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Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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meine eigene Schuld zu schmälern. Ich sehe Willibald noch vor mir, wie er mit hoch erhobenem Haupt und von Gram verschleierten Augen, zu seiner Krönung kam und vor mir niederkniete. Viel Gutes hat er nach jenem Tag für Ardelan getan und doch tat er all dies in dem Wissen, nicht der rechtmäßige König in diesem Land zu sein. Er tat es in dem Wissen, dass Peredur, der jüngste Sohn von König Philmor und dessen zweiter Frau Ereglika noch am Leben war.
    Obwohl ich ihm riet, dieses Unrecht auf seinem Sterbebett zu sühnen, weigerte er sich, die Macht demjenigen zurückzugeben, dem sie zustand.
    Was er mir danach erzählte, belädt auch mich mit einer schrecklichen Schuld, da ich es weiß, und zu ewigem Stillschweigen gezwungen bin. Hiermit versuche ich, meine Schuld zu schmälern. Ich lege dieses Schreiben in Gottes Schoß und hoffe, dass es zur gegebenen Zeit in die richtigen Hände finden wird. Dies erzählte er mir:
    Bei der Schlacht am Hettiggraben ließ Willibald (ich vermag ihn nicht länger König zu nennen, obwohl er die Krone aus meiner Hand empfing) ein ganzes Heer, an dessen Spitze sein Stiefbruder König Philmor und dessen beide Söhne Philmor und Petersus standen, in einen Hinterhalt reiten. Dem nicht genug, gab er die Stadt Corona den Flammen preis. Er musste es tun, behauptete er, da alle Glauben sollten, dass auch Philmors jüngster Sohn, Peredur tot war. Der Junge befand sich jedoch zu dem Zeitpunkt nicht in der Stadt.
    Willibald gestand mir, dass er versucht hatte, das Kind töten zu lassen, ihm dies jedoch nicht gelungen sei. Zum Schluss drückte er mir ein Amulett in die Hand, welches dem Menschen entrissen worden war, der Peredur zu den Unsterblichen – den Elben - gebracht hatte.
    Ich wagte nicht, seinen letzten Worten zu glauben, trotzdem nahm ich das Amulett und ging nur wenige Tage nach Willibalds Tod in den Wald. Tagelang irrte ich ziellos umher und wusste schließlich nicht mehr, wo ich war und wohin ich mich wenden sollte. Da stand plötzlich eine hochgewachsene Gestalt vor mir. Seine Kleider waren grün wie der Wald, Blätter und Bänder waren in seine langen, dunklen Haare eingeflochten.
    Er fragte mich, warum ich ihn suche und ich muss gestehen, mir fehlten die Worte. Sprachlos streckte ich ihm das Amulett entgegen. Ein tiefer Schatten flog über sein Gesicht und Trauer lag in seinen schönen, blauen Augen. Schließlich fand ich meine Sprache wieder und fragte ihn, ob er von Peredur gehört hatte. Er bestätigte mir, den Jungen zu kennen, aber alles, was er mir dazu sagen wollte, war, dass er lebte und wieder unter den Menschen weilte. Ich fragte ihn, ob er wüsste, dass dieser Junge der rechtmäßige König war, und er bestätigte es mir.
    Ich wollte damit zufrieden sein, aber ich war es zeit meines Lebens nicht, und ich versuchte, Peredur zu finden. Es ist mir nicht gelungen. Aber ich hege den Verdacht, dass er in Corona unter dem Namen Coronval lebt.
    Der Unsterbliche brachte mich sicher aus dem Wald, doch bevor ich ging, sagte er noch folgende Worte zu mir. „Der König wird wiederkehren. Boten werden ihm vorausgehen, wie die Menschen sie nicht oft gesehen haben. Streut diese Worte in die Herzen der Menschen, wenn Ihr es vermögt."
    Das habe ich getan und in Corona hört man heutzutage öfter den Spruch: Das wird geschehen, wenn die Schönen den König wiederbringen. Ich werde diesen Tag nicht mehr erleben, und wenn ich sterbe, lebt niemand mehr, der die Wahrheit über König Philmor kennt und an die Gewissheit dieser Worte glaubt.

    Leron´das las dieses Schreiben zwei, drei Mal. Er wusste, wem Eridius im Wald begegnet war. Wer, außer Rond´taro, konnte solche Prophezeiungen aussprechen.
    Der König wird wiederkehren. Boten werden ihm vorausgehen, wie sie die Menschen nicht oft gesehen haben.

    Ein leises Geräusch weckte Leron´das Aufmerksamkeit. Der andere Mann hatte seine Nische verlassen und kam auf ihn zu. Auf alles gefasst, stand der Elbe auf und ging ihm entgegen. Sie trafen sich in der Mitte des Raumes.
    „Wir sind uns bereits einmal begegnet, aber wir wurden uns nicht vorgestellt", sagte Leron´das kalt. Er versuchte irgendetwas Tückisches oder Berechnendes in dem Gesicht des andern zu erkennen, doch da war nichts.
    „Vinzenz von Hohenwart", stellte sich der Mann vor und streckte Leron´das die Hand hin.
    Leron´das sah ihm fest in die Augen. „Wir trafen uns im Alten Wald. Einige von euch trachteten uns nach dem Leben."
    Vinzenz hob fragend eine Augenbraue, dann

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