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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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sagte, ich habe gewisse ethische Prinzipien. Als mir klar wurde, wie sich mein spezielles Talent auswirkt, musste ich mir eine Art Berufsethos zulegen. Sonst hätte ich mich womöglich zu einem echten Scheusal entwickelt.« Er machte ein wissendes Gesicht.
    »Leider passiert es trotzdem häufiger, als mir lieb ist, dass ich bei jemandem in Ungnade falle. Ich bin nicht wie Travis. Ich gerate in Wut und schlage blind zurück.«
    »Wenn Sie wirklich versuchen, mich zu beruhigen, stellen Sie sich nicht besonders geschickt an.«
    »Aber ich gebe etwas von mir preis, damit Sie mich kennen lernen. Und …« Ihre Blicke begegneten sich. »Sie haben mir gesagt, wie sehr Sie es hassen, getäuscht zu werden. In der Hinsicht haben Sie bei mir nichts zu befürchten. Sie bekommen, was Sie sehen. Ich habe Ihnen mein Versprechen gegeben und ich werde es halten.«
    »Falls ich Ihnen nicht den letzten Nerv raube.«
    »Das ist ziemlich unwahrscheinlich, wenn wir ein Team sind.«
    Es klopfte an der Tür.
    »Zimmerservice«, sagte Silver und stand auf, um zu öffnen.
    »Wenn Sie erst mal was gegessen haben, werden Sie sich schon besser fühlen. Sie sind ein bisschen unterzuckert, und wenn Sie keine Proteine bekommen, macht Sie das ziemlich gereizt.«
    »Ich bin nicht unter …« Sie beließ es dabei. Es war nur eine kleine Stichelei und sie hatten wichtigere Dinge zu überlegen.
    »Im Moment bin ich ohnehin gereizt – mit oder ohne Proteine.
    Das ist mein gutes Recht.«
    »Stimmt.« Er schob den Servierwagen ins Zimmer und stieß die Tür mit dem Fuß zu. »Da kann ich Ihnen nicht widersprechen. Aber ein ordentliches Frühstück tut trotzdem gut.«
    Es tat wirklich gut. Erst als sie anfing zu essen, merkte sie, was für einen Hunger sie hatte. Innerhalb weniger Minuten hatte sie ihre Suppe aufgegessen und ein Sandwich verschlungen.
    »Sind Sie schon ein bisschen weniger zittrig?« Silver schenkte ihr Kaffee ein.

    Sie würde niemals zugeben, dass sie vorher zittrig gewesen war. »Es geht mir gut.« Sie hob ihre Tasse. »Sie haben kaum was gegessen.«
    »Während Sie geduscht haben, habe ich die Minibar in meinem Zimmer geplündert.« Er füllte seine Tasse.
    »Ich habe eine Leidenschaft für Cashewkerne.«
    »Wirklich? Ich hätte nie gedacht, dass Sie für irgendwas eine Leidenschaft haben.«
    »Da irren Sie sich. Aber Sie haben natürlich ein Recht auf Ihre Meinung. Und wahrscheinlich fühlen Sie sich sicherer, wenn Sie mich für durch und durch kalt und rational halten.« Er lächelte.
    »Ich habe eine Leidenschaft für alles Mögliche. Ich bin ganz verrückt nach NASCAR-Rennen, ich liebe Baseball, Tauchen, Opern, Hunde und Blondinen wie Gwyneth Paltrow. Nur leider habe ich kaum Zeit für all diese schönen Dinge.«
    »Weil Sie zu sehr damit beschäftigt sind, in Dingen herumzuschnüffeln, die Sie nichts angehen?«
    »Genau.«
    »Und warum können Sie Trask dann nicht finden?«
    »Aha, wir sind wieder beim Thema.« Er hob seine Tasse an die Lippen. »Ich kann ihn nicht spüren, seine Schwingungen nicht aufnehmen. Außerdem besitze ich nicht Ihr spezielles Talent.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie nicht versucht haben, einen von Ihren parapsychologischen Kumpeln zu rekrutieren, der seine Schwingungen aufnehmen kann.«
    »Oh, das habe ich tatsächlich. Ohne Erfolg. Also musste ich mich auf altmodische Detektivmethoden verlegen, aber auch dabei ist nichts herausgekommen.«
    »Warum haben Sie sich dann nicht an jemanden gewandt, der mehr Erfahrung in diesen Dingen hat? Die Polizei zum Beispiel?«
    »Das haben wir. Wir haben uns an die Polizei gewandt, ans FBI, ans ATF, an den Geheimdienst. Aber niemand konnte uns weiterhelfen.«
    »Und warum sollten diese Regierungsbehörden an der Ergreifung von Trask interessiert sein?«
    Silver schwieg einen Moment. »Habe ich Ihre feste Zusage, dass Sie mir helfen?«
    »Wenn Trask der Mann ist, der Jasons Haus angezündet hat, ja.«
    »Ich glaube, Sie wissen, dass er es ist.«
    Ja, sie wusste es. Die Gefühle und Erinnerungen waren unverkennbar gewesen. Sie hatte nicht alle Bewusstseinsfetzen entziffern oder auch nur erkennen können, doch die Abscheulichkeit, der Hass auf Silver waren ganz deutlich gewesen. »Warum hasst er Sie so sehr?«
    »Ich hätte ihn mehrmals beinahe geschnappt. Er hält sich gern für unantastbar. Das braucht er für sein Ego.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe sein Profil analysiert, und ich glaube voraussagen zu können, wie sein Charakter sich unter dem

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