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Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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junge Mann machte eine wegwerfende Handbewegung. „Es ist nicht viel mehr als ein Gerücht, an das man sich in seiner Not klammert, weil man hofft, dass der Verrat dadurch kleiner ist." Er setzte sich zurück auf den Stuhl und versuchte eine demütigere Haltung einzunehmen, aber Benidius konnte den aufgestauten Zorn und die hilflose Wut des Mannes spüren. Er hatte seinen Namen vergessen. Es war ein hilfreiches Vergessen, wenn man vertrauliche Gespräche führte, denn da waren Namen bedeutungslos. Doch jetzt verspürte er den Wunsch, zu wissen, mit wem er sprach.
    „Ich möchte Euch etwas sagen. Etwas, das vielleicht Eure Nöte lindert, aber dafür wüsste ich gerne vorher noch Euren Namen."
    Der junge Graf sah ihn misstrauisch an, dann lehnte er sich ergeben zurück. „Mein Leben liegt in Euren Händen", sagte er. „Ich bin Graf Vinzenz von Hohenwart. Ich habe das Vertrauen des Königs missbraucht, seine Befehle missachtet und suche jetzt nach einem Weg ihn vom Thron zu stoßen. Vinzenz von Hohenwart, merkt Euch diesen Namen und legt bei Gott ein gutes Wort für mich ein, denn ich tat das alles nicht aus Eigennutz oder Habgier. Ich tat es nicht, um jemand anderem zu schaden. Mein Gewissen ist rein und ich wünschte mir, das dieses gottgewollten Königs, wäre es auch. Sein Verrat übersteigt den Meinen um ein Vielfaches, trotzdem wird er über mich richten dürfen … und niemand über ihn. Mein Leben liegt in Euren Händen."
    „Ich werde sorgsam damit umgehen", erwiderte Benidius sanft. „Es gibt Einiges, das Ihr wissen solltet und wenn Ihr es wisst, dann liegt mein Leben ebenso in Euren Händen."
    Vinzenz von Hohenwarts Augen weiteten sich erstaunt und neugierig.
    Benidius atmete tief ein und aus und begann erneut zu sprechen. „Den Erben, von dem Ihr spracht, gibt es. Auch andere suchen ihn, und zur gegebenen Zeit wird er aus dem Schatten ins Licht treten. Gott möge Euch vergeben, dass Ihr an der Ordnung zweifelt, die er uns allen auferlegt hat. Ich für meinen Teil vertraue fest darauf, dass er der Gerechtigkeit zu ihrem Recht verhelfen wird."
    „Aber es gibt nirgendwo auch nur den Hauch eines Beweises, dass ein Nachkomme Philmors den letzten Krieg überlebt hat!"
    „Doch, diese Beweise gibt es, aber sie sind an einem sicheren Ort, von dem nicht viele Menschen wissen. Ich werde sie Euch zeigen, denn ich glaube, dass Ihr das zu tun vermögt, was andere erfolglos versucht haben. Gott gab euch die Gabe andere Menschen zu führen. Führt sie auf den rechten Weg."
    Der junge Graf war noch nicht restlos überzeugt und das machte ihn in Benidius Augen erst richtig vertrauenswürdig. In all den Jahren, die er Abt dieses Monastiriums war und junge Männern in der Geschichte des Landes unterrichtete, hatte er ein Gespür für Menschen entwickelt, das ihn nur selten täuschte. Oft hatte er Männer gesehen, die Kriege verherrlichten und wahren Ruhm nur in der Schlacht sahen. Genauso oft jedoch auch solche, die jede Verantwortung scheuten und immer erst nach links und rechts schauten, um ihr Handeln dem der anderen anzugleichen. Doch Vinzenz gehörte zu keiner der beiden Gruppen. Er war besonnen, aber kein Mitläufer, er wagte zu handeln, ohne dabei leichtsinnig zu sein. In ihm loderten das Feuer eines Anführers und die Weisheit eines Strategen. Wenn er ihn für diese Sache gewinnen konnte, musste sich Leron´das nicht länger darüber grämen, dass er keine Verbündeten gefunden hatte. Benidius beschloss den Schritt zu wagen. Wenn Gott in seiner Weisheit ihm diese beiden Männer gesandt hatte, wollte er die Gelegenheit nicht verstreichen lassen.
    „Ich werde Euch die Beweise zeigen, dass Philmors jüngster Sohn überlebt hat", sagte er, um seine letzten Worte noch einmal zu unterstreichen. „Seine Erben leben noch unter uns."
    Vinzenz rutschte vom Stuhl und kniete vor dem Abt nieder. Er nahm seine Hand und senkte seinen Kopf.
    „Euer Wort genügt mir, ehrwürdiger Vater. Meine Seele fühlt sich dank Euch heute so frei wie die eines Kindes. Ich habe die Botschaft verstanden. Mein Weg liegt jetzt klar vor mir. Ich danke Euch."
    Vorsichtig richtete Benidius den Grafen wieder auf. „Trotzdem solltet Ihr jemanden kennenlernen, ehe ihr Euren weiteren Weg beschreitet."
    ≈

    Leron´das hatte sich seine Arbeit so eingeteilt, dass er zur gegebenen Zeit in der Kirche sein konnte. Er hatte vorher sogar noch einige Augenblicke Ruhe und darum blieb er an der Kapelle stehen. Leise öffnete er die Pforte und huschte durch

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