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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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kalt, als er den Fluss durchquerte. Aber er empfand die Kälte nicht. Er fühlte sich stark und erregt und unbesiegbar.
    Er hatte es geschafft.
    Es war so leicht gewesen. Das Feuer hatte alles erledigt. Das Töten. Das Zerstören. Wie ein wunderbarer Flaschengeist, der seine Befehle ausführte.
    Als er einen Blick über die Schulter warf, bekam er vor Aufregung erneut Herzklopfen.
    Flammen. Schöne, wunderbare Flammen – »Kerry!« Silver schüttelte sie. »Kerry, was zum Teufel ist mit Ihnen los?«
    Feuer.
    Lass das Arschloch schmoren.
    »Kerry?«
    Dagegen ankämpfen.
    »Es … geht mir gut.« Sie riss sich von Silver los. Doch dann musste sie sich gegen den Kamin lehnen, um nicht umzufallen.
    Die Backsteine fühlten sich warm an, nicht so heiß wie in der Nacht, als – Dagegen ankämpfen.
    »Sagen Sie … Ledbruk. Trask.« Sie holte tief Luft, um weitersprechen zu können. »Im Wald auf der anderen Seite des Flusses. Da ist er jetzt.«
    »Was?«
    »Fragen … Sie … nicht. Schicken Sie einfach jemanden ans andere Ufer.«
    Silver schaute zur anderen Seite des Flusses hinüber.
    »Zuerst bringe ich Sie zurück zum Wagen.« Er nahm sie am Ellbogen und führte sie über die Ruinen hinweg.
    »Sind Sie sicher, dass –«
    Heiß. Heiß. Heiß.
    »Glauben Sie, ich hätte mit einer Art Geist aus seiner Kindheit kommuniziert?«, fragte sie barsch. »Das hätte unmöglich passieren können, wenn er nicht in der Nähe wäre. Er muss hier sein. Damals hat er sich da drüben im Wald sicher gefühlt. Und heute fühlt er sich dort wieder sicher. Von dort aus kann er uns unbemerkt beobachten. Er muss uns vom Motel aus gefolgt sein.
    Rufen Sie Ledbruk.«
    »Bin schon dabei.«
    Sie hatte gar nicht gemerkt, wie er sein Handy aus der Tasche genommen und angefangen hatte zu wählen.
    »Schnell. Er ist da. Ich weiß es.«
    »Immer mit der Ruhe.« Er öffnete die Beifahrertür des SUV.
    »Steigen Sie ein und sorgen Sie dafür, dass man Sie von außen nicht sehen kann.«
    Sie sank auf den Beifahrersitz und hörte benebelt zu, wie Silver mit Ledbruk telefonierte.
    »Sie sind unterwegs«, sagte Silver, nachdem er das Gespräch beendet hatte. »Aber die Brücke, die über den Fluss führt, ist sieben Kilometer von hier entfernt.«
    »Damals ist er nicht über die Brücke gegangen, sondern rübergeschwommen.« Sie holte tief Luft. »Ich spüre ihn nicht mehr.«
    »Versuchen Sie es.«
    »Das tue ich ja, verdammt. Ich sage Ihnen, ich spüre ihn nicht mehr. Er ist nicht mehr da.«
    »Es ist ziemlich weit.« Silver schaute zum anderen Ufer hinüber. »Die ersten beiden Male haben Sie ihn schnell wieder verloren, als er sich entfernt hat. Es überrascht mich, dass Sie ihn auf diese Entfernung überhaupt spüren konnten.«
    »Mich auch. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ihm diese Erinnerung so wichtig ist.« Dann fügte sie bitter hinzu: »Es war sein erster Mord und er war völlig aus dem Häuschen vor Freude. Die zwei Landstreicher zählten für ihn nicht. Die gehörten einfach zum Training.«
    Sie richtete sich auf. »Lassen Sie uns Ledbruk folgen.
    Vielleicht kann ich mich nützlich machen.«
    »Es gefällt mir nicht, dass Sie diesem Scheißkerl noch näher kommen könnten.«

    »Ich habe keine Angst. Er tut nichts ohne Vorbereitung und er geht kein Risiko ein. Diesen Brand hatte er bis ins Detail geplant. Er hat sogar die Telefonleitungen durchgeschmort, damit ihn niemand verdächtigen konnte, er hätte sie durchgeschnitten.«
    »Aber er könnte sein Verhalten geändert haben. Er ist Ihnen hierher gefolgt. Das war ein großes Risiko. Warum sollte er so etwas tun?«
    »Das weiß ich nicht.« Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. »Ich weiß eben nicht alles. Vielleicht hat er auf eine Gelegenheit gehofft, mich zu erwischen. Vielleicht dachte er, das sei das Risiko wert. Am besten, wir gehen zu ihm und fragen ihn. Das wollen Sie doch, oder? Vergessen Sie mich einfach. Sie wissen doch selbst, dass Sie im Moment nichts anderes interessiert als Trask.«
    Silver antwortete nicht gleich, sie konnte beobachten, wie sich auf seinem Gesicht widersprüchliche Gefühle abzeichneten. »Ja, verdammt.« Achselzuckend ließ er den Motor an. »Gut, dass Sie mich daran erinnert haben. Wie konnte ich nur so vergesslich sein. Los, schnappen wir uns Trask!«

    Als sie nach dem Überqueren der Brücke auf der anderen Seite des Flusses eintrafen, war Trask längst verschwunden. Ledbruks Männer waren bereits dabei, die Gegend abzusuchen, als Silver hinter ihrem

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