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Die Stadt der gefallenen Engel

Die Stadt der gefallenen Engel

Titel: Die Stadt der gefallenen Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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verlieren? Seine Frau litt an einer tödlichen Krankheit und er hatte alle Menschen, die er liebte, ins Unglück gestürzt. Einzig der Gedanke an Lara hielt ihn davon ab, sich selbst in das Schwert zu stürzen. »Nein! Ich will nicht sterben«, keuchte er.
    »Er weiß es nicht«, mischte sich Robert Fischer in die Unterhaltung ein. »Er kam in den Laden, um nach ihr zu suchen.«
    Der dunkle Engel schwieg. »Weißt du, wo ich sie finden kann?«, fragte er schließlich.
    »Nein«, erwiderte Robert Fischer und schielte aus dem Augenwinkel auf den Fleck am Boden, an dem der Dämon vergangen war, der in der Welt der Menschen seinen Großvater gespielt hatte.
    »Dann seid ihr beide nutzlos.«
    Max sah, wie das Schwert gehoben wurde. »Warte«, sagte er.
    Die Klinge verharrte in der Luft.
    »Ich weiß vielleicht, wo du sie finden kannst.«
    »Wo?«, schnaubte Asiszaar. »Und wage es nicht, mich zu belügen.«
    Der Professor hob den Kopf, bis er dem dunklen Engel direkt in die grausamen Augen sehen konnte. Die Lüge kam leicht über seine Lippen. »Sie ist wahrscheinlich im Versteck.«
    »Welches Versteck?«, dröhnte Asiszaars Stimme.
    Max seufzte unhörbar auf. Damian war also noch am Leben. Neue Hoffnung erwachte in Max. Mit ein wenig Glück brachten sich die beiden gegenseitig um. In jedem Fall würde er Zeit gewinnen. Und Zeit war im Moment das Wichtigste.
    »Das Haus, das Damian als seine Basis erwählt hat. Dort sind auch die anderen Jäger.«
    Asiszaar lächelte. »Gut. Sehr gut. Dann kann ich den Verräter auch gleich töten.«
    Asiszaar befahl ihnen, sich zu erheben und ihm zu folgen. Gemeinsam gingen sie zum Auto. Robert Fischer und der Professor wurden auf den Rücksitz gestoßen, der dunkle Engel nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Er deutete auf den Fahrer. »Sag ihm, wie er zum Versteck des Verräters fahren muss.«
    Max ließ seine Hand unauffällig in die Jackentasche gleiten. Mit den Fingern tastete er nach seinem Handy. Vor seinem geistigen Auge erschien das Mobiltelefon, sodass er erfühlen konnte, welche Tasten er drücken musste, damit das Gerät die letzte angerufene Nummer erneut anwählte. Er musste unbedingt Martha darüber informieren, was geschehen war und dass er Lara in der Buchhandlung nicht angetroffen hatte. Er hegte die leise Hoffnung, dass seine Frau Lara fand und in Sicherheit brachte, bevor Asiszaar sie in die Finger bekam.
    Sein Daumen schob vorsichtig das Display des Handys nach oben, sodass die Tastensperre gelöst wurde. Dann drückte er zweimal hintereinander die Hörertaste.
     
    Die Eingangstür stand offen. Damian und die Engel betraten vorsichtig das Haus. Zwar hatte Sanael beobachtet, wie Asiszaar mit einem Fahrzeug weggefahren war, aber es konnten sich auch Dämonen im Haus herumtreiben.
    Stille umfing sie. Und der Geruch von Verzweiflung. Martha lag zusammengekrümmt und regungslos am Boden, aber ihr Brustkorb hob und senkte sich im Rhythmus ihrer Atmung. Ansonsten war das Haus leer. Damian trat näher und beugte sich zu der alten Frau hinab. Er legte seine Hand über ihr Gesicht und schloss die Augen. Kurz darauf öffnete er die Lider und sah Gabriel ernst an.
    »Sie ist schwer verletzt«, erklärte er.
    Der Anführer der Engel trat näher und sah auf Martha hinab. »Wird sie sterben?«
    Bevor Damian darauf antworten konnte, klingelte das Telefon und die Ansage startete. Kurz darauf erklangen gedämpfte Stimmen. Damian trat an den Apparat und veränderte die Lautstärke. Nun war deutlich Motorengeräusch zu hören. Anscheinend kam der Anruf aus einem Fahrzeug, aber niemand meldete sich. Dann vernahm er eine bekannte Stimme. Leise, aber unverkennbar war es die Stimme von Max Hermsdorf.
    »Wenn wir zu Damians Versteck wollen, um dort nach Lara zu suchen, müssen wir hier links abbiegen.«
    Eine andere Stimme ertönte. Hart. Unerbittlich. Grausam. »Wenn du mich täuschst, werde ich dich in einem Ozean aus Schmerzen ertränken.«
    Asiszaar.
    Und Damian verstand. Max rief heimlich seine Frau an, um ihr mitzuteilen, wohin er mit Asiszaar unterwegs war, damit sie Lara warnen konnte. Anscheinend wusste der Professor nicht, dass Asiszaar längst in seinem Haus gewesen war und seine Frau schwer verletzt hatte.
    Gabriel blickte Damian nachdenklich an. »Was bedeutet das?«
    »Asiszaar ist auf der Suche nach Lara, aber er weiß nicht, wo sie ist. Er hat ihren Großvater in seiner Gewalt, aber ich glaube, der alte Mann versucht, Asiszaar auf eine falsche Spur zu locken. Anders kann es

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