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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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vermeiden.«
    »Das war ja diesmal bei mir nicht nötig.« Sie schüttelte sich.
    »Ich wollte einfach nur da raus.«
    »Keine Frage. Sie haben sich bereitwillig von mir helfen lassen.« Er musterte sie. »Normalerweise sind Ihre Albträume nicht so extrem. Ich erinnere mich daran, wie ich Sie anfangs beobachtet habe. Da habe ich Angst und Schrecken in Ihren Albträumen gespürt, aber nicht –«
    »Weil es nicht derselbe Albtraum war.«
    Er stutzte. »Wie bitte?«

    »Diesmal war es Trask.«
    »Verstehe.« Er stand auf und füllte zwei Tassen mit Kaffee.
    »Der Brand im Haus Ihres Bruders?«
    »Nein. Ich glaube, Sie wissen, worum es ging.«
    »Sie haben meinen Bruder erwähnt.« Er kam mit den Tassen an den Tisch und setzte sich wieder. »Sie sagten … so traurig …
    und dann irgendwas von … nicht riechen können.«
    Sie schloss die Augen und die Erinnerung kehrte zurück.
    »Nicht ich. Das war er. Trask konnte das brennende Fleisch Ihres Bruders nicht riechen. Er war zu weit weg. Er konnte die brennende Limousine sehen, aber nichts riechen. Er hat sich voller Wut daran erinnert.« Sie öffnete die Augen. »Er ist immer noch wütend.«
    »Immer noch?«
    »Er hat dieses Haus beobachtet und überlegt, wie er sein Baby darauf ansetzen könnte. Aber er wusste, dass Ihr Bruder zum Schutz gegen Firestorm elektronische Störgeräte eingesetzt hatte. Die Enttäuschung darüber war der Grund für Trasks Wut.«
    Silver schwieg eine Weile. »Sie reden nicht von einem Albtraum.«
    »Für mich war es Albtraum genug. Kaum war ich eingeschlafen, befand ich mich plötzlich in seinem Kopf, fühlte, was er fühlte.« Ihre Hand zitterte, als sie ihre Tasse an die Lippen hob. »Nein, es war kein Albtraum. Er war heute Nacht hier. Er stand unter den Bäumen neben dem Tor zur Einfahrt.«
    »Verdammt!«
    Sie schüttelte den Kopf und wollte aufstehen. »Jetzt ist er nicht mehr da.«
    »Warum zum Teufel haben Sie mir das alles nicht eher gesagt?«
    Sie schaute ihn wütend an. »Ich war nicht in der Verfassung, einen Notruf auszusenden. Falls Sie sich zu erinnern belieben, war ich zu so gut wie gar nichts in der Lage. Und als ich endlich wach wurde, wusste ich sofort, dass er nicht mehr da war.«
    Silver unterdrückte einen Fluch und sagte: »Tut mir Leid. Es macht mich einfach verrückt, mir vorzustellen, dass er so nah war und entkommen konnte.«
    »Haben Sie nicht damit gerechnet, dass er uns folgen würde?«
    »Doch, sicher, George hat sogar ein paar Sicherheitsleute angeheuert, die das Grundstück bewachen. Wie zum Teufel konnte er in die Nähe des Tors gelangen? Der Scheißkerl ist wie ein Geist.«
    »Er ist kein Geist, er ist ein Monster. Da hatten Sie Recht.« Sie legte ihre kalten Hände um die Kaffeetasse.
    »Und ich denke, wir sollten die Liste mit den Namen seiner potenziellen Opfer durchgehen.«
    »Jetzt?«
    Sie nickte. »Er ist wütend, weil der Anschlag auf Ihren Bruder ihm nicht die gewünschte Befriedigung verschafft hat. Er dürstet danach, seine Gefühle wieder voll auszukosten.« Sie leckte sich die Lippen. »Sein Baby braucht ein neues Opfer.«
    »Wie bald?«
    »Das weiß ich nicht. Ich glaube … noch heute Nacht. Er hat irgendetwas gedacht wie … bevor der Morgen graut.« Sie warf einen Blick auf die Uhr. »Aber uns bleibt vielleicht noch ein bisschen Zeit. Am liebsten würde er sofort in Aktion treten, aber er muss auf die richtige Situation warten.«
    »Was für eine Situation?«
    Sie schüttelte hilflos den Kopf.
    »Sie wissen nicht, auf wen er es diesmal abgesehen hat?«
    »Nein. Er denkt an seine Opfer nur als abstraktes Ziel. Sie sind für ihn keine Menschen. Nur Nahrung für Firestorm. Für sein Baby.«
    »Mehr konnten Sie nicht aufschnappen?«
    Sie dachte angestrengt nach. »Wasser. Irgendwas mit Wasser.
    Sehr vage.«
    »Ein See? Das Meer? Ein Bach?«

    Ratlos hob sie die Schultern. »Ich weiß es nicht, verflixt nochmal. Es ist alles so schwammig. Ich bin nicht wie Sie. Ich habe keine Kontrolle darüber. Ich kann ihn nicht dazu zwingen, konkret zu denken.«
    »Ich weiß, ich weiß.« Er stellte seine Tasse ab und stand auf.
    »Kommen Sie, gehen wir in die Bibliothek. Wir werden uns Fotos und Dossiers ansehen, vielleicht stoßen wir ja auf etwas Brauchbares. Vielleicht haben Sie mehr aufgenommen, als Ihnen bewusst ist.«
    »Ich hoffe es.« Sie stand auf. Sie spürte seine Anspannung und die rastlose Energie, die er ausstrahlte, aber noch konnte sie nicht damit umgehen. Sie musste eine Weile allein sein, um

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