Die Spur Des Feuers
misstrauisch. Ich werde nicht versuchen, dir Gewalt anzutun.« Er nahm ihre Hand und drückte sie an seine Lippen. »Aber ich habe heute Nacht eine Menge über dich gelernt. Du wirst es mir sicherlich nicht verübeln, wenn ich diese Erkenntnis dazu nutze, dir ein so intensives Vergnügen zu bereiten, dass du es nicht mehr missen möchtest.« Sie spürte seinen warmen Atem an der Hand, und jedes Wort, das er sagte, verursachte ihr ein Kribbeln im ganzen Arm. »Das gefällt dir, nicht wahr? Deine Handfläche ist äußerst sensibel.«
»Ja, ich mag es.« Die Wärme breitete sich in ihrem ganzen Körper aus und ihr Atem ging immer schneller. »Und es gefällt mir, mit dir zu schlafen. Aber das bedeutet nicht, dass ich dir gestatten werde, mich zu dominieren. Ich kann immer noch nehmen, was ich will, und dann gehen. Also, nimm du dir, was du kriegen kannst, Silver.«
»Oh, das werde ich.« Er lachte in sich hinein und rollte sich auf sie. »Ich kann dir gar nicht genug danken für die Einladung.«
Das Mädchen lebte.
Wütend betrachtete Trask das Zeitungsfoto von Carmela Ruiz.
Wie zum Teufel war es ihr gelungen, Firestorm zu entkommen?
Er war sich ganz sicher gewesen, dass das Feuer sich zu schnell für sie ausbreiten würde und sie keine Möglichkeit haben würde, zu fliehen, bevor die Flammen sie verschlangen. Er hatte sich geirrt. Sie hatte es geschafft, aufs Dach zu gelangen, hatte irgendwie den Mut aufgebracht, zu springen.
Und Kerry Murphy hatte dafür gesorgt, dass die Feuerwehrleute bereitstanden, um sie aufzufangen.
Das bedeutete nicht, dass er versagt und Kerry gewonnen hatte. Das Lagerhaus war bis auf die Grundmauern abgebrannt und er selbst war ungeschoren davongekommen, frei und machtvoll wie immer.
Zum Teufel mit dem Lagerhaus! Es hatte keinen Zweck, sich etwas vorzumachen. Carmela hätte der krönende Abschluss dieses glanzvollen Schauspiels werden sollen, doch das Mädchen war entkommen. Und es war Kerry gewesen, die die rettende Feuerwehr gerufen, die Carmela gerettet und ihr den Sieg ermöglicht hatte.
Wütend ballte er die Hände zu Fäusten, so dass die Zeitung fast zerriss. Ruhe bewahren. Es war seine erste Niederlage.
Nein, das stimmte nicht. Der Brandanschlag auf das Haus von Kerrys Bruder in Macon war ebenfalls fehlgeschlagen. Zwei Niederlagen, die er Kerry Murphy zu verdanken hatte. Eine unerträgliche Demütigung. Doch, er konnte die Demütigung ertragen, denn sie würde ihn nur abhärten und noch entschlossener machen.
Aber er musste ihr zeigen, dass er die Macht besaß, ihr das Leben zur Hölle zu machen. Carmela? Oder sollte er sich Kerry selbst vornehmen? Darüber musste er erst noch nachdenken. In Anbetracht seiner Niederlage würde er einiges überdenken müssen. Bis Kerry Murphy auf der Bildfläche aufgetaucht war, hatte er eindeutige Prioritäten gehabt, doch sie hatte seine Pläne gehörig durcheinander gebracht. Vielleicht sollte er sie einfach ignorieren und weitermachen, als ob – Nein!, schoss es ihm durch den Kopf.
Also gut, dann würde er eben gewisse Änderungen vornehmen müssen.
Er nahm sein Handy und wählte Dickens’ Nummer.
»Dickens.« Als Kerry und Silver am nächsten Morgen die Treppe herunterkamen, trat George aus der Bibliothek und wedelte mit einem Blatt Papier. »Donald William Dickens.
Zweiundvierzig Jahre alt, begann seine kriminelle Laufbahn im zarten Alter von zehn Jahren. Diebstahl, Vergewaltigung, Mordverdacht in zwei Fällen. Laut Information des FBI aufgewachsen in Detroit, wo er ein paar Jahre lang mit der Mafia zusammenarbeitete. Seit einiger Zeit jedoch arbeitet er auf eigene Faust. Er steht nicht gerade in dem Ruf, ein großes Licht zu sein, ist aber offenbar sehr gründlich und seinen Arbeitgebern gegenüber äußerst loyal.«
»Er ist dem FBI bekannt?«, fragte Kerry. »Und wie ist Trask an ihn gelangt?«
George zuckte die Achseln. »Dickens verbrachte zwölf Jahre in Ostasien, wo er in Drogen- und Antiquitätenschmuggel verwickelt war. Vor allem in Nordkorea hatte er eine Menge Kontakte.«
»Sie meinen, er ist ein Geschenk von Ki Yong an Trask?«
Silver nickte. »Gut möglich, dass Trask die Bereitstellung eines Helfers zur Bedingung gemacht hat.«
»Wo ist er?«, fragte Kerry. »Jetzt, da wir wissen, wer der Mann ist, können wir da nicht auch herausfinden, wo er sich aufhält?«
»Wir versuchen es«, sagte George. »Aber vergessen Sie nicht, er ist ein Profi. Es wird nicht einfach werden.«
»Nichts an diesem Fall ist
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