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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Siger
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habe in meiner beruflichen Laufbahn viel Zeit mit dem Studium des Lügendetektortests verbracht und sogar ein paar Mal vor Gericht darüber ausgesagt. Wenn der Test richtig durchgeführt wird, ist er nicht so leicht zu fälschen, wie man glaubt. Ich sehe drei Möglichkeiten: Entweder Feldman hat seine Arbeit nicht richtig gemacht, Caleb Tate ist ein ungewöhnlich hohes Risiko eingegangen, oder Feldman ist vielleicht nicht so grundehrlich wie es sein Ruf behauptet.«
    Ich setzte mich, spreizte die Beine und beugte mich zu meinem rechten Bein, um den hinteren Oberschenkelmuskel zu dehnen. Mir gefiel, wie Gillespie dachte. Wie ich selbst fühlte auch er sich dem Opfer verpflichtet und zog deshalb nicht einmal die Möglichkeit in Betracht, warum der Meinung anderer nach der Lügendetektortest negativ ausgefallen war – weil Rikki Tate an einer versehentlichen Überdosis gestorben war.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
28
    Am Dienstagabend bekam ich eine SMS von L. A.
    Kannst du so schnell wie möglich ins Gefängnis kommen?
    Was ist los?, schrieb ich zurück.
    Interessante Entwicklung im Fall Tate. Wir reden, wenn du da bist.
    Ich tauschte meine Shorts gegen Jeans. Zog ein schwarzes, kurzärmliges T-Shirt an. Ein Paar niedliche, flache, schwarze Lacklederschuhe. Dann fummelte ich ein bisschen an meinen Haaren herum und redete mir ein, ich täte es nicht für L. A. Innerhalb von fünf Minuten war ich aus der Haustür.
    Um halb neun saß ich in einer kleinen Besucherkabine. L. A. stand hinter mir, und ein säuerlich dreinblickender Rafael Rivera saß mir auf der anderen Seite der Glasscheibe gegenüber. Wir hätten uns mit Rivera in einem Verhörraum treffen können, aber L. A. wollte nicht, dass sich Rivera zu wichtig vorkam.
    Der Gangster saß da, dummdreist wie immer. Sein Bart war gewachsen, seine Dreadlocks zerfranst, und seine Augen waren rot vor Hass. Ich hatte es vorher nie bemerkt, aber seine Augenbrauen vereinigten sich zu einem dauerhaften höhnischen Stirnrunzeln. Ich war mir sicher, dass er mich dafür verantwortlich machte, dass die Richterin ihm die Kaution verweigert hatte.
    »Ich verstehe das richtig, dass Sie mich in Abwesenheit Ihres Anwaltes sprechen wollen«, sagte ich und versuchte, so ruhig und autoritär wie möglich zu klingen. Dieser Mann konnte mir nichts mehr tun.
    »Das stimmt.«
    »Dann muss ich unser Gespräch aufzeichnen und Ihnen ein paar Fragen vorab stellen.« Ich holte ein Diktiergerät heraus und stellte es vor das kleine runde Metallgitter am unteren Rand der Scheibe, durch das wir uns gegenseitig hören konnten.
    Rivera warf einen kurzen Blick darauf, dann sah er wieder mich an. »Okay.«
    Ich schaltete den Rekorder an und stellte ein paar Fragen, um zu bestätigen, dass er seine Rechte kannte und dass er auf die Anwesenheit seines Anwalts im Rahmen dieser Besprechung verzichtete. Als ich mit den Fragen fertig war, überließ ich ihm das Feld. »Ihretwegen bin ich den ganzen Weg hier heruntergefahren. Ich will hoffen, dass Sie was Brauchbares für mich haben.«
    Rivera warf einen Blick auf L. A., der wahrscheinlich nickte oder ihm ein anderes Signal gab. Dann wandte sich Rivera wieder an mich, als schätze er mich ab, und beugte sich dichter an die Metallschlitze.
    »Es ist brauchbar, Baby. Ich habe, was du brauchst, um Caleb Tate dranzukriegen.« Er sagte es langsam, selbstbewusst, betonte jedes Wort. »Aber ich muss wissen, was für mich dabei rausspringt.«
    Ich zeigte keine Regung. »Sie sind lange genug dabei, Mr Rivera, um zu wissen, dass es so nicht läuft. Erstens sind Sie zur Falschen gegangen, wenn Sie einen Deal machen wollen. Und zweitens: Selbst wenn ich Deals schließen würde, was ich nicht tue, würde ich Sie dazu bringen, mir zuerst alles zu sagen, was Sie haben – das nennt man ein Angebot –, bevor ich entscheide, ob ich es verwenden kann.«
    Wir saßen einen Moment lang schweigend da und starrten uns an. In Grundzügen wusste ich schon, was er mir sagen wollte, aber ich musste es von ihm hören, nicht von L. A.
    »Ich brauche Immunität dafür«, sagte er. »Völlige Immunität. Nicht diesen anderen Mist.«
    Er bezog sich auf eine Praxis, die nur garantierte, dass wir sein Geständnis nicht in einer Ermittlung oder einem Verfahren gegen ihn verwenden würden. Wir konnten ihn trotzdem anklagen, wenn wir ihm das Verbrechen auf anderem Wege nachweisen konnten.
    »Ich verspreche nichts und mache auch keine Deals, solange ich nicht weiß, was Sie zu verkaufen

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