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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Siger
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nur, damit Sie die Bedeutung dessen verstehen, was ich zu sagen versuche. Sagen wir mal hypothetisch, mein Mandant kam zu mir und sagte mir, er wolle einen gewissen Richter bestechen, damit er freigesprochen wird. Sagen wir, er habe explizit Cynthia Snowden erwähnt, eine Richterin, die im Ruf steht, die Hand aufzuhalten. Sagen wir, ich weigerte mich, und meinMandant sagte, ich werde das noch bereuen. Sagen wir, derselbe Mandant kam später zu Ihnen und bot an, gegen mich auszusagen.«
    Tate sah mich an, als sollten Glühbirnen in meinem Kopf angehen. Aber nichts davon schien unseren Fall zu torpedieren. Es stand immer noch Riveras Wort gegen Tates.
    »Das ist alles? Sie tun so geheimnisvoll, nur um mir das zu sagen?«
    »Wir sprechen immer noch hypothetisch, richtig?«
    »Klar«, sagte ich, auf sein Spiel eingehend. Er hatte schon einen Teil seiner Strategie für Riveras Kreuzverhör preisgegeben. Vielleicht erzählte er mir noch mehr.
    »Was, wenn ich beweisen könnte, dass Richterin Snowden wirklich die Hand aufgehalten hat? Das würde meine Version doch untermauern, oder etwa nicht? Was, wenn ich Ihnen die Namen dreier Strafverteidiger nennen könnte, die vor Richterin Snowden ungewöhnlich gute Ergebnisse erzielt haben? Würden Sie Rivera dann trotzdem noch in den Zeugenstand holen?«
    Ich spürte, dass Tate eine Menge ungesagt ließ. Und ich war nicht so dumm, Fragen von einem Widerling wie ihm zu beantworten. »Vielleicht haben Sie nur Gerüchte gehört, Richterin Snowden sei bestechlich, und haben sich eine Geschichte rund um diese Gerüchte zusammengesponnen, um sich selbst glaubhafter zu machen. Ob ich Rafael Rivera trotzdem in den Zeugenstand rufen werde – da müssen Sie wohl zum ersten Prozesstag erscheinen und es selbst herausfinden.«
    »Clever … aber vielleicht wird das Ihre Meinung ändern.« Er griff in die Tasche seiner Anzugsjacke und zog ein gefaltetes Stück Papier heraus, das er mir gab. »Das sind die Namen der drei Strafverteidiger, die unerklärliche Urteile von Richterin Snowden bekommen haben. Prüfen Sie sie selbst. Ich denke, Sie werden feststellen, dass die Richterin definitiv Leute bevorzugt.«
    Ich steckte das Stück Papier in die Tasche, ohne einen Blick darauf zu werfen. »War das alles?«
    »Sie können den Rekorder behalten«, sagte Tate. »Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.«
    Ich grinste ihn an. »Für den Fall, dass Sie es vergessen haben – den habe ich schon.«

    Ich wartete, bis ich in meinem Wagen in der Parkgarage saß, bevor ich das Papier auseinanderfaltete. Die ersten zwei Namen waren Verteidiger, die schon lange in Atlanta waren und bekannt dafür waren, beeindruckende Urteile abzuräumen. Sie waren Tates Konkurrenten, und ihre Namen auf der Liste zu sehen, überraschte mich nicht. Aber der dritte Name machte mich schwindelig. Die Achterbahnfahrt meines Lebens war soeben in eine atemberaubende Talfahrt übergegangen. Ich starrte ungläubig auf das Papier. Ich wusste, das konnte nicht stimmen, aber ich war schockiert, dass Caleb Tate die Dreistigkeit besaß, es auch nur anzudeuten.
    Der Mann, den ich mehr als jeden anderen auf der Welt verabscheute, hatte in säuberlichen Druckbuchstaben den Namen meines eigenen Vaters geschrieben: Robert James Brock .

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
44
    Mace James verließ den Gerichtssaal und hielt den Kopf gesenkt, während Reporter ihn mit Fragen bombardierten. Er wäre am liebsten stehen geblieben, um ihnen die ganze Geschichte zu erzählen, aber er wusste, dass er Teile davon besser für sich behielt. Er nahm die Treppe, um dem Risiko zu entgehen, dass die Reporter mit ihm in den Aufzug sprangen.
    Als Mace endlich die Einsamkeit seines Wagens erreicht hatte, ging sein erster Anruf an die Dekanin der Southeastern Law School. Sylvia Ellison hob beim zweiten Klingeln ab.
    »Es gibt da etwas, das Sie am besten von mir hören sollten«, sagte Mace. »Es hat mit einer Anhörung im Fall Marshall am Berufungsgericht zu tun.«
    Zehn Minuten lang erzählte Mace ihr die Geschichte von Freddy Cooper, unterbrochen nur von gelegentlichen Ausrufen der Überraschung und Sorge von Dekanin Ellison. Sie hatte Mace vor sechs Jahren eingestellt, hatte sich für ihn aus dem Fenster gelehnt und war eine seiner größten Fürsprecher. Aber heute hätte er nicht sagen können, wie sie die Sache aufnahm. Als er fertig war, stellte sie ein paar prägnante Fragen und schwieg dann eine Weile. Mace wartete ab.
    »Wir haben ein ernstes Problem«, sagte

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