren, Kerry.« Jason stand in der Tür, Tränen liefen ihm über die Wangen. »Er war tot. Wie soll ich das bloß Laura beibringen?«
»O nein!« Kerry sprang auf und warf sich in seine Arme. »O
mein Gott, es tut mir so Leid, Jason! Ich habe von ganzem Herzen gehofft –«
»Ich auch.« Er drückte sie fest an sich. »Ich kannte ihn, Kerry.
Wir haben immer mit ihm gesprochen. Es war, als gehörte Pete schon zur Familie. Laura … Wie soll ich es ihr bloß –«
»Ich komme mit dir. Wir machen es gemeinsam. Wenn du möchtest.«
Er nickte. »Du bist immer für mich da, wenn ich dich brauche.
Aber wenn du …« Er zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht, was du tun könntest. Ich weiß nicht, was irgendjemand tun könnte.«
Sie bugsierte ihn in Richtung Korridor. »Als Allererstes müssen wir mit Laura sprechen. Sie möchte bestimmt, dass du da bist, wenn sie aufwacht.« Sie wischte sich mit der Faust die Tränen aus dem Gesicht. »Über alles andere werden wir später nachdenken.«
Jason nickte. »Zuerst Laura.«
»Genau.« Sie legte einen Arm um seine Taille und öffnete die Tür. Über die Schulter hinweg sagte sie zu Silver: »Sie bleiben hier. Egal wie lange es dauert, ich möchte Sie hier vorfinden, wenn ich zurückkomme.«
»Ich werde nirgendwo hingehen.« Er schaute ihr direkt in die Augen. »Warum sollte ich? Ich wette, dieser Scheißkerl Trask hat mir die Arbeit abgenommen.«
Erst drei Stunden später kehrte Kerry ins Wartezimmer zurück.
»Gehen wir«, sagte sie knapp.
Er stand auf. »Darf ich fragen, wohin?«
»Ich brauche eine Dusche, was zu essen und was anderes zum anziehen als diesen Krankenhauskittel, den die Schwester mir verpasst hat.«
»Was ist mit Ihrem Bruder?«
»Er will Laura nicht allein lassen. Sie haben ihm erlaubt, hier im Krankenhaus zu übernachten.«
»Sie wollen nicht bei ihm bleiben?«
»Im Moment braucht er niemanden außer Laura. Ich würde nur ihren privaten Kummer stören.« Sie ging in Richtung Tür.
»Wo wohnen Sie?«
»Im Marriott.« Er nahm sein Handy aus der Tasche.
»Ich buche ein Zimmer für Sie und für morgen eins für Ihren Bruder. Einverstanden?«
Sie nickte. »Ich weiß nicht, ob er es in Anspruch nehmen wird, aber es ist eine gute Idee. Was ist mit was zum
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