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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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sie war nicht wild darauf, das noch einmal zu erleben, auch wenn sie wusste, dass ihr keine andere Wahl blieb.
    Es war nicht Jagdfieber, was sie empfand.
    Es war Angst.

    5
    Trask fuhr gerade durch Atlanta, als sein Handy klingelte.
    »Ich habe schon seit über einer Woche nichts mehr von Ihnen gehört«, sagte Ki Yong, als Trask sich meldete. »Ich habe das Gefühl, Sie missbrauchen meine Geduld.«
    »Ich hatte zu tun.«
    »Das hat Dickens mir auch schon gesagt. Er wird allmählich nervös.«
    »Sein Problem. Sie haben mir einen Profi versprochen, und ich erwarte, dass er sich wie ein Profi aufführt.«
    »Er wurde mir wärmstens empfohlen«, erwiderte Ki Yong.
    »Ich weiß, dass Sie in den Vereinigten Staaten gewisse Prioritäten haben, und Sie können nicht behaupten, ich würde nicht kooperieren. Aber ich werde von oben unter Druck gesetzt.
    Sie erwarten die Lieferung von Firestorm – und zwar bald.«
    »Sie werden es bekommen.«
    »Nicht wenn Sie getötet oder verhaftet werden. Sie spielen ein gefährliches Spiel. Ich habe Ihnen schon mehrfach angeboten, Ihre Verpflichtungen in den USA zu übernehmen und alle Ihre offenen Rechnungen für Sie zu begleichen. Ich will Sie aus den USA heraus und in Sicherheit wissen.«
    Sicherheit? Wenn Ki Yong Firestorm erst einmal in den Fingern hatte, würde er sich einen Dreck um Trasks Sicherheit scheren. Und genau aus diesem Grund musste er äußerste Vorsicht walten lassen. »Dickens reicht mir als Unterstützung.
    Ich will nicht, dass sich irgendjemand in meine Angelegenheiten einmischt.« Und dass irgendjemand ihn und sein Baby um das Vergnügen brachte, das sie beide verdient hatten. »Es wird nicht mehr lange dauern.«
    »Irgendwann kommt der Punkt, an dem die Geduld ein Ende hat und der Preis zu hoch wird.«

    »Nicht für Firestorm. Ich habe Ihnen auf dieser Insel im Pazifik gezeigt, wie effektiv das Verfahren ist. Wenn ich mich recht erinnere, waren Sie sehr beeindruckt. Sie meinten, es würde Jahre dauern, bis auf der Insel wieder etwas wachsen könne.« Er beschloss, in die Offensive zu gehen. »Hören Sie also auf zu bluffen. Sie wollen das Projekt unbedingt haben. Ich melde mich, sobald ich bereit bin, die USA zu verlassen.«
    Ki Yong schwieg eine Weile, Trask konnte seine Unzufriedenheit regelrecht spüren. »Verlieren Sie nicht zu viel Zeit.« Er legte auf.
    Arroganter Mistkerl! Trask steckte sein Handy in die Jackentasche. Als Ki Yong sich noch eingebildet hatte, ihn manipulieren zu können, war er höflich und zuckersüß gewesen.
    Tja, diese Illusion war ihm schnell geraubt worden, und es gefiel ihm gar nicht, dass Trask die Bedingungen diktierte. Sein Pech.
    Trask hatte die Sache unter Kontrolle, die anderen sollten gefälligst springen, wenn er mit den Fingern schnippte. Er hatte die Macht.
    Er hatte das Baby.
    Aber das Baby hatte in der vergangenen Nacht keine gute Leistung gezeigt, dachte er. Er war der Meinung gewesen, er hätte die kleine Satellitenschüssel perfektioniert, trotzdem war die Sache im Haus der Murphys aus dem Ruder gelaufen.
    Offenbar würde er einige größere Veränderungen vornehmen müssen, bevor er mit Ki Yong in Verhandlung trat.
    Und Kerry Murphy hatte Firestorm überlebt. Diese Erkenntnis war eine bittere Pille für ihn. Bisher war sie ihm nur lästig gewesen, eine mögliche Bedrohung, doch jetzt war sie das Symbol für sein Versagen, für das Versagen seines Babys. Wut breitete sich in ihm aus wie Säure.
    Nur die Ruhe bewahren. Die Wut ebenso unter Kontrolle halten, wie er Firestorm unter Kontrolle hatte. Im Krankenhaus in Macon hatte er seinen Fehler nicht ausbügeln können. Es wäre zu gefährlich gewesen, solange Silver sie pausenlos bewachte. Aber er würde dafür sorgen, dass sich andere Gelegenheiten ergaben.
    Bis dahin würde er an Kerry Murphy denken und sich ausmalen, auf welche spektakuläre Weise das Baby sie zerstören würde.

    »Danke, dass du uns Sam dagelassen hast«, sagte Edna und nahm Kerry in die Arme. »Er war den Kindern ein großer Trost.«
    »Er hat es bestimmt genossen. Wahrscheinlich habt ihr ihn total verwöhnt.«
    »Wir haben’s versucht.« Edna zögerte. »Und danke für alles andere, Kerry. Ich weiß nicht, was ich ohne dich getan hätte.«
    »Kommst du jetzt allein zurecht? Oder kann ich noch irgendwas für dich tun?«
    Edna schüttelte den Kopf. »Donna ist hier, die Kinder lieben sie. Es wird uns bald wieder gut gehen.« Sie rang sich ein Lächeln ab. »Na ja, vielleicht nicht richtig gut, aber

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