Die Stachelbeerstraeucher von Saigon
alle erblinden.
Auf nach Niederbayern!
Die Sau hat es verdient.
Schweine sind entgegen allen Vorurteilen sauber, spielen gerne mit Fußbällen, können mit einem Joystick umgehen und sind in ihrer Intelligenz nach neuesten Untersuchungen sogar Primaten überlegen.
Wofür sich der Münchner, besonders wenn er Filme macht, gerne hält.
Produzenten, Redakteure, Autoren und Regisseure, gebt den Seen, Bergen, Lüftlfassaden und Kühen eine Pause, lasst uns noch mehr Schweinefilme machen und die ganz andere, eigen geheimnisvolle, herbe Schönheit Niederbayerns entdecken!
Dörthe kommt zwar dann wahrscheinlich nicht.
Aber der Hugo aus Parsberg, der Erwin aus Ochsenfurt oder die Ilse aus Sonthofen und all die anderen, denen die Dominanz der Kühe zu viel geworden ist.
Dies wünscht sich inbrünstig
die Sau Sigi
Ein Priesterchen ist euch geboren
Film ist eine Traumwelt.
Und manchmal erfüllen sich auch die Träume von Autoren, Produzenten, Redakteuren und Schauspielern.
Dafür braucht es in der Regel nachtraubende Autorendiskussionen,
getürkte Förderungsfassungen, wetterfeste Schauspieler,
gladiatorenwürdige Kämpfe zwischen Produktion und Regie,
quälende Teamfindungen, selbstausbeutende und kräfteraubende Drehzeiten.
Ich habe das alles mit einer kleinen Rolle und drei Drehtagen geschafft.
Mit der Rolle des Pfarrers Josef in der Produktion » Zimtstern und Halbmond « .
Nur – hier ist nicht mein Traum oder der eines anderen beteiligten Filmschaffenden wahr geworden.
Hier hat sich der Traum meiner Verwandtschaft erfüllt.
Was wird das für ein Strahlen und ein Staunen sein in der kommenden Weihnachtszeit.
Der Sigi als Pfarrer, doch noch.
Nach fünfunddreißig langen Jahren des Leidens und Leugnens.
Hatte er doch Geistlicher werden sollen, ein charismatischer Gottesmann, dem sich bei den donnernden Predigten die Herzen öffnen.
Vielleicht sogar ein Amt im Vatikan.
Vielleicht das zweithöchste.
Vor dem nur noch Gott kommt.
Wo Passau auch viel schöner ist als Marktl.
Oder wenigstens Offizier.
Ein blendender Stratege.
Ein Schlachtengewinner, ein Sterneträger und Schurkenvernichter.
Oder wenns gar nicht anders geht:
wenigstens Lehrer, Direktor natürlich.
Denn schon manch ein Direktor wurde überraschend Kultusminister.
Nein, der » Hundskrippe « , der widerspenstige, der Sippenverräter,
er hat alle drei Berufe gebündelt und ist Kabarettist geworden.
Aber nun ist das nicht mehr Erwartete doch noch geschehen.
Advent – Ankunft.
Es wird eine Generalwiedergutmachung sein.
Und sie haben sie verdient.
Meine Verwandten.
Ich habe sie um die Primiz betrogen,
den Offiziersball
und den Ministeramtseid.
Doch nun kann ich Trost spenden und sagen:
Siehe, es wird euch ein Priesterchen erscheinen um die Weihnachtszeit und eure Herzen wärmen und eure Wunden heilen.
So wunderbar kann Fernsehen sein.
Das verspricht euch Pfarrer Josef, der durch die Verknüpfung unglücklicher Umstände Sigi Zimmerschied geworden ist.
Züngerl à la Zimmerschied
Ein Setrezept
5 nicht gespaltene Bio Schweinszüngerl
zugegeben schwer zu finden in diesem Geschäft
Wurzelwerk
Lorbeer
Pfefferkörner
Thymian
Wein und Zitrone
1 Prise Zucker
1 Zwiebel
1 Liter Salzwasser
Für die Soße:
30 g Butter
40 g Mehl
¼ Liter Milch
Sud zum Aufgießen
Zitrone
Weinessig
Zucker
Salz
Kapern (in Essig)
125 g Sauerrahm
1 Eigelb
etwas Süßrahm
Schweinszüngerl 1,5 Stunden in Salzwasser mit Wurzelwerk und Gewürzen bei mittlerer Hitze köcheln.
Sollte der Regie überlassen werden.
Kalt abschrecken.
Für Seriendarsteller genügt dazu ein Blick in den Topf.
Häuten.
Für Produzenten kein Problem.
In fingerdicke Scheiben schneiden. Wenn nötig, die Baubühne zurate ziehen.
Beiseitestellen.
Übernimmt gerne die Aufnahmeleitung.
Die Butter zerlassen.
Mit Mehl stäuben.
Einen nicht von der Stelle weichenden Maskenbildner dafür bereithalten.
Hell rösten, mit der kalten Milch aufgießen und unter ständigem Rühren aufkochen, bis ein glatter Brei entsteht.
Dafür unbedingt den zuständigen Redakteur hinzuziehen.
Nach und nach den durchgesiebten Sud dazugeben.
Kann er mit übernehmen.
Mit den restlichen Soßenzutaten abschmecken.
Wenn genau abgewogen, kann man damit dem Herstellungsleiter eine Freude bereiten.
Eventuell noch einmal durchsieben, die Kapern zugeben und mit der Ei-Rahm-Mischung legieren.
Dazu passt Langkorn- oder bunter Reis, Endivien- oder Chinakohlsalat.
Und ein etwas
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