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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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Band behalten. So müssen Sie sich keine Sorgen machen, dass ich vermeintlich falsch auslege, was gesagt wurde.«
    Ich dachte kurz darüber nach. Es gab ein altes Sprichwort, dass jeder Anwalt, der sich selbst verteidigte, einen Narren als Mandanten hatte. Der Grund war einfach – Anwälte hielten sich für schlauer, als gut für sie war. Sie glaubten, die Regeln gälten für sie nicht. Und eine der Hauptregeln war, dass kein Angeklagter jemals mit einem Staatsanwalt sprechen sollte, ohne dass ein Anwalt anwesend war.
    Â»Sie werden von Mace James vertreten«, sagte ich, immer noch in der Tür stehend. »Ich sollte nicht einmal mit Ihnen reden.«
    Ein Paar kam durch die Tür, die ich jetzt offen hielt, und Tate trat einen Schritt näher und schaltete den Rekorder ein. Er nannte seinen Namen, den Ort und die Zeit unseres Gesprächs. »Ich verzichte auf meinRecht auf die Anwesenheit eines Anwaltes, und ich habe ausdrücklich darum gebeten, dass sich Ms Brock anhört, was ich zu sagen habe. Sie hat mich informiert, dass ich das Recht auf die Anwesenheit eines Anwaltes habe, aber ich habe ihr ausdrücklich gesagt, ich wolle ohne meinen Anwalt mit ihr sprechen.«
    Er schaltete das Band ab und spulte zurück, damit ich seine Stimme hören konnte. »Gut genug?«, fragte er. Er reichte mir den Rekorder und diesmal nahm ich ihn.
    Â»Gehen wir da rüber in die Ecke«, sagte ich.
    Wir gingen schweigend ans andere Ende der Eingangshalle. Ich machte ein paar Testaufnahmen, um sicherzugehen, dass die Maschine richtig funktionierte. »Reden Sie«, sagte ich.
    Tate räusperte sich und sah mich an, um meinen Gesichtsausdruck zu sehen, während er sprach.
    Â»Hier spricht Caleb Tate, und ich bin unschuldig. Ich habe Rikki geliebt, und ich hätte ihr niemals wehgetan.«
    Ich trat vom linken auf den rechten Fuß, stützte die linke Hand auf die Hüfte, mit der Rechten hielt ich das Aufnahmegerät zwischen uns. Ich wusste, Tate konnte meine Ungeduld deutlich sehen. Das beeindruckt mich nicht .
    Â»Jamie, wir wissen beide, Sie können ohne Rafael Rivera keinen Fall gegen mich aufbauen. Und er hat mehr Glaubwürdigkeitsprobleme, als Ihnen klar ist. Weil ich sein Anwalt war, kann ich Ihnen im Moment nicht sagen, was das für Probleme sind. Aber wenn Rivera in den Zeugenstand tritt und gegen mich aussagt, entlässt er mich automatisch aus der anwaltlichen Schweigepflicht, und ich werde über jedes Gespräch aussagen können, das wir je geführt haben.«
    Â»Worauf wollen Sie hinaus?«
    Tate schaute über meine Schulter und dann wieder mir ins Gesicht. »Lassen Sie mich einen Moment hypothetisch sprechen – nur, damit Sie die Bedeutung dessen verstehen, was ich zu sagen versuche. Sagen wir mal hypothetisch, mein Mandant kam zu mir und sagte mir, er wolle einen gewissen Richter bestechen, damit er freigesprochen wird. Sagen wir, er habe explizit Cynthia Snowden erwähnt, eine Richterin, die im Ruf steht, die Hand aufzuhalten. Sagen wir, ich weigerte mich, und meinMandant sagte, ich werde das noch bereuen. Sagen wir, derselbe Mandant kam später zu Ihnen und bot an, gegen mich auszusagen.«
    Tate sah mich an, als sollten Glühbirnen in meinem Kopf angehen. Aber nichts davon schien unseren Fall zu torpedieren. Es stand immer noch Riveras Wort gegen Tates.
    Â»Das ist alles? Sie tun so geheimnisvoll, nur um mir das zu sagen?«
    Â»Wir sprechen immer noch hypothetisch, richtig?«
    Â»Klar«, sagte ich, auf sein Spiel eingehend. Er hatte schon einen Teil seiner Strategie für Riveras Kreuzverhör preisgegeben. Vielleicht erzählte er mir noch mehr.
    Â»Was, wenn ich beweisen könnte, dass Richterin Snowden wirklich die Hand aufgehalten hat? Das würde meine Version doch untermauern, oder etwa nicht? Was, wenn ich Ihnen die Namen dreier Strafverteidiger nennen könnte, die vor Richterin Snowden ungewöhnlich gute Ergebnisse erzielt haben? Würden Sie Rivera dann trotzdem noch in den Zeugenstand holen?«
    Ich spürte, dass Tate eine Menge ungesagt ließ. Und ich war nicht so dumm, Fragen von einem Widerling wie ihm zu beantworten. »Vielleicht haben Sie nur Gerüchte gehört, Richterin Snowden sei bestechlich, und haben sich eine Geschichte rund um diese Gerüchte zusammengesponnen, um sich selbst glaubhafter zu machen. Ob ich Rafael Rivera trotzdem in den Zeugenstand rufen werde – da

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