Die Spur Des Feuers
Satz nicht zu Ende. »Schon gut. Wir nehmen Sam mit.«
»Warum?«, fragte George.
»Ich weiß nicht genau.« Eine Ahnung? Sie winkte Sam zu sich. »Aber mir ist gerade eingefallen, dass Trask in beiden Gesprächen etwas von Sam erwähnt hat. Wahrscheinlich hat es nichts zu bedeuten, aber es könnte immerhin sein, dass er versucht –« Sie ging zur Tür. »Egal. Wir nehmen ihn jedenfalls mit.«
Sam brach in freudiges Gebell aus, als Kerry und Silver wieder in den SUV stiegen.
»Herrgott nochmal, halt die Klappe, Sam!«, sagte Kerry entnervt. »Wir waren doch nur eine Viertelstunde weg.« Und es war eine Viertelstunde zu viel gewesen. Sie hatten bisher gerade mal vier Lagerhäuser durchsucht, das ging alles nicht schnell genug. Kerry schnappte sich die Liste und hakte die beiden Gebäude ab, die sie soeben überprüft hatten. »Es gibt noch eins ganz hier in der Nähe. Giliad Storage auf der Baker Street.«
Silver nickte und ließ den Motor an. »Rufen Sie George an, vielleicht hat er ja inzwischen schon was von Ledbruk gehört.«
»Er meinte, er würde sich bei uns melden.« Sie rief trotzdem an. Vielleicht waren sie zwischendurch in ein Funkloch geraten, man konnte nie wissen. Sie war so verzweifelt, dass sie nach jedem Strohhalm griff.
»Noch nichts«, sagte George, als er das Gespräch entgegennahm. »Ich habe vor zehn Minuten mit Ledbruk telefoniert. Sie haben noch nichts gefunden und er war ziemlich gestresst.« Er schwieg einen Moment. »Das wird ziemlich knapp.«
»Das wissen wir«, erwiderte Kerry zitternd. »Geben Sie uns Bescheid, sobald Sie etwas hören.« Sie legte auf.
»Ledbruk hat noch nichts gefunden. Beeilen wir uns.«
»Ich tue, was ich kann.« Silver warf ihr einen Blick zu. »Wir haben noch eine Stunde. In einer Stunde kann viel passieren.«
»Ja, in einer Stunde kann Carmela Ruiz schon in dem Lagerhaus verbrannt sein.« Sie richtete ihre Taschenlampe auf die Liste. »Nicht weit entfernt von Giliad Storage gibt es noch ein Lagerhaus. Wir könnten versuchen … Hör auf damit, Sam!«
Der Hund war auf dem Rücksitz aufgesprungen und drückte seine Schnauze an Kerrys Ohr. »Ich hab jetzt keine Zeit zum Spielen.«
»Wir hätten ihn zu Hause lassen sollen«, sagte Silver.
»Wir brauchen keinen –«
»Spiel.« Kerry saß plötzlich kerzengerade. »Das ist ein Spiel.
Trask treibt ein Spiel mit mir. Und wenn er wollte, dass ich das Lagerhaus tatsächlich finde, musste er mir zumindest einen versteckten Hinweis geben. Wahrscheinlich wollte er gar nicht, dass ich Sam mitbringe, der womöglich alles vermasseln könnte, trotzdem hat er es zweimal vorgeschlagen. Warum?«
Silver sah sie aus zusammengekniffenen Augen an.
»Sagen Sie’s mir.«
Sie überflog noch einmal die Liste. »Ich weiß es nicht. Aber vielleicht – Samson Tobacco Storage.« Ihre Augen weiteten sich. »Sam. Samson.«
»Das ist aber ziemlich weit hergeholt.«
»Haben Sie eine bessere Idee?«
Er schüttelte den Kopf. »Wo liegt das Lagerhaus?«
Kerry suchte die Adresse auf dem Stadtplan. »Am Hafen. Eine halbe Stunde von hier.«
»Rufen Sie Ledbruk an und sagen Sie ihm, er soll ein paar Leute dahin schicken.« Silver gab Gas. »Vielleicht können die schneller da sein als wir.«
Trask warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
Noch zehn Minuten.
Sie müsste längst hier sein, dachte er enttäuscht. Vielleicht war sie doch nicht so clever, wie er angenommen hatte. Er war sich ganz sicher gewesen, dass sie draufkommen würde. Er selbst jedenfalls hätte einfach zwei und zwei zusammengezählt – und sie waren sich doch so ähnlich!
Komm schon, Kerry! Zeig mir, was du kannst.
Fünf weitere Minuten vergingen.
Er nahm eine letzte Korrektur an der Satellitenschüssel vor, die er auf den zweiten Stock des Gebäudes auf der anderen Straßenseite ausgerichtet hatte. Carmela hatte sich in ihrem Kämmerchen am Ende des Korridors verkrochen, aber wenn die Schüssel ordentlich funktionierte, würde das Feuer ihren Fluchtweg blockieren.
Wo bleibst du, Kerry?
»Noch zehn Minuten.« Silver trat das Gaspedal durch.
»Ledbruks Leute sind vielleicht schon da, Kerry.«
»Vielleicht auch nicht.« Kerry biss sich auf die Unterlippe.
»Ich konnte ihm nicht mehr sagen, als dass ich so ein Gefühl habe. Womöglich nimmt er ein Gefühl nicht ernst genug, um seine Leute auf schnellstem Weg dahin zu schicken.«
»Der Mann ist nicht dumm. Vertrauen Sie ihm.«
Sie schüttelte den Kopf, nahm ihr Handy und wählte eine Nummer.
»Wen
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