Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
das Ganze einfach und dachte nicht weiter darüber nach.
    Beinahe rechnete sie damit, dass das Telefon gleich wieder klingeln würde. Als Vater mochte Ron Murphy ein Zauderer sein, aber als investigativer Journalist hatte er keinerlei Hemmungen. Und er wollte seinen Sohn beschützen und herausfinden, was es mit dem Brand auf sich hatte, der dessen und Lauras Glück zerstört hatte.
    Das Telefon klingelte nicht.
    Gut. Sie würde sich ins Bett legen und nicht weiter über ihren Vater und die Erinnerungen, die er geweckt hatte, nachdenken.
    Er spielte keine Rolle mehr in ihrem Leben. Es könnte höchstens problematisch werden, wenn er ihr bei der Suche nach Trask in die Quere kam. Einfach ins Bett gehen und ihn vergessen …

    » Du vergisst ihn nie. Er ist immer da. « Silver lehnte sich an die Trauerweide, die am Seeufer stand. » Weil du dich weigerst, dich mit ihm auseinander zu setzen. «
    » Quatsch. Was weißt du schon von – « Sie erstarrte, als sie sich der allzu vertrauten Szenerie bewusst wurde. » Was zum Teufel machst du mit mir? «
    » Du weißt, was ich mache. Das, worum du mich gebeten hast. « Er schaute auf den See hinaus. » Eigentlich wollte ich dieses Szenario nicht benutzen, weil ich fürchtete, es würde bei dir unangenehme Erinnerungen wecken, aber du hast mir keine andere Wahl gelassen. Ich konnte es entweder so machen oder einfach eindringen und riskieren, dass ich Schaden anrichte. «
    » Schaden? «
    » Du warst noch nicht so weit. Zwei Tage Infiltration reichten nicht. Ich hätte eigentlich viel länger gebraucht. Aber du bist inzwischen so wütend auf mich, dass ich nicht länger warten konnte. «
    » Infiltration. « Sie wiederholte das Wort, als schmeckte es bitter. » Was soll das heißen? «
    » Deine Abwehrmechanismen sind zu stark. Ich musste mich mit List und Tücke einschleichen und die Barrieren unterwandern. « Er lächelte. » Selbst jetzt wird es ein Kampf werden. «
    » List und Tücke. « Sie presste die Lippen zusammen, als sie darüber nachdachte. » Du hast dein Versprechen gebrochen. «
    » Nein, das habe ich nicht. Du hast mich eingeladen, hast du das schon vergessen? «
    » Ich hatte nicht damit gerechnet … Seit vier Tagen bist du …
    Du hast mich nicht vorgewarnt, verdammt! Ich war bereit, mir von dir helfen zu lassen, aber es ist nicht fair von dir, mich zu – «
    Sie holte tief Luft. » Was hast du mit mir gemacht? «
    » Genau das, was ich dir gesagt habe. Du dachtest, du wärst so weit, aber da hast du dich geirrt. Ich hätte Wochen gebraucht, um etwas zu erreichen. Aber wir haben nicht wochenlang Zeit. «
    Er hob einen Stein auf und ließ ihn übers Wasser springen. » Die letzte Begegnung mit Trask hat dich ziemlich mitgenommen.
    Davon musst du dich erst wieder erholen. Hier hast du dich schon einmal mit mir wohl gefühlt, deswegen bleiben wir hier. «
    » Es ist nicht real. «
    » Aber beruhigend. Du magst die Sonne im Gesicht, du magst die Blumen und den See. Das alles hat eine beruhigende Wirkung auf dich und das brauchst du jetzt. «
    Das konnte sie nicht leugnen. Sie fühlte sich … ausgeliefert, nackt.
    » Ich habe dir gleich gesagt, dass es dir nicht gefallen würde. «
    Er schaute sie an. » Es gibt nichts Intimeres als diese Art von Begegnung. Und du fürchtest dich vor Intimität. «
    » Das kann man nicht Begegnung nennen. Du bist in meine Psyche eingedrungen. Aber du lässt mich nicht in deiner Psyche herumwandern. «
    » Gutes Argument. Ich mache dir ein Angebot. Wenn du so weit bist, gewähre ich dir einen Einblick. « Er lachte in sich hinein.

    » Wenn du es aushältst. Meine Gedankenwelt ist längst nicht so sauber wie deine. «
    » Das halte ich schon aus. Schlafe ich jetzt gerade? «
    » Ja, wenn du schläfst, komme ich leichter zu dir rein. Es wird sicher noch eine Weile dauern, bis es mir gelingt, zu dir vorzudringen, wenn du wach bist. «
    » Ich kann nur hoffen, dass dir das niemals gelingen wird. «
    Sie wappnete sich. » Also gut. Fang an, mich zu unterrichten. «
    Er schüttelte den Kopf. » Immer langsam. Entspann dich. «
    » Wie zum Teufel soll ich das denn machen? «
    » Ich könnte dir dabei helfen. «
    » Nein, kannst du nicht. « Sie versuchte, ihre Muskeln zu lockern. » Es gibt nur eine Art von Hilfe, die ich von dir erwarte. «
    » Dann mach es selbst. « Er gähnte und lehnte den Kopf gegen den Baum. » Und während du dich entspannst, kannst du auch gleich über deinen Vater nachdenken. «
    » Wie bitte? «
    » Er ist

Weitere Kostenlose Bücher