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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Fulbright-Stipendium. Der Typ hat sich in seinem ganzen Leben nicht das Geringste zuschulden kommen lassen, bis er sich mit den Firestorm-Unterlagen aus dem Staub machte.«
    »Das ist schwer zu glauben. Aber vielleicht finde ich ja in dem Dossier etwas, was meiner Erinnerung auf die Sprünge hilft, etwas, auf das ich nicht geachtet habe, als ich in seinem Kopf war. Außerdem möchte ich wissen, wie er aussieht.« Sie öffnete den Ordner und warf einen Blick auf das Foto darin. Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken. Trask war etwa Mitte vierzig und hatte eine beginnende Glatze. Er hatte ein ebenmäßiges, faltenloses Gesicht und große, blaue Augen, die sie mit kindlicher Neugier anschauten. Er sah überhaupt nicht aus wie ein Monster und das war eigentlich noch viel schlimmer. Hastig schlug sie den Ordner zu und legte ihn zurück auf den Schreibtisch. Im Moment konnte sie sich Trask nicht länger aussetzen. »Später. Wir vergeuden Zeit.« Sie warf einen Blick auf die Uhr. Es war noch nicht eins, trotzdem war sie unruhig. Sie reichte Silver zwei der Dossiers, nahm sich die anderen beiden und setzte sich damit in den Ledersessel.
    »Wasser. Wir müssen einen Ort am Wasser oder eine Verbindung zu Wasser finden …«
    Silver setzte sich an den Schreibtisch. »Also gut. An die Arbeit.«

    »Sie liegen keineswegs völlig daneben«, sagte George seufzend, als er die Bibliothek betrat. »Zu meiner großen Schande und Enttäuschung.«
    In seinen schwarzen Jeans und dem schwarzen Sweatshirt sah George überhaupt nicht mehr aus wie ein Butler, dachte Kerry, als sie von dem Dossier aufblickte, das sie gerade studierte.
    »Völlig daneben?«
    »Leider nicht«, erwiderte George. »Am Tor habe ich frische Fußspuren entdeckt. Ich habe einen Abdruck genommen und die Polizei angerufen, damit sie ihn mit Trasks Schuhgröße vergleichen können.«
    »Es war Trask«, sagte Kerry.
    »Sie scheinen sich da ja ebenso sicher zu sein wie Brad.«
    George schaute sie neugierig an. »Wie kann das sein? Haben Sie ihn gesehen?«
    »Nein.« Sie wandte sich wieder ihrem Dossier zu.
    »Ivan Raztov wohnt in einem Apartment in Baltimore. Ich habe auf dem Stadtplan nachgesehen, Silver. Kein Wasser weit und breit. Joyce Fairchild hat ein Haus in einem Vorort von Fredericksburg – dito. Kein See, kein Bach in der Nähe. Aber Gary Handel wohnt in einer Wohnung mit Blick auf den Potomac.«
    Silver nickte. »Und Senator Kimble residiert in Twin Lakes, einer vornehmen Gegend in Virginia. Auch eine Möglichkeit.«
    »Was für eine Möglichkeit?«, wollte George wissen.
    Nach kurzem Zögern sagte Silver: »Ein Informant hat mir gesagt, Trasks nächstes Opfer hätte irgendwie etwas mit Wasser zu tun.«

    George hob die Brauen. »Tatsächlich? Derselbe Informant, der Ihnen gesagt hat, dass Trask heute Nacht hier gewesen ist?«
    Silver nickte.
    »Meinen Sie dann nicht, dass es an der Zeit wäre, mir und den Behörden diesen Informanten vorzustellen?«
    »Nein«, sagte Kerry.
    »Ach, ein Informant vom Typ ›Deep Throat‹?« George nickte wissend. »Verstehe. Ich bin tief getroffen, aber wenn das so ist –
    «
    »Sparen Sie sich das Gesülze, George«, raunzte Silver.
    »Wenn Sie so wild darauf sind, Informationen weiterzugeben, dann rufen Sie doch gleich mal Ihre Kumpels vom Geheimdienst an und sagen ihnen, sie sollen ihre Wachleute in Alarmbereitschaft versetzen. Vielleicht könnten die ja mal nachsehen, ob alles in Ordnung ist.«
    »Die werden auch wissen wollen, wer Ihr Informant ist.«
    »Pech.«
    »Die können sehr unangenehm werden.« George ging in Richtung Tür. »Aber keine Sorge. Ich werde Sie in Schutz nehmen und ihnen sagen, ich hätte das alles in meiner Kristallkugel gesehen …«
    Kerry schaute Silver verblüfft an, nachdem George den Raum verlassen hatte. »Haben Sie nicht gesagt, er hätte keine Ahnung
    –«
    »Er weiß nichts.« Silver runzelte die Stirn. »Diese Bemerkung war sicher purer Zufall.«
    »Oder die wunderbare Tarnung, von der Sie mir erzählt haben, ist aufgeflogen, und er weiß, dass Ihr Expertengremium nichts mit Hydrostatik zu tun hat.«
    »Möglich.« Er lächelte schwach. »Man sollte George niemals unterschätzen.«
    »Ich unterschätze ihn nicht. Das haben Sie getan.« Sie rieb sich die Augen. Gott, war sie müde! »Also, fahren wir jetzt zu diesem Senator und zu Gary Handel, um zu sehen, ob ich eine Spur von Trask aufnehmen kann?«
    Silver nickte. »Sobald George seine Leute kontaktiert hat und wir uns sicher

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