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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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anzugreifen. Er hat in seiner Aussage im Prozess gelogen, und jetzt lügt er wieder.«
    Â»Haben Sie ihn aus einer Bar in Nashville geholt und bedroht?«, fragte Richter Sherman. Der ehemalige Staatsanwalt kannte die Tricks der Strafverteidiger nur zu gut.
    Â»Vor diesem Zwischenfall in der Bar hat einer meiner Ermittler ein Geständnis von Mr Cooper aufgezeichnet, dass er im Prozess gelogen hatte. Weil die Qualität dieser Aufnahme nicht gut war, haben wir ihn tatsächlich am Abend vor der geplanten Hinrichtung meines Mandanten aus einer Bar in Nashville geholt, um ihn so weit auszunüchtern, dass wir eine zweite Aufnahme machen und eine eidesstattliche Erklärung aufzeichnen konnten.«
    Â»Haben Sie ihm gedroht, ihn wegen Drogenvergehen anzuzeigen, wenn er nicht kooperiert?«, fragte Sherman, in dessen Stimme die Verärgerung deutlich zu hören war.
    James zögerte, und ich wusste, die Richter hatten ihn erwischt.
    Â»Er hatte Drogen in seinem Besitz, Euer Ehren. Ich habe ihm gesagt, wenn er nicht die Wahrheit sagte, würde ich ihn ausliefern. Aber er hatte schon vorher zugegeben, dass seine Aussage im Prozess falsch war.«
    Â»Haben Sie den Behörden gesagt, dass Mr Cooper im Besitz von Drogen war?«
    Er zögerte wieder, und die Röte kroch an Mace James' Hals hinauf, verschluckte seine Tätowierung und färbte seinen kahlen Kopf. »Nein. Ich sah mich dazu nicht verpflichtet.«
    Â»Aber Sie hätten es getan, wenn er Ihre eidesstattliche Erklärung nicht unterschrieben hätte?«
    Â»Ich weiß nicht.«
    Sherman beugte sich vor. »Haben Sie ihm gesagt, Sie würden ihn wegen Drogenbesitzes bei der Polizei anzeigen, wenn er Ihnen keine eidesstattliche Erklärung liefert, in der er seine vorherige Zeugenaussage widerruft – ja oder nein?«
    Â»Ja. Aber das bedeutet nicht, dass die Erklärung unwahr ist.«
    Â»Darüber werden wir urteilen.«

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
43
    Aufgeregtes Gemurmel herrschte, als die Richter den nächsten Fall aufriefen. James stürmte aus dem Saal, ohne den Staatsanwälten die Hände zu schütteln.
    Caleb Tate folgte ihm auf den Fersen. Ich wartete, bis beide weg waren, und folgte ihnen dann hinaus; ich konnte meine Aufregung kaum im Zaum halten. Ich wartete noch eine Weile im Flur und dankte Andrew Thornton.
    Â»Das lief nicht genau, wie ich es mir erhofft hatte«, gab er zu. »Aber ich denke, wir werden die richtigen Ergebnisse bekommen.«
    Â»Sie werden auf keinen Fall einen neuen Prozess anordnen«, sagte ich. »Und ich weiß es zu schätzen, dass Sie da drin alles gegeben haben, um sicherzugehen, dass Gerechtigkeit geschieht.«
    Thornton zuckte die Achseln. Er wirkte zurückhaltend und nett, aber ich wollte trotzdem lieber Bill Masterson als Georgias nächsten Generalstaatsanwalt haben. Masterson erweckte Vertrauen; Thornton erweckte Mitleid.
    Â»Heißt das, ich kann auf Ihre Stimme zählen?«, fragte er mit einem listigen Lächeln.
    Ich lächelte zurück. »Nur, wenn Sie die republikanische Vorwahl ohne mich gewinnen.«
    Reporter warteten auf uns beide. Ich sagte ihnen, ich würde keine Fragen beantworten, und machte mich in Richtung Aufzüge davon. Ich fuhr ins Erdgeschoss und ging gerade durch die Eingangshalle, als ich aus dem Augenwinkel Caleb Tate sah. Er steuerte auf mich zu, und ich ging weiter, den Blick stur geradeaus gerichtet.
    Â»Jamie, haben Sie einen Augenblick Zeit?«
    Ich ging nicht langsamer. »Warum? Damit Sie mir wieder eine Falle stellen und mich in der Presse falsch zitieren können?«
    Er ging jetzt neben mir her. »Ich muss über meinen Fall reden. Es gibt da etwas, das Sie zu Ihrem eigenen Besten wissen sollten. Sie müssen kein Wort sagen – hören Sie einfach nur zu.«
    Ich hatte fast die Tür erreicht, bevor ich stehen blieb, um mich ihm zuzuwenden. »Verzeihen Sie mir, aber wenn jemand, der Lügen über mich erzählt hat, noch einmal mit mir sprechen will, bin ich ein bisschen skeptisch. Außerdem habe ich dank Ihres Einflusses auf die anderen Häftlinge im Gefängnis von Milton County eine Menge Arbeit.« Ich wandte mich ab und drückte die Tür auf.
    Â»Es betrifft Ihren Vater«, sagte Tate, was mich erstarren ließ. Er zog ein Diktiergerät aus seiner Anzugstasche und hielt es mir hin. »Hier. Sie können jedes Wort des Gesprächs aufzeichnen und das

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