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Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Titel: Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clarke Arthur C.
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ein glänzend begabter Mann und versteht mehr vom menschlichen Geist, als ich für möglich gehalten hätte – obwohl er mir erklärt hat, nach den Maßstäben Lys’ sei er noch Anfänger. Während er sich hier aufhält, arbeitet er an einem Projekt, das dir sicher gefallen wird. Er hofft, die Zwangsvorstellung analysieren zu können, die uns an diese Stadt kettet, und er glaubt, dass er sie beseitigen kann, sobald er festgestellt hat, wie sie uns eingepflanzt wurde. Etwa zwanzig Leute von uns arbeiten bereits mit ihm zusammen.«
    »Und du gehörst zu ihnen?«
    »Ja«, erwiderte Jeserac, beinahe etwas verschämt. »Es ist nicht leicht und gewiss nicht angenehm – aber es ist reizvoll.«
    »Wie geht Gerane vor?«
    »Er beschäftigt sich mit den Abenteuern. Er hat sich eine ganze Reihe vorführen lassen und beobachtet unsere Reaktionen, wenn wir sie durchleben. Ich hätte nicht gedacht, dass ich in meinem Alter noch einmal zu meinen kindlichen Vergnügungen zurückkehren würde!«
    »Was sind Abenteuer?«, fragte Hilvar.
    »Eingebildete Traumwelten«, erklärte Alvin. »Das heißt, die meisten sind eingebildet, obwohl einige auf historischen Tatsachen beruhen dürften. In den Gedächtniszellen der Stadt sind Millionen davon aufgezeichnet; man kann jede Art von Abenteuer oder Erfahrung auswählen, und sie erscheinen einem völlig wirklich, solange die entsprechenden Impulse in das Gehirn dringen.« Er wandte sich an Jeserac.
    »In welche Abenteuer führt euch Gerane?«
    »Die meisten behandeln, wie sich denken lässt, das Verlassen Diaspars. Einige Abenteuer haben uns in unsere frühesten Lebensperioden zurückgeführt, so nahe an die Gründung der Stadt wie nur möglich. Gerane glaubt, je näher er dem Ursprung dieser Zwangsvorstellung kommt, desto leichter wird es ihm gelingen, sie zu beseitigen.«
    Alvin fühlte sich durch diese Nachricht sehr ermutigt. Sein Werk wäre nur halb getan, wenn er die Tore nach Diaspar aufgestoßen hätte – nur um festzustellen, dass nie mand durch sie hinaustrat.
    »Wollen Sie wirklich Diaspar verlassen können?«, fragte Hilvar hellsichtig.
    »Nein«, antwortete Jeserac ohne Zögern. »Ich finde den Gedanken entsetzlich. Aber ich habe begriffen, dass un sere bisherige Anschauung völlig falsch war, und die Logik sagt mir, dass man etwas tun muss, um diesen Fehler wiedergutzumachen. Gefühlsmäßig bin ich immer noch nicht in der Lage, die Stadt zu verlassen; vielleicht wird sich das nie ändern. Gerane meint, er könne einige von uns dazu bringen, nach Lys zu gehen, und ich helfe ihm bei diesem Versuch – obwohl ich innerlich nur halbherzig dabei bin. Die andere Hälfte hofft, es möge misslingen.«
    Alvin betrachtete seinen alten Lehrer mit neuem Respekt. Er verkannte die Macht der Suggestion nicht mehr, und auch die Mächte, die einen Menschen dazu bringen konnten, gegen die Gesetze der Logik zu handeln, unterschätzte er nicht mehr. Zwangsläufig drängte sich ihm der Vergleich zwischen Jeseracs gefasstem Mut und Khedrons überstürzter Flucht in die Zukunft auf, auch wenn er die Taten des Spaßmachers aufgrund seines neu gewonnenen Verständnisses der menschlichen Natur nicht mehr verdammen wollte.
    Gerane würde seine Aufgabe zum Erfolg führen. Vielleicht war Jeserac schon zu alt, um das Gefüge seines lan gen Lebens ganz ins Wanken zu bringen, obwohl er durch aus gewillt war, von vorne anzufangen. Aber das war irrelevant – unter der geschickten Führung der Psychologen von Lys würden andere Erfolg haben, wo er versagte. Sobald auch nur ein paar aus dieser Verstrickung entkommen waren, konnte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die anderen nachfolgten.
    Er fragte sich, was wohl mit Diaspar – und mit Lys – geschehen würde, wenn die Schranken völlig beseitigt waren. Irgendwie musste man die besten Elemente beider Zivilisationen bewahren und sie in eine neue und bessere Kultur verschmelzen. Die Aufgabe war entsetzlich schwer und würde alle Geduld und alle Weisheit beider Kulturen verlangen.
    Einige Schwierigkeiten der kommenden Anpassung waren bereits aufgetaucht. Die Besucher aus Lys hatten sich, aller dings sehr höflich, geweigert, in den von der Stadt zur Ver fügung gestellten Häusern zu wohnen. Sie hatten ihre eigene Notunterkunft im Park aufgestellt, in einer Umgebung, die sie an Lys erinnerte. Hilvar war die einzige Ausnahme; obwohl er nicht gerne in einem Gebäude mit unbestimmbaren Wänden und vergänglichem Mobiliar wohnte, nahm er Alvins

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