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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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sich zu sammeln. »Ich gehe nach oben und ziehe mich an. In einer Viertelstunde bin ich in der Bibliothek.«
    Er runzelte die Stirn. »Muss das unbedingt jetzt – Gute Idee.«
    Er schaute an sich hinunter. »Ich werde mich ebenfalls anziehen.
    Los, kommen Sie!« Er bugsierte sie in die Diele und auf die Treppe zu. »Eine halbe Stunde. Duschen Sie kurz. Wir haben womöglich eine lange Nacht vor uns.«
    »Mit den Dossiers?«
    »Vielleicht sehen wir uns auch ein paar Orte an, die uns viel versprechend erscheinen.«
    Sie hätte sich denken können, dass er sich sofort auf die Jagd nach Trask machen wollte. Nun, das ging ihr nicht anders. Die Erinnerung an Trasks Ungeduld machte ihr Angst. Sie brauchte einfach ein bisschen Zeit, um sich zu erholen, bevor sie es verkraftete, wieder mit ihm in Kontakt zu kommen.
    »Okay?«, fragte er.
    »Klar.« Sie ging die Treppe hinauf. »Es geht mir schon wieder viel besser.«
    »Nein, Sie lügen. Sie haben Angst.« Er schaute sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Und mir ist gerade wieder etwas aus dem Albtraum eingefallen. Sie wurden in ein Feuer hineingezogen. Nicht Cameron. Es war Ihr Fleisch, das brannte.«
    Sie nickte.
    »Verdammt, sagen Sie es mir.«
    »Was gibt’s da zu sagen? Was haben Sie den erwartet?« Sie vermied es, ihn anzusehen. »Als ich mich einverstanden erklärt habe, Ihnen zu helfen, bin ich damit automatisch zu einer Zielperson für ihn geworden. Doch seinem geliebten ›Baby‹ ist es nicht gelungen, mich zu töten, und das nimmt er sehr persönlich. Weshalb er ganz versessen darauf ist, mich zu erwischen.« Ihre Mundwinkel zuckten, als sie Silver anschaute.
    »Womöglich ist es ihm noch wichtiger, als Sie zu erwischen. Er malt sich jetzt schon genüsslich aus, wie ich aussehen werde, wie ich riechen werde, wenn er mich zu Asche verbrennt.«
    »Mein Gott!«
    »Aber es wird ihm nicht gelingen.«
    »Da haben Sie verdammt Recht. Ich werde es nicht zulassen.«
    »Sicher.« Sie lächelte freudlos. »Ich verlasse mich lieber auf mich selbst, vielen Dank. Wir haben ja bereits festgestellt, wo Ihre Prioritäten liegen.« Sie öffnete die Tür zu ihrem Zimmer.
    »In einer halben Stunde.«

    Silver fluchte leise vor sich hin, als sie die Tür hinter sich schloss. Warum war er so wütend und frustriert? Sie hatte Recht. Er hatte seine Prioritäten, und er hatte längst beschlossen, dass er Kerry benutzen würde. Sie war der Schlüssel zu Trask.
    Das hatte sich gerade erst deutlicher denn je erwiesen. Sie hatte in einem Augenblick, als keine unmittelbare Gefahr eines Angriffs bestand, Kontakt zu Trask erhalten. Und wie sie selbst gesagt hatte, war ihr so etwas noch nie passiert. Bei jeder Begegnung mit dem Monster erfuhr sie mehr über seine Gedankenwelt.
    Und jede Begegnung war schmerzhafter für sie und mit größeren Schrecken verbunden.
    Doch er, Silver, konnte sie beschützen. Heute Nacht war es ihm gelungen, sie aus diesem mentalen Treibsand zu befreien.
    Im allerletzten Moment.
    Er durfte keine Zweifel aufkommen lassen. Er konnte die Situation kontrollieren. Wenn er schnell handelte, konnte er die Gefahr auf ein Minimum reduzieren.
    Hoffentlich.
    Als er die Schlafzimmertür öffnete, klingelte das Telefon.
    »Verzeihen Sie«, sagte George, als Silver den Hörer abnahm.
    »Andererseits weiß ich nicht, warum ich mich entschuldige, wo Sie es doch waren, der mich gestört hat. Wie Sie wissen, befindet sich mein Zimmer direkt unter der Küche, und eben hat es sich angehört, als würden zwei Pferde über meinem Kopf herumgaloppieren. Ich gönne Ihnen Ihr mitternächtliches Schäferstündchen von Herzen, aber ich wollte mich erkundigen, ob alles in Ordnung ist oder ob ich Ihnen in irgendeiner Weise behilflich sein kann.«
    »Sie können die Sicherheitsleute feuern, die das Grundstück bewachen. Trask war heute Nacht am Tor.«
    Schweigen. »Sind Sie sicher? O’Nell hat nichts Ungewöhnliches berichtet.«
    »Ja, ich bin mir sicher.«
    »Wieso?«
    »Ich hab gesagt, ich bin mir sicher, verdammt! Und jetzt hören Sie auf, mich zu löchern, und gehen Sie nachsehen, warum O’Nell nichts bemerkt hat.«
    »Exzellenter Vorschlag. Hoffentlich stellt sich heraus, dass Sie völlig danebenliegen.« George legte auf.
    Silver war gerade dabei, verschiedene Dossiers auf dem Schreibtisch auszubreiten, als Kerry die Bibliothek betrat.
    »Hallo. Sie wirken schon wesentlich wacher«, sagte er. »Sind Sie bereit?«
    Sie nickte. »Würde es eine Rolle spielen, wenn ich es nicht wäre?«
    Er

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