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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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bestimmt. Gedulden Sie sich.«
    »Das haben Sie eben auch diesem Gillen am Telefon geraten.
    Ich will nichts davon hören. Während ich mich gedulde, plant Trask wahrscheinlich schon seinen nächsten Mord.«
    »Zweifellos. Aber Joyce Fairchilds Tod hat die anderen auf Trasks Liste ziemlich ernüchtert, die sind seither wesentlich vorsichtiger. Wir haben ein bisschen Zeit.«
    »Aber es ergibt keinen Sinn, hier tatenlos herumzusitzen und –
    « Sie brach ab, als ihr auffiel, dass er sie völlig ausdruckslos anstarrte. Es war, als redete sie gegen eine Wand. »Hol Sie der Teufel!« Sie stand auf und ging zur Tür. »Ich werde nicht ewig warten. Ich möchte Ihre Hilfe, aber wenn Sie noch lange zögern, werde ich Trask auf eigene Faust jagen. Ich ertrage das nicht länger.«
    Silver zuckte zusammen, als sie die Tür hinter sich zuschlug.
    Er hatte damit gerechnet, dass sie früher oder später explodieren würde, aber er hatte gehofft, es noch einen oder zwei Tage hinauszögern zu können. Pech gehabt. Es war passiert, jetzt musste er sich etwas einfallen lassen.

    Nach einem diskreten Klopfen erschien George in der Tür.
    »Verzeihen Sie, Sir, aber ich bin Miss Murphy auf der Treppe begegnet. Ich bin gezwungen, Ihnen zu sagen, dass Sie sich im Umgang mit ihr unglaublich dumm anstellen.«
    »Ach ja? Und hätten Sie die Güte, mir auch zu sagen, wie ich stattdessen mit ihr umgehen sollte?«
    »Das würde ich mir nicht anmaßen.« George zuckte die Achseln. »Oder vielleicht doch. Sie ist eine Frau, die es gewohnt ist, aktiv zu sein, diese Untätigkeit treibt sie in den Wahnsinn.
    Ich kann sie gut verstehen.« Ihre Blicke begegneten sich. »Weil es mir genauso geht wie ihr. Wann werden Sie sich also von Ihrem Hintern erheben und etwas unternehmen?«
    »Ich bin nicht untätig.«
    »Verzeihen Sie, aber davon merke ich nichts.« Dann fügte er nachdenklich hinzu: »Andererseits halte ich Sie für jemanden, der nicht gern Däumchen dreht. Vielleicht sagen Sie mir also die Wahrheit.«
    »Danke.«
    »Ihr Sarkasmus ist völlig unangebracht. Menschen, die ein Geheimnis um ihr Leben machen, sollten damit rechnen, dass man ihnen mit Misstrauen und Neugier begegnet.«
    »Geheimnis?«
    George lächelte. »Ich möchte mich nicht beschweren, Sir. Ich weiß einen guten Krimi durchaus zu schätzen, denn er stimuliert mein Denkvermögen und meine Phantasie.« Er wandte sich zum Gehen. »Und seit ich Sie kenne, werde ich von einigen äußerst merkwürdigen Ideen stimuliert.«
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mit mir darüber zu reden?«
    »Später.« Er öffnete die Tür. »Ich bin im Moment nicht so wichtig für Sie. Aber ich nehme an, dass Miss Murphy Ihnen wichtig ist, und Sie könnten Gefahr laufen, sie zu verlieren.«
    »Keine Sorge, ich werde sie nicht verlieren.«
    »Ihr Selbstvertrauen ist bewundernswert. Da fragt man sich doch, worauf es basiert …« Damit zog er die Tür hinter sich zu.
    Verdammt! Silver stand auf und zog die Stirn kraus. George war ungemein scharfsinnig und er besaß einen ausgesprochen guten Instinkt. Er war drauf und dran, Silver zu durchschauen, allerdings war es fraglich, ob das gut oder schlecht war. Silver hatte schon immer großen Wert auf die Wahrung seiner Privatsphäre gelegt.
    Aber was Kerry anging, hatte George Recht. Er konnte es sich nicht leisten, sie zu verlieren, auch wenn sie vielleicht noch nicht zur Mitarbeit bereit war.
    Und es war zu gefährlich, sie vor Wut kochen zu lassen, während er auf den richtigen Zeitpunkt und die richtige Situation für eine gemeinsame Aktion wartete.
    Vielleicht musste er einfach handeln.

    Zum Teufel mit ihm!
    Kerry trat ans Fenster und schaute auf die Einfahrt hinunter.
    Sie hätte wissen müssen, dass es ein Fehler war, Silver zu drängen, wusste sie doch, was für ein arroganter Mistkerl er sein konnte.
    Nein, es war richtig gewesen, ihn zur Rede zu stellen. Das Ungleichgewicht in ihrem Verhältnis nervte sie fürchterlich.
    Und es nervte sie, dass sich alles so verzögerte. Trask bereitete sich wahrscheinlich schon auf seinen nächsten Anschlag vor.
    Wie konnte Silver sich so sicher sein, dass sie noch Zeit hatten?
    Sie regte sich schon wieder auf. Vielleicht sollte sie einen Spaziergang machen und aufhören, sich den Kopf zu zerbrechen.
    Den Teufel würde sie tun. Sie würde sich nicht still verziehen und vergessen, dass sie Recht und Silver Unrecht hatte. Sie war wütend und fühlte sich verletzt und hilflos; diesen unerträglichen Zustand würde sie

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