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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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irgendwelche Mitschüler ihn angeblich schikaniert hatten.«
    Sie wurde hellhörig. »Wer?«
    »Moment.« Silver ging zum Bett hinüber und öffnete die Mappe, die er dort abgelegt hatte. »Tim Krazky, vierte Klasse.
    Der Direktor hat sich den Jungen vorgeknöpft und das war’s.«
    »Vielleicht. Sonst noch irgendwas Auffälliges?«
    Er überflog die Seiten. »Einmal wurde er in der High School von einem Footballspieler zusammengeschlagen. Dwayne Melton. Melton sollte daraufhin von der Schule verwiesen werden, aber Trask hat sich für ihn eingesetzt, deshalb durfte er bleiben. Was ihn in der Achtung der Lehrer noch steigen ließ.«
    »Dwayne Melton …« Kerry sprang auf und nahm ihm die Ausdrucke aus der Hand, die sie ihm vorher gegeben hatte.
    »Wann war das?«
    Silver schaute nach. »4. Juni 1979.«
    Sie legte die Papiere auf den Tisch und blätterte hastig darin herum, bis sie fand, was sie suchte. »3. Oktober 1981.« Sie reichte ihm den Artikel. »Dwayne Melton ist bei einem Brand ums Leben gekommen, als in der Tankstelle, wo er arbeitete, der Öltank explodierte.«
    »Zwei Jahre später«, sagte Silver. »Da hätte Trask aber verdammt viel Geduld aufbringen müssen.«
    »Wie eine Spinne, die ihr Netz webt. Schließlich wollte er sich nicht erwischen lassen. Wahrscheinlich war er noch nicht mal in der Stadt, als es passiert ist.« Sie ging ihre Papiere noch einmal durch. »Wie hieß nochmal der andere Junge?«
    »Tim Krazky.«
    Sie fand den Namen. »O Gott!«
    »Feuer?«
    »Sein Haus ist abgebrannt, er und seine gesamte Familie sind ums Leben gekommen.« Sie las den Absatz vor: » Kein Verdacht auf Brandstiftung. Die Wohnzimmervorhänge hatten an einem Petroleumofen Feuer gefangen. «
    Sie schüttelte den Kopf. »Die gesamte Familie, Silver.«
    »Weniger auffällig.«
    Sie schüttelte sich. »Grauenhaft.« Sie setzte sich wieder aufs Sofa. »Geben Sie mir die Kopien aus dem Schularchiv. Ich möchte wissen, wer diesen Scheißkerl sonst noch geärgert hat.«
    Silver setzte sich neben sie. »Ich lese Ihnen die Berichte vor und Sie vergleichen sie mit den Zeitungsartikeln.«

    Sie fanden nur zwei weitere Fälle, die extrem auffällig waren.
    Ein Sportlehrer, der Trask einmal bloßgestellt hatte, war in dem Jahr, in dem Trask zum Studium nach Europa gegangen war, beim Absturz eines Privatflugzeugs ums Leben gekommen. Der Schuldirektor, der Tim Krazky nicht bestraft hatte, nachdem dieser Trask schikaniert hatte, verbrannte, als sein Wagen von der Straße abkam und gegen einen Baum prallte.
    »Hier hat er wieder viel Geduld bewiesen«, murmelte Silver.
    »Kein Wunder, dass ihn niemand verdächtigt hat. Er hat sich zurückgelehnt, in aller Ruhe seine Pläne geschmiedet und erst zugeschlagen, als sich längst keiner mehr an seine Verbindung zu den Opfern erinnerte.«
    »Wer weiß, wie viele Menschen er über die Jahre noch umgebracht hat.« Sie betrachtete die Zeitungsartikel. »Der totale Perfektionist. Wahrscheinlich hat er ein bisschen geübt, bevor er sich seine Opfer vornahm. Von wegen Veranlagung!«
    »Reicht Ihnen das nicht?« Er nahm ihr die Artikel aus der Hand. »Sie werden den Scheißkerl nicht besser kennen lernen, indem Sie alle seine Opfer aufspüren.«
    »Ja, es reicht«, sagte sie benommen. »Ein Mensch ohne Gewissen. Nicht mal, als er noch klein war. Aber gerissen. Gott, wie raffiniert er vorgegangen ist, um jeden Verdacht zu vermeiden!«
    »Wenn Sie also genug Informationen haben, dann könnten wir ja heute Abend nach Hause fahren. Dieses Motel ist nicht gerade das Ritz.«
    Sie dachte darüber nach, während sie auf die Artikel starrte.
    »Nein, ich habe noch nicht genug. Das ist alles zu weit weg. Ich muss mit ihm in Kontakt treten, fühlen, was er gefühlt hat.«
    »Und wie wollen Sie das anstellen?«
    Sie zuckte hilflos die Achseln. »Keine Ahnung. Ich kann einfach nicht wieder wegfahren, ohne –« Sie nahm den Artikel über den Tod von Tim Krazky und dessen Familie in die Hand.
    »Können Sie in Erfahrung bringen, wo das Haus gestanden hat?
    Da würde ich gern morgen früh hingehen.«
    »Das ist schon lange her. Wahrscheinlich ist dort inzwischen längst ein neues Haus gebaut worden.«
    »Versuchen Sie’s.« Sie stand auf. »Er muss diesen Jungen abgrundtief gehasst haben, wenn er nicht nur ihn, sondern gleich seine gesamte Familie getötet hat. Ich möchte die Stelle sehen.
    Ich möchte sie spüren.«
    »Nein, das wollen Sie nicht«, erwiderte Silver barsch. »Es wird Sie fertig machen. Allein

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